lieber peter waldnacht,
obwohl ich dein schreiben sehr schätze, auch deine kommentare bisher sehr annehmbar empfand... aber hier, an dieser stelle, es tut mir leid, nein... was du sagst, nein:
Naja, das ist zumindest so luftig ausgedrückt wie das Gedicht ist.
warum ich das sage?
erstens: elke hat vollkommen recht, da die lesbarkeit dieses gedichtes eben nicht so offen darliegt, wie man es vielleicht erwartet. aber, du weißt, erwartungen sind eine solche sache...
ich will es dir darlegen, so wie ich es lese, und dazu gehört ein ohr und ein auge, der die inneren sequenzen erkennt, ohne sich auf die oberflächlichkeit der wörter zu berufen... also, hier mein eindruck, mein lesen, meine art an wörter heranzugehen... denn, wenn man bei diesem sehr komplexen gedicht genau hinsieht, eröffnen sich nicht nur welten, sondern ganze galaxien... aber zunächst, noch einmal, das gedicht:
mich gibt es
nicht, sagtest du
tief, dein
schlafatem
und das innere
deines herzens
flutet
mich
ich bleibe dabei, ich sage, [ 2]w[ 2]o[ 2]w[ 2], obwohl ich den titel, wie elke es auch sagt, nicht als sehr gelungen empfinde... aber auch das liegt in der entscheidung des autors, und ich spreche es hier als reine, subjektive empfindung aus, mehr nicht...
ok, jetzt zu dem gedicht: ich lese folgende möglichkeiten:
micht gibt es... (pause für ohr, auge und stimme)
nicht, sagtest du
aber auch:
mich gibt es nicht, sagtest du
ist das nicht wunderbar? sei ehrlich!
wie du siehst liegen hier welten dazwischen, also nichts, was luftig ist oder unscheinbar... es kommt meistens nicht auf den dichter an, sondern auf die lesbarkeit, den leser, der genügend leseerfahrung hat, um bestimmte nuancen zu erkennen, die in einem komplexen, verdichteten text vergraben sind...
nein, keineswegs, ich will mich nicht anmaßen, nein, wirklich nicht, aber ich lese so vieles aus diesem kongenialen text...
deshalb will ich auch weiter machen... gut, weiter:
sagtest du/tief
aber auch das folgende ist möglich:
tief/dein schlafatem
das ist doch mehr als alles, was man von einem echten gedicht erwarten darf, oder? sieh doch, wie sich dieser text nur durch ganz präzise umbrüche in unzählige varianten unterteilen lässt... also, wenn das luftig ist, wie du behauptest, dann will ich keine gedichte mehr lesen...
und dann dieser abschluss, der präziser ist, als jedes wort, das ich hier wahrscheinlich umsonst vergeuede:
und das innere/deines herzens/flutet/mich
sorry, aber ich bin überwältigt, gehe unter im tiefen wasser eines ernstgemeinten gefühles, einer fühlbarkeit, die mich wie meerwasser umflutet...
mehr will ich, mehr kann ich, nicht dazu sagen...
lg penelope...