Jacqueline90
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Dunkel ist´s in dem kleinen Apartment. Das einzige Fenster lässt kaum Licht in den Raum und Feuchtigkeit dringt durch jede Ritze. Einmal im Kreis drehend, vom Bett in der Ecke, dem kleinen Tisch auf der anderen Seite und einer Kochnische. Das ist die ganze Wohnung. Einmal drehend und sie sieht ihr ganzes Leben. Trotz des beschaulichen Raums kann man die Miete als recht ansehnlich erachten. Wenn man es nett ausdrücken mag. Aber so ist das nun einmal in einer Großstadt. Der Preis für das eigene Leben. Seufzend streicht sie sich durch das Haar. Zum wiederholten Mal an dem Tag lösen sich ein paar Strähnen von ihrer Kopfhaut und rieseln leise zu Boden.
Der Magen beginnt knurren, doch heute wird es nichts geben. Der Kühlschrank ist leer.
Nahrung. Es bestimmt ihr ganzes Leben. Essen ist der Feind, Kohlenhydrate eine zu schlagende Armee und Zucker der Endgegner. Jedes Gramm weniger bringt sie ein Schritt näher an ihren Traum. Nachdenklich knabbert sie an ihrer Unterlippe und dreht sich dabei nochmals im Kreis. Heute hatte sie wirklich kurz gedacht es geschafft zu haben. Der Job war zum Greifen nahe. Von der Größe und dem Gewicht hätte es gepasst. Zwei Runden überstanden und sie schwebte schon auf Wolken. Dennoch hatte etwas nicht gepasst. Ihr Gesicht ist zu kantig und ihre Nase zu groß. Zumindest der Meinung der Casting Leitung nach. Sie passt nicht zur Collection. Und schon ist sie draußen, schneller als man ihr die Tür zeigen konnte.
Es war ein Déjà-vu. Als sie unter Vertrag genommen wurde, riet man ihr immer wieder sich operieren zu lassen. Vor allem mit ihrer Nase konnte sich niemand anfreunden. Wäre sie nur etwas schmaler würden sich ihre Chancen erheblich erhöhen. Doch woher das Geld dafür nehmen? Also blieb die Nase wo sie war.
Und die Jobs taten es ihr gleich.
Bedrückt gleitet ihr Blick zum Kühlschrank ohne Inhalt. Das Geld ist wie immer knapp. Miete wird sie diesen Monat nicht zahlen können. Ebenso wie im letzten Monat. Warum hat es heute nur nicht geklappt? Immerhin dieser Monat wäre abgesichert gewesen. Selbstzweifel steigen wieder auf. Die Nase, wie immer die Nase. Zittrig streicht sie sich abermals durchs Haar. Weitere Strähnen entfliehen der Umklammerung ihrer Wurzeln und gleiten ins Leere. Sie fallen ihr langsam aus. Hoffnungsvoll riskiert sie einen Blick auf ihr Handy, das nur auf einen Anruf wartet. Vielleicht hat sich die Leitung es anders überlegt oder jemand ist abgesprungen. Doch ihr Handy bleibt stumm. Wie oft ist sie schon von einem Casting zum anderen gelaufen und erfolgslos zurückgekehrt. Sie kann es nicht mehr zählen „Ach Mutti, am Ende hattest du wohl doch recht“ flüstert sie traurig und sieht dabei aus dem schmalen Fenster hinaus. Inzwischen hat es zu regnen angefangen. Tropfen platschen monoton gegen die Scheibe.
Plötzlich knurrt ihr Magen wieder und sie schlägt sich verärgert mit der flachen Hand auf den Bauch. Zu Essen gibt es nichts. Der Kühlschrank ist leer und Geld ist auch nicht da. Zudem hat es lange gedauert auf Größe Null zu kommen. Noch immer mag ihr Körper das Gewicht nicht, doch ihr Wille ist stärker. Egal wie, aber sie muss in die Kleider passen.
Unruhig fängt sie an in dem Zimmer auf und ab zu laufen. An dem kleinen Spiegel hält sie kurz inne und sieht hinein. Kurz erschrickt sie, denn es ist nicht ihr Spiegelbild was ihr da entgegenblickt. Vorsichtig streicht sie sich über die eingefallenen Wangen. Nicht das Abbild ihrer Seele erscheint in dem Glas, sondern etwas das zerbrochen ist. Und dass man nicht mehr heilen kann. Nur mit Mühe kann sie die Tränen unterdrücken und dreht sich schnell vom Spiegel weg.
Abermals ein schneller Blick aufs Handy, dass wie zur Zustimmung leise bleibt.
Wann hatte sie ihren letzten Job? Es ist schon so lange her und ihre Erinnerung daran verblasst.
Sie fühlt sich ausgezehrt und nur noch müde.
Da klingelt ihr Handy und eine Welle der Hoffnung durchströmt sie. Doch statt der erhofften Zusage, nur wieder ein neues Casting zu dem sie gehen soll.
Die Tränen sind getrocknet und die verbliebenden Haare ordentlich zurückgekämmt. Der knurrende Magen ist inzwischen leise und sie bereit zum Gehen.
Durchbrechen wird sie den Kreislauf nicht, den aus Abführmitteln, Fressattacken und dann Tagelang nichts essen.
Voller Hoffnung verlässt sie die Wohnung, bereit zum nächsten Versuch, während ihr Kühlschrank noch immer ungefüllt zurück bleibt.
Der Magen beginnt knurren, doch heute wird es nichts geben. Der Kühlschrank ist leer.
Nahrung. Es bestimmt ihr ganzes Leben. Essen ist der Feind, Kohlenhydrate eine zu schlagende Armee und Zucker der Endgegner. Jedes Gramm weniger bringt sie ein Schritt näher an ihren Traum. Nachdenklich knabbert sie an ihrer Unterlippe und dreht sich dabei nochmals im Kreis. Heute hatte sie wirklich kurz gedacht es geschafft zu haben. Der Job war zum Greifen nahe. Von der Größe und dem Gewicht hätte es gepasst. Zwei Runden überstanden und sie schwebte schon auf Wolken. Dennoch hatte etwas nicht gepasst. Ihr Gesicht ist zu kantig und ihre Nase zu groß. Zumindest der Meinung der Casting Leitung nach. Sie passt nicht zur Collection. Und schon ist sie draußen, schneller als man ihr die Tür zeigen konnte.
Es war ein Déjà-vu. Als sie unter Vertrag genommen wurde, riet man ihr immer wieder sich operieren zu lassen. Vor allem mit ihrer Nase konnte sich niemand anfreunden. Wäre sie nur etwas schmaler würden sich ihre Chancen erheblich erhöhen. Doch woher das Geld dafür nehmen? Also blieb die Nase wo sie war.
Und die Jobs taten es ihr gleich.
Bedrückt gleitet ihr Blick zum Kühlschrank ohne Inhalt. Das Geld ist wie immer knapp. Miete wird sie diesen Monat nicht zahlen können. Ebenso wie im letzten Monat. Warum hat es heute nur nicht geklappt? Immerhin dieser Monat wäre abgesichert gewesen. Selbstzweifel steigen wieder auf. Die Nase, wie immer die Nase. Zittrig streicht sie sich abermals durchs Haar. Weitere Strähnen entfliehen der Umklammerung ihrer Wurzeln und gleiten ins Leere. Sie fallen ihr langsam aus. Hoffnungsvoll riskiert sie einen Blick auf ihr Handy, das nur auf einen Anruf wartet. Vielleicht hat sich die Leitung es anders überlegt oder jemand ist abgesprungen. Doch ihr Handy bleibt stumm. Wie oft ist sie schon von einem Casting zum anderen gelaufen und erfolgslos zurückgekehrt. Sie kann es nicht mehr zählen „Ach Mutti, am Ende hattest du wohl doch recht“ flüstert sie traurig und sieht dabei aus dem schmalen Fenster hinaus. Inzwischen hat es zu regnen angefangen. Tropfen platschen monoton gegen die Scheibe.
Plötzlich knurrt ihr Magen wieder und sie schlägt sich verärgert mit der flachen Hand auf den Bauch. Zu Essen gibt es nichts. Der Kühlschrank ist leer und Geld ist auch nicht da. Zudem hat es lange gedauert auf Größe Null zu kommen. Noch immer mag ihr Körper das Gewicht nicht, doch ihr Wille ist stärker. Egal wie, aber sie muss in die Kleider passen.
Unruhig fängt sie an in dem Zimmer auf und ab zu laufen. An dem kleinen Spiegel hält sie kurz inne und sieht hinein. Kurz erschrickt sie, denn es ist nicht ihr Spiegelbild was ihr da entgegenblickt. Vorsichtig streicht sie sich über die eingefallenen Wangen. Nicht das Abbild ihrer Seele erscheint in dem Glas, sondern etwas das zerbrochen ist. Und dass man nicht mehr heilen kann. Nur mit Mühe kann sie die Tränen unterdrücken und dreht sich schnell vom Spiegel weg.
Abermals ein schneller Blick aufs Handy, dass wie zur Zustimmung leise bleibt.
Wann hatte sie ihren letzten Job? Es ist schon so lange her und ihre Erinnerung daran verblasst.
Sie fühlt sich ausgezehrt und nur noch müde.
Da klingelt ihr Handy und eine Welle der Hoffnung durchströmt sie. Doch statt der erhofften Zusage, nur wieder ein neues Casting zu dem sie gehen soll.
Die Tränen sind getrocknet und die verbliebenden Haare ordentlich zurückgekämmt. Der knurrende Magen ist inzwischen leise und sie bereit zum Gehen.
Durchbrechen wird sie den Kreislauf nicht, den aus Abführmitteln, Fressattacken und dann Tagelang nichts essen.
Voller Hoffnung verlässt sie die Wohnung, bereit zum nächsten Versuch, während ihr Kühlschrank noch immer ungefüllt zurück bleibt.