Olaf Euler
Mitglied
Ich habe die Freiheit gekostet und ich will mehr von ihr
Mit jedem Atemzug giere ich nach ihrer lebendigen Luft und stoße sie wieder aus
Sie erhebt meinen Körper, diese klägliche Gestalt, für einen kostbaren Augenblick der Fülle
Sie lässt mich die Enge meiner Brust spüren und durchzieht mein Fleisch mit sanftem Kribbeln, das selbst in den Spitzen meiner Finger und Zehen noch spürbar ist
Sie lenkt mich ab von den stechenden Schmerzen meiner Schläfen und der rastlosen Gier meines Schlafes
Dann durchzuckt mich ihr sanfter Stich und ich lasse sie los
Ich stimme ein in den Weltengesang der Ausatmung, der Selbstaufgabe
Nur um erneut nach einem weiteren Zug ihrer Lebendigkeit zu lechzen
Ich habe die Freiheit gekostet und ich kriege sie nicht eingefangen
Sie sucht mich auf in den Traumen der Nacht und säuselt mir zu, dass es nicht so bleiben muss
Sie zerrt mich weg von den Gemälden meiner Schreckgespenster, vor denen ich andächtig knie und das Salz meiner bitteren Tränen lecke
Sie tupft meine schweißgebadete Stirn mit einem feuchten Tuch und spricht Worte des Trostes, das einmal andere Zeiten anbrechen werden
Ihre Stimme übertönt das Zähneknirschen meines fiebernden Leibes und das Pochen in meinen Schläfen, wie aus weiter Ferne lockt sie mich auf einen neuen Pfad
Sie lockt mich in den Träumen eines anbrechenden Morgens und führt mir die Schönheit eines Sonnenaufgangs vor Augen
Sie weitet meinen Blick auf den Horizont, an dem sich mit warmen Farben das Bild des nahenden Tages abzeichnet
Auf einmal höre ich das Gezwitscher der Vögel und bemerke den Duft der Sommerblüten
Und will sie festhalten, wie Seifenblasen und mich nicht erinnern, dass der Herbst einst kommen wird
Ich habe die Freiheit gekostet und ich will ihr einen Raum bereiten
Sie tritt ein mit einem verschmitzten Lächeln
Sie schaut sich eifrig um und ordnet das Mobiliar neu an
Sie hebt den alten Teppich hoch, unter dem so mancher Dreck gekehrt ist und bläst ihn kichernd auf, so dass die Staubkörner im sonnendurchfluteten Raum zu tanzen beginnen
Sie greift nach der Kiste mit Bildern und Briefen längst vergessener Tage und fädelt sie auf einen roten Faden, so dass sie wie eine Girlande mein Zimmer schmückt
Dann nimmt sie Platz auf meinem alten Ohrensessel und bestaunt die Gemütlichkeit meines beschaulichen Horts
Ihr Blick ruht sanft auf dem meinen und es bricht etwas in mir auf
Sie führt mir vor Augen, wer alles tief in meinem Inneren schlummert und stumm meine Reise begleitet
Formende Vormünder, weggebliebene Wegbegleiter:innen, Gefährliche Gefährten und verborgene Verbündete – Freundinnen und Feinde – Vergangene – Vergehen
Ihr Blick ruht sanft auf dem meinen und es bricht ein heilsamer Schmerz in mir auf und sie säuselt: Komm!
Auf einmal springt sie mit wilder Entschlossenheit auf, öffnet das Fenster sperrangelweit und lädt mich mit einladender Geste ein, ihr zu folgen
Ich habe die Freiheit gekostet und ich will mit ihr tanzen im Wind
Sie treibt mit sanftem Schwung die Steifheit aus meinen starren Gliedern
Sie führt mich hinaus in die Weite und lässt mich Pirouetten schlagen, so dass ich diese meine Welt aus einer anderen Perspektive sehe
Sie beflügelt mein zielloses Taumeln über die Wälder und Wiesen, die Dörfer und Städte, die Ansammlungen von Menschen, die sich bedienen und bekriegen, die Wüsten und Meere und einem Himmel, der das alles umgibt und zusammenhält, doch wenn man ihn durchschreitet, unendliche Weite eröffnet
Im Wogen und Wanken lässt sie mich kreisen in einem Reigen der Geneigten und Geeinten
Und auch wenn ich hier noch liege in meinem Bett, verwundet und verwunschen
Möchte ich dem Zauber ihres Säuselns folgen
Ich will frei sein, heil sein, wie ich bin in deinen Armen liegen
Frei sein, heil und ohne Furcht
Lass mich frei sein, heil sein, wie ich bin versöhnt mein Leben lieben
Frei sein, heil und ohne Furcht
Ohne Furcht
Mit jedem Atemzug giere ich nach ihrer lebendigen Luft und stoße sie wieder aus
Sie erhebt meinen Körper, diese klägliche Gestalt, für einen kostbaren Augenblick der Fülle
Sie lässt mich die Enge meiner Brust spüren und durchzieht mein Fleisch mit sanftem Kribbeln, das selbst in den Spitzen meiner Finger und Zehen noch spürbar ist
Sie lenkt mich ab von den stechenden Schmerzen meiner Schläfen und der rastlosen Gier meines Schlafes
Dann durchzuckt mich ihr sanfter Stich und ich lasse sie los
Ich stimme ein in den Weltengesang der Ausatmung, der Selbstaufgabe
Nur um erneut nach einem weiteren Zug ihrer Lebendigkeit zu lechzen
Ich habe die Freiheit gekostet und ich kriege sie nicht eingefangen
Sie sucht mich auf in den Traumen der Nacht und säuselt mir zu, dass es nicht so bleiben muss
Sie zerrt mich weg von den Gemälden meiner Schreckgespenster, vor denen ich andächtig knie und das Salz meiner bitteren Tränen lecke
Sie tupft meine schweißgebadete Stirn mit einem feuchten Tuch und spricht Worte des Trostes, das einmal andere Zeiten anbrechen werden
Ihre Stimme übertönt das Zähneknirschen meines fiebernden Leibes und das Pochen in meinen Schläfen, wie aus weiter Ferne lockt sie mich auf einen neuen Pfad
Sie lockt mich in den Träumen eines anbrechenden Morgens und führt mir die Schönheit eines Sonnenaufgangs vor Augen
Sie weitet meinen Blick auf den Horizont, an dem sich mit warmen Farben das Bild des nahenden Tages abzeichnet
Auf einmal höre ich das Gezwitscher der Vögel und bemerke den Duft der Sommerblüten
Und will sie festhalten, wie Seifenblasen und mich nicht erinnern, dass der Herbst einst kommen wird
Ich habe die Freiheit gekostet und ich will ihr einen Raum bereiten
Sie tritt ein mit einem verschmitzten Lächeln
Sie schaut sich eifrig um und ordnet das Mobiliar neu an
Sie hebt den alten Teppich hoch, unter dem so mancher Dreck gekehrt ist und bläst ihn kichernd auf, so dass die Staubkörner im sonnendurchfluteten Raum zu tanzen beginnen
Sie greift nach der Kiste mit Bildern und Briefen längst vergessener Tage und fädelt sie auf einen roten Faden, so dass sie wie eine Girlande mein Zimmer schmückt
Dann nimmt sie Platz auf meinem alten Ohrensessel und bestaunt die Gemütlichkeit meines beschaulichen Horts
Ihr Blick ruht sanft auf dem meinen und es bricht etwas in mir auf
Sie führt mir vor Augen, wer alles tief in meinem Inneren schlummert und stumm meine Reise begleitet
Formende Vormünder, weggebliebene Wegbegleiter:innen, Gefährliche Gefährten und verborgene Verbündete – Freundinnen und Feinde – Vergangene – Vergehen
Ihr Blick ruht sanft auf dem meinen und es bricht ein heilsamer Schmerz in mir auf und sie säuselt: Komm!
Auf einmal springt sie mit wilder Entschlossenheit auf, öffnet das Fenster sperrangelweit und lädt mich mit einladender Geste ein, ihr zu folgen
Ich habe die Freiheit gekostet und ich will mit ihr tanzen im Wind
Sie treibt mit sanftem Schwung die Steifheit aus meinen starren Gliedern
Sie führt mich hinaus in die Weite und lässt mich Pirouetten schlagen, so dass ich diese meine Welt aus einer anderen Perspektive sehe
Sie beflügelt mein zielloses Taumeln über die Wälder und Wiesen, die Dörfer und Städte, die Ansammlungen von Menschen, die sich bedienen und bekriegen, die Wüsten und Meere und einem Himmel, der das alles umgibt und zusammenhält, doch wenn man ihn durchschreitet, unendliche Weite eröffnet
Im Wogen und Wanken lässt sie mich kreisen in einem Reigen der Geneigten und Geeinten
Und auch wenn ich hier noch liege in meinem Bett, verwundet und verwunschen
Möchte ich dem Zauber ihres Säuselns folgen
Ich will frei sein, heil sein, wie ich bin in deinen Armen liegen
Frei sein, heil und ohne Furcht
Lass mich frei sein, heil sein, wie ich bin versöhnt mein Leben lieben
Frei sein, heil und ohne Furcht
Ohne Furcht