Lauf der Dinge

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Arcos

Mitglied
Ein Blatt zittert nicht
vor dem Fall,
es löst sich, wenn die Stunde ruft.

Eine Blume verwelkt nicht
in großer Sorge,
sie atmet ihr Ende wie ihr Blühen.

Der Tag vergeht langsam,
ganz ohne Gedanken,
getragen durch die Stille.

Die Nacht breitet sich aus,
ohne Fragen, ohne Eile,
und birgt die Welt im Dunkel.

Ein neuer Morgen erwacht,
nicht aus Verlangen,
so leise wie der Tau.
 
Zuletzt bearbeitet:

Aniella

Mitglied
Als Mensch neigt man dazu, es nicht so gelassen zu sehen. Trotzdem kommt es so, wie es kommen muss. Nur das Wie und Wann steht noch in den Sternen. Schön eingefangen dieses Vorbild.

LG Aniella
 

sufnus

Mitglied
Hey!
Also die ersten beiden Strophen haben für mich irgendwie einen gewissen Dozierton, der noch dazu sein philosophisches Blatt etwas überreizt. Eigentlich behauptet doch kein vernünftiger Mensch etwas anderes als das, was die Zeilen da ein wenig gravitätisch verkünden. Im Verlauf gefällt mir der Duktus dann wesentlich besser, aber wenn ich das Gedicht als Ganzes betrachte, gleichen sich für mich Licht & Schatten ein bisschen wechselseitig aus.
LG!
S.
 



 
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