Letzte Einstellung

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sufnus

Mitglied
Letzte Einstellung

Auf ein Wort unter Freunden
so gehn wir uns an
ins Erinnern entfallen

Gedankenversunken
verzeichnetes Nein
in der Haut deiner Stunden
sind lange verwohnt
die gedachten Asyle
entschlüsselt vom Wind

Bis alles (die Namen
Verzeichnisse Leitzordner
Kellergelasse Garagen
Container Archive
Regalmeter Dachstühle)
kippt die

Kriegerin reitet ins Bild
und ich kann deine Haare
noch sehn wie sie wehen im
anamorphotischen Breitwandformat
um ihren herrlichen Hals
 

Anders Tell

Mitglied
Ungefiltert und ohne Selbstzensur würde ich gerne sagen: Intellektuellen-Mikado. Nur bei dieser Variante kriege ich kein Stäbchen herunter, ohne dass ein anderes verschwindet. Vielleicht hat jemand eine bessere Spielanleitung.
 

seefeldmaren

Mitglied
Ich frage mich an dieser Stelle, welche Fehler ich als Leserin bei Werken wie diesen machen kann?
Angenommen ich bin eine Autorin, die solche Texte sehr mag und sich davon angezogen fühlt, welche Fehler kann ich im Umgang mit Texten wie diesen vermeiden? Als Grundsatzdiskussion könnte man hier fragen, wie man ein besserer Leser (wie gendert man hier? die frage ist ernstgemeint) im Allgemeinen wird. Was ich aber als Leserin aktiv machen kann ist die Arbeit mit mir selbst, was der Text bei mir auslöst.

An anderer Stelle daher auch nur Stichpunkte, was bisher keine Berücksichtigung erhielt. Und die Schuld schiebe ich mir zu.
Was mir aber auch auffällt, wenn ich Texte wie diese lese, ist, dass mir die sprachliche Hecke eines Steffen Popps fehlt. Die Erscheinung (Form und sprachlich) wirkt noch nicht so rund.

Muss es denn so sein? Nein! Was fehlt mir dann? So genau kann ich es nicht sagen.

Wenn du willst, würde ich das Gedicht für mich, so wie ich damit umgehen würde, mal rezensieren. Wird aber ein paar Tage dauern.

Sehr geehrter Herr Suf!

Maren

PS: was mir schon auffällt: Dass das Ich zum Betrachter der eigenen Unschärfe wird - die Erinnerung ist kein Narrativ mehr, sondern wirkt kuratorisch
 
Zuletzt bearbeitet:

sufnus

Mitglied
Hey Maren!

Aktuell leiden meine Kommentare und Kommentarkommentare an viel zu viel von zu wenig Zeit.
Meinst Du mit "was bisher keine Berücksichtigung erhielt", dass ich auf einen Kommentar von Dir noch nicht eingegangen bin? Das ist sehr gut möglich, aber dann nur meinem gehetzten Dasein geschuldet und hat keine wertende Bei-Bedeutung. :)
Und was meinst Du mit sprachlicher "Hecke"? Cooles Bild und wenn ein wenig mehr sprachlicher Buxbaum mich in Poppische Höhen poppen ließe, dann bin ich aber voll dabei! :)
Also: Wenn Du Zeit hast, immer her mit der Rezension - ich werde mir die Zeit nehmen sie ausfühlich zu lesen, kann aber nicht verspreche, dass dann zeitnahe Zeit übrig bleibt, sie auch nochmal zu kommentieren. Es wär aber natürlich auch ein Riesenservice für alle anderen Mitleserinner*innen (ich gendere eher um die sprachliche Vielfalt zu feiern als mit genauem Blick auf Korrektheiten) - und vielleicht käme ja dann noch angeregtes Kommentierendes von weiteren Seiten? :)

Über die Fehler als Leser muss ich noch nachdenken. Hm. Da mach ich mir beim Lesen immer recht wenig Gedanken. Sollte ich vielleicht mehr tun. :)

LG & Danke!!!

S.
 

seefeldmaren

Mitglied
Herrje! Achte auf den Stress und dein Herz!
Wo dir Zeit genommen wird, kann sie dir nicht mehr gegeben werden.

Ja, ich vermutete meine Reaktion anderswo könnte respekt- bzw. mühelos gewirkt haben, weswegen eine kurze Rückversicherung für mich nötig war. Checkmark.

Popp ist jemand, der sich freigeschrieben hat und mit Hecke meinte ich die eben angemerkte Freigesetztheit, Hecken sind ja so wildwüchsig und nur der Mensch bestimmt die Form. Deine Frage war aber glaub ich rhetorischer Natur.

Das Sprechen zermürbt die Gemeinde der Schmerzen
Zukunft besiedelt das Denken wie ein Pilz, wie Feuer
ein rotes Pferd steht in der Rotunde, aus Kupfer
das Blut in deinen Fingern, die Festbeleuchtung
hängt in den Kronen wie ein verwelktes Klavier.

(aus "kolonie zur sonne", steffen popp, planet lyrik)



Maren
 



 
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