Liebeslieder

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petrasmiles

Mitglied
Ein Mann singt im Radio ein altes Lied von der Liebe, die er sich erträumt.
Gegen Ende muss er ein paar Mal woman seufzen, obwohl man weiß, dass er sie nicht liebt.
Damals konnte ein Mann nur von der Liebe zu einer Frau singen.
Heute sollen wir die 'bunten' Menschen lieben, sie ehren und bewundern, weil ihre Großväter und -mütter, -tanten und -onkel verachtet und kriminalisiert wurden.
Mir hat damals schon genügt, dass jemand von Liebe sang und Liebe meinte. Das scheint nun allgemeingültig zu sein.
Hoffentlich bleibt das so.
Wer das Pendel zu weit anschiebt, riskiert, dass es wieder zurückschwingt und eine Selbstverständlichkeit im dummen Kulturkampf unter die Räder kommt.
 
Heute sollen wir die 'bunten' Menschen lieben, sie ehren und bewundern, weil ihre Großväter und -mütter, -tanten und -onkel verachtet und kriminalisiert wurden.
Sehr richtig erkannt, liebe Petra, Dabei ist der richtige Maßstab für aktuelle Lebenspraxis die heutige Gesetzeslage (Gleichberechtigung, Diskriminierungsverbot usw.).
Wer das Pendel zu weit anschiebt, riskiert, dass es wieder zurückschwingt und eine Selbstverständlichkeit im dummen Kulturkampf unter die Räder kommt.
Damit das Schwergewicht meines Kommentars nicht auf allgemeinpolitischer Diskussion liegt, rühme ich hier ausdrücklich die Eleganz der Formulierung. Streiten könnte man sich über das Adjektiv "dumm", vielleicht hätte ich "sachfremd" formuliert. Nicht alles ist tatsächlich nur dumm, wenn es sich vordergründig dumm stellt.

Schöne Wochenendgrüße
Arno
 

Aniella

Mitglied
Liebe Petra,

ich kann dir nur zustimmen und finde, dass wir alle darauf achten sollten, dass das Pendel nicht wieder zurückschwingt!. Es muss wirklich nicht alles zurückkommen.

LG Aniella
 

petrasmiles

Mitglied
Nicht alles ist tatsächlich nur dumm, wenn es sich vordergründig dumm stellt.
Lieber Arno,

Dein Satz ist natürlich richtig. Aber ich meine es schon eher so, dass die früheren Akteure nicht wirklich wussten, was sie tun. Die Gegenbewegungen - und damit reiht sich das Genderverbot in Bayern an eine rheinland-pfälzische Weinkönigin, die mit recht eindeutiger Ansage der Regenbogenflagge auf dem Reichstag eine Absage erteilte, hat es offenbart. Es ist ein kindisches 'Jetzt haben wir wieder das Sagen'. Ich glaube schon, dass man da einen Kulturkampf befeuert (hat), dessen Konsequenz nur die Polarisierung sein kann. Und so intolerant, wie man heute wieder sein 'darf', und mit dem Alleinvertretungsanspruch, den sich die selbsternannte Mitte anmaßt, kann das nur ins Auge gehen. Wer das will, ist dumm (selbst, wenn er sich für schlau hält).

Seit das Lied vor fünfundvierzig Jahren erschien, haben sich die Menschen daran gewöhnt, dass Liebe viele Formen hat und kein Mensch sein Begehren ändern kann - höchstens unterdrücken. Jeder hat jemandem in seinem Unfeld, der 'anders' ist und den man toleriert. Ich meine 'toleriert' nicht abwertend oder einschränkend, sondern als das ehrlichste Zugeständnis, dass die Mehrheit der Minderheit geben kann. So sehe ich zumindest unsere Gesellschaft. Und wer als Politiker diese Errungenschaft der Normalität in populistischer Absicht gefährdet, handelt grob fahrlässig.

Danke für Deine Worte.

Liebe Aniella,

auch Dir mein Dank!
Ich bin ehrlicherweise der Ansicht, dass gar nichts wiederkommen sollte. (Was es auch gar nicht kann, das sind nur Pappkameraden, die man den Leuten hinhält).
Darum muss man die Geschichte kennen, damit nicht die gleichen falschen Sachen zu Katastrophen führen, wie sie das in der Vergangenheit taten.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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