Es geht nicht um die Anzahl der Silben in einer Zeile, sondern um die Anzahl der betonten Silben in einer Zeile, also die Hebungen.
( wenn sich betonte und unbetone Silben regelmäßig abwechseln, ergibt sich daraus meistens die gleiche Anzahl Silben [je nachdem, ob die letzte Endung betont oder unbetont ist, und ich sage jetzt nicht den Fachbegriff: männlich oder weiblich])
Wie gesagt, in deiner ersten Zeile hast du einen perfekten Jambus etabliert:
Ich möchte es auf deine Stirne kleben,
also 5 Hebungen mit einem unbetonten Auftakt,
damit hast du die Erwartungshaltung geweckt, daß es so weitergeht, weil du dir etwas dabei gedacht hast.
Daran wirst du gemessen.
Danach wechselt die Anzahl der betonten Silben in einer Zeile in deinem Gedicht aber über 4, dann wieder 5, bis hin zu 3 (
Mach mir
nie Verd
russ, ).
Außerdem wechselt der Auftakt oft zwischen unbetont (Jambus) und betont (Trochäus).
Das ist nicht unwichtig, denn es beeinträchtigt den natürlichen Lesefluß.
Regeln sind dazu da, sie zu brechen, du solltest sie nur bewußt brechen.
In deinem Gedicht wirkt das aber willkürlich und unbedacht.
@Arianne, ich glaube nicht, daß die
@SilberneDelfine unbedingt den Eindruck hatte, daß ich sie mit Lob eingedeckt habe.
Ein überbordender Wortschatz muß nicht zwangsläufig ein gutes Gedicht ergeben,
und ein Gedicht mit reduziertem Wortschatz muß nicht schlecht sein.
Ich finde, in diesem Gedicht von der Delfine paßt das so: in dieser extremen Liebessituation,
die wir ja alle kennen, ist der poetische Wortschatz, der einem einfällt, begrenzt