Magnet

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Aufschreiber

Mitglied
Hallo Arianne,

Nun wissen wir, wie es war. Es gibt also offenbar einen Konflikt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Nur wird der nicht gelöst, sondern resigniert?

Doch hab ich nun eine Idee.
Ich sehe ab vom Mittelmaß,
die kleinen Wünsche sind passé
such Großes mir, erstrebe das.

Auch wenn ich es wohl nicht erreich',
hilft's über Kleinigkeit hinweg,
verhindert, dass ich bleich 'rumschleich
und misse (m)einen Lebenszweck.

Darauf will ich hinaus.

Beste Grüße,

Steffen.
 

James Blond

Mitglied
Es müssen nicht unbedingt Lösungen präsentiert werden. Oft trägt auch eine klare Feststellung weiter.
Wenn das LyrIch in S1 seine Wirkung mit einem Magneten vergleicht, der Unerwünschtes anzieht und Wünschenswertes abstößt, dann ist mit diesem Bild sein Dilemma bereits erfasst.
In S2 sorgt eine Aposiopese für Spannung und verdeutlicht so auch den Rückzug auf bescheidene Wünsche.
In S3 werden dann die fatalen Konsequenzen dieser Haltung aufgezeigt. Das ist soweit schlüssig.

Das 'begnügt' in S3V1 will aber nicht so ganz zum 'Frust' in S3V2 passen, dafür käme eher die Behandlung als 'dummer Hund' in Betracht.

Ich weiß nicht, ob das durch eine Vers-Umstellung deutlicher würde:

Als dummer Hund, den man stets rügt,
bin ich gezeichnet von dem Frust.
Mit Mindestem war ich begnügt,
entbehr nun jeder Lust.


Grüße
JB
 

Arianne

Mitglied
Guten Tag Steffen, Danke für den Kommentar!

Ich danke Dir, fast wunderbar, Dein Kommentar als Reim.
Von kleinen Wünschen siehst Du ab und willst nach Großem streben,
auf keinen Fall ein Schleicher sein, der blass ist wie ein Keim.
Wenn Du den Lebenszweck vermisst, ist das kein Einzelfall
(nur eine Handvoll kenne ich, sie sind doch überall).
Es muss doch einen Unterschied auch zwischen Dichtern geben,
erwähne ich so nebenbei – es sei nur nicht vergessen –,
gar manche sind als Mittelmaß, – geeicht, um sich zu messen.
 

Arianne

Mitglied
Guten Tag, James Bond und Danke für die Beschäftigung mit dem Text!

Deinem Kommentar, dem ersten Absatz mit 5 Zeilen, kann ich voll zustimmen.
Mit der Umstellung der letzten Strophe bin ich deshalb nicht einverstanden,
da ich das Resümee nicht vorziehen will.
deshalb glaube ich die Reihenfolge sollte so bleiben:

Mit Mindestem war ich begnügt;
gezeichnet bin ich von dem Frust
– ein dummer Hund, den man stets rügt,
entbehrend jeder Lust.
 

Arianne

Mitglied
zu Magnet

Ein Autor hat nicht viel gegrübelt und gewählt,
als er im Plauderton des Schicksals Missgunst hat beschrieben
die ihm in großen Füllen widerfuhr; die ihm verblieben.
Das hat er gerne freimütig erzählt.

Wer glaubt, Konflikte der Vergangenheit und Jetzt,
wären ein Grund für Resignation und zu bedauern,
kennt Übel nicht, wie sie latent in kleinsten Größen lauern.
Unwissend glauben, wäre falsch gesetzt.
 



 
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