Seufzender Stein
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und dann gibt’s halt auch Zeiten, in denen gar nichts läuft. Also, absolut nichts. Ich meine jetzt nicht im schlechten Sinn, also, dass etwas scheiße läuft oder so, nein, nicht mal Scheiße läuft. Verstehst du?
Wenn nämlich wenigstens mal die Krone aus der Fresse fallen würde oder so, dann hätte du wenigstens mal ne Aufgabe oder ein bisschen Adrenalin und was zum Erledigen, aber nein, nicht mal das. Du warst schwanger vor Ideen, konntest den Fluss gar nicht mehr stoppen, zehntausend Wörter am Tag, Digger, und dann checkst du irgendwann, dass die zehntausend Wörter ganz anders geschrieben werden sollten und du setzt dich wieder dran, aber da, wo vorher noch die Funkverbindung in die Unendlichkeit war, ist jetzt nur noch eine fette, räudige Mauer aus Beton, die deine Synapsen blockiert.
Ja, scheiße, und alles, was du machst, fuckt dich ab.
Du hast zum ersten Mal seit drei Monaten Frühschicht und nur drei Stunden geschlafen.
Dann kommst du heim und klappst auf der Couch zusammen und wachst gegen zweiundzwanzig Uhr wieder auf.
Herrlich, der ganze Abend am Arsch und pennen kannst in der Nacht auch nicht mehr und dann morgen halb acht wieder Frühschicht.
VIEL SPASS!
Du willst dir was zu essen machen, aber checkst, dass der Kühlschrank leer ist, nur ein paar Schimmelpilze wachsen drin. Also gehst du zum Mexikaner, weil da die süße Bedienung arbeitet, du weißt schon, die mit den roten Locken und dem süßen Lächeln, du gehst rein und sie ist nicht da. Nur irgendwelche abgefuckten Typen, die dich anschauen so auf die Art, was will der denn da? Du bestellst dir einen Burrito zum Mitnehmen und gehst wieder nach Hause, setzt dich wieder auf die Couch, haust dir das Ding rein und schaust dazu eine Folge Rosins Restaurants, nur um zu wissen, dass es noch beschisseneres Essen gibt als das, was du gerade frisst. Dann machst du ein paar Runden im Wohnzimmer und googelst, was man gegen Schreibblockaden machen kann und die KI sagt, du bist selber schuld, wenn du dumm bist. Du lässt das nicht auf dir sitzen und machst den Text noch mal auf, liest ihn durch und würdest am liebsten gleich losheulen, wenn du siehst, was für einen Dreck du da die letzten Monate produziert hast. Das einzige, was da jetzt noch hilft, ist menschliche Zuneigung, das Gefühl, doch gebraucht und akzeptiert zu werden.
Someone to lean on und so, also gehst du unter die Dusche, wäschst dir die Haare, machst ein bisschen von dem Parfüm rauf, was dich an Katzenpisse erinnert, aber du hast halt kein anderes, ziehst dir irgendwas an, was nicht gerade auf dem Wäscheberg vergammelt und gehst raus. Ja und wer hätte es gedacht, auf der Straße ist keine Sau. In der ersten Bar, in die du rein gehst, ist wieder kein Schwanz und der Barkeeper schenkt dir wieder diesen „was will der denn hier?“ Blick. Du setzt dich hin und bestellst ein Bier, versuchst ein Gespräch zu beginnen, doch bevor du den Mund überhaupt aufbekommst, verschwindet der Barkeeper im Backoffice und du sitzt alleine da mit deinem Bier, den Pissnüssen und dem dauernden GIVE IT TO ME BABY Loop aus den Boxen.
Ja fuck, das Bier austrinken und in die nächste Bar, aber da bist du noch mehr Fehl am Platz als davor, weil da sind zwar ein paar Leute, aber die sitzen alle schon in Gruppen zusammen an Tischen, mit kleinen Elektrokerzen drauf und unterhalten sich. Nur mit dir unterhält sich wieder keiner, niemand, absolut kein Schwein, sie meiden dich wie die Pest und sogar die Kellnerin haut schon wieder ab. Also drei Bier und drei Tequila Shots und dann nach Hause. Du liegst im Bett und willst dir einen runterholen, aber nicht mal darauf hast du Bock, also wälzt du dich die halbe Nacht hin und her und als du das letzte Mal auf die Uhr schaust, ist es halb Fünf. FUCK, noch zwei Stunden, dann wieder aufstehen.
Du stehst also wieder auf, bist verkatert und gehst zur Arbeit. Und nicht mal da passiert was. Keiner scheißt dich an, niemand fragt dich, warum du so fertig aussiehst und keiner beschwert sich darüber, dass du jede Stunde für zwanzig Minuten eine rauchen gehst. Es ist so, als würdest du nicht mehr existieren.
Wieder zu Hause, der gleiche Krampf, du schaust auf das Blatt Papier und nichts passiert. Irgendwann gibst du auf, du scheißt darauf, du akzeptierst, dass es nicht geht, dass gar nichts geht, dass nichts gehen soll. Die Zeiten haben sich geändert, es ist Herbst. Alles ist ruhig, du starrst an die Decke, du fragst dich, wie es weiter gehen soll und dir wird klar, dass egal was du machst, dass du es nicht ändern kannst. Das einzige, was du machen kannst, ist darauf zu warten, dass es von alleine weiter geht und zu hoffen, dass dir bis dahin nicht die Luft ausgeht.
Wenn nämlich wenigstens mal die Krone aus der Fresse fallen würde oder so, dann hätte du wenigstens mal ne Aufgabe oder ein bisschen Adrenalin und was zum Erledigen, aber nein, nicht mal das. Du warst schwanger vor Ideen, konntest den Fluss gar nicht mehr stoppen, zehntausend Wörter am Tag, Digger, und dann checkst du irgendwann, dass die zehntausend Wörter ganz anders geschrieben werden sollten und du setzt dich wieder dran, aber da, wo vorher noch die Funkverbindung in die Unendlichkeit war, ist jetzt nur noch eine fette, räudige Mauer aus Beton, die deine Synapsen blockiert.
Ja, scheiße, und alles, was du machst, fuckt dich ab.
Du hast zum ersten Mal seit drei Monaten Frühschicht und nur drei Stunden geschlafen.
Dann kommst du heim und klappst auf der Couch zusammen und wachst gegen zweiundzwanzig Uhr wieder auf.
Herrlich, der ganze Abend am Arsch und pennen kannst in der Nacht auch nicht mehr und dann morgen halb acht wieder Frühschicht.
VIEL SPASS!
Du willst dir was zu essen machen, aber checkst, dass der Kühlschrank leer ist, nur ein paar Schimmelpilze wachsen drin. Also gehst du zum Mexikaner, weil da die süße Bedienung arbeitet, du weißt schon, die mit den roten Locken und dem süßen Lächeln, du gehst rein und sie ist nicht da. Nur irgendwelche abgefuckten Typen, die dich anschauen so auf die Art, was will der denn da? Du bestellst dir einen Burrito zum Mitnehmen und gehst wieder nach Hause, setzt dich wieder auf die Couch, haust dir das Ding rein und schaust dazu eine Folge Rosins Restaurants, nur um zu wissen, dass es noch beschisseneres Essen gibt als das, was du gerade frisst. Dann machst du ein paar Runden im Wohnzimmer und googelst, was man gegen Schreibblockaden machen kann und die KI sagt, du bist selber schuld, wenn du dumm bist. Du lässt das nicht auf dir sitzen und machst den Text noch mal auf, liest ihn durch und würdest am liebsten gleich losheulen, wenn du siehst, was für einen Dreck du da die letzten Monate produziert hast. Das einzige, was da jetzt noch hilft, ist menschliche Zuneigung, das Gefühl, doch gebraucht und akzeptiert zu werden.
Someone to lean on und so, also gehst du unter die Dusche, wäschst dir die Haare, machst ein bisschen von dem Parfüm rauf, was dich an Katzenpisse erinnert, aber du hast halt kein anderes, ziehst dir irgendwas an, was nicht gerade auf dem Wäscheberg vergammelt und gehst raus. Ja und wer hätte es gedacht, auf der Straße ist keine Sau. In der ersten Bar, in die du rein gehst, ist wieder kein Schwanz und der Barkeeper schenkt dir wieder diesen „was will der denn hier?“ Blick. Du setzt dich hin und bestellst ein Bier, versuchst ein Gespräch zu beginnen, doch bevor du den Mund überhaupt aufbekommst, verschwindet der Barkeeper im Backoffice und du sitzt alleine da mit deinem Bier, den Pissnüssen und dem dauernden GIVE IT TO ME BABY Loop aus den Boxen.
Ja fuck, das Bier austrinken und in die nächste Bar, aber da bist du noch mehr Fehl am Platz als davor, weil da sind zwar ein paar Leute, aber die sitzen alle schon in Gruppen zusammen an Tischen, mit kleinen Elektrokerzen drauf und unterhalten sich. Nur mit dir unterhält sich wieder keiner, niemand, absolut kein Schwein, sie meiden dich wie die Pest und sogar die Kellnerin haut schon wieder ab. Also drei Bier und drei Tequila Shots und dann nach Hause. Du liegst im Bett und willst dir einen runterholen, aber nicht mal darauf hast du Bock, also wälzt du dich die halbe Nacht hin und her und als du das letzte Mal auf die Uhr schaust, ist es halb Fünf. FUCK, noch zwei Stunden, dann wieder aufstehen.
Du stehst also wieder auf, bist verkatert und gehst zur Arbeit. Und nicht mal da passiert was. Keiner scheißt dich an, niemand fragt dich, warum du so fertig aussiehst und keiner beschwert sich darüber, dass du jede Stunde für zwanzig Minuten eine rauchen gehst. Es ist so, als würdest du nicht mehr existieren.
Wieder zu Hause, der gleiche Krampf, du schaust auf das Blatt Papier und nichts passiert. Irgendwann gibst du auf, du scheißt darauf, du akzeptierst, dass es nicht geht, dass gar nichts geht, dass nichts gehen soll. Die Zeiten haben sich geändert, es ist Herbst. Alles ist ruhig, du starrst an die Decke, du fragst dich, wie es weiter gehen soll und dir wird klar, dass egal was du machst, dass du es nicht ändern kannst. Das einzige, was du machen kannst, ist darauf zu warten, dass es von alleine weiter geht und zu hoffen, dass dir bis dahin nicht die Luft ausgeht.