Marmeladenparty

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Der hohe alte Silbertopf hat seinerseits schon Dellen
Doch wogen voll der Herrlichkeit in ihm die heißen Wellen
Es sprangen Kirsch und Zwetschk hinein
Marillen, Quitten, Beeren
Verdampfen sich zu Süßereien
- für späteres Verzehren

Zum Zuckersaft melassengleich folgt kleiner Spritzer Säure
Auf dass die Farbe schillernd sich erhalte und erneure
Ein Lavastrom aus Himbeerblut
Ein Meer wie Honig golden
Ist köstliche Vertröstungsflut
Aus Blüten, Früchten, Dolden

Püriert wird schließlich Licht und Luft und die gewisse Wärme
Ein Vogelsang, ein Gräserduft, darüber Bienenschwärme
In reine Gläser abgefüllt
Tropft musig von der Kelle
Von ferner Sehnsucht eingehüllt
- für dereinst eine Quelle

Nun Reservisten im Regal: Sortiert. Geordnet. Stehen stramm.
Juwelen: lila, rot, orange. Sie sind am Ende Notprogramm
Wenn alles schläft und einsam ruht
Die Sonne schweigt
Ein Löffel milder Lebensmut
Ein Füllhorn, das dir gestern zeigt
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Ruth,

danke fürs Lesen und für die gute Bewertung.
Betrachte dich ruhig als zur Party geladen!
Ist doch jedes Gedicht immer auch eine Einladung - meint jedenfalls:

Erdling
 



 
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