sabine simon
Mitglied
Max und Minchen Mammut lebten im geologischen Museum. Eigentlich waren sie über 40.000 Jahre alt, doch im Museum hatte bisher niemand gemerkt, dass sie gar keine leblosen Museumsstücke waren.
Sie fühlten sich nicht besonders wohl: Niemand interessierte sich dafür, dass sie eigentlich mitbekamen und merkten, auch wenn sie bewegungs- und regungslos schienen.
Die Leute hielten sie für gefühllose Skelette, ohne wahrzunehmen, dass sie eine Seele hatten, und eine höchst empfindsame noch dazu.
Die Mammutkinder bekamen einfach alles mit: manche Besucher sahen sie als schauerlich und ekelhaft an, manche fanden sie lustig und grabschten sie an, denn auf einem Schild stand: "Anfassen erlaubt!" Aber Max und Minchen hatten es gar nicht gestattet, sie waren beide sehr empört, dass der Museumsdirektor die beiden gar nicht gefragt hatte. Und das ewige Antatschen war ihnen schrecklich unangenehm.
Auch was manche frechen Kinder sagten, oder vor allem so merkwürdige Erwachsene, das war richtig dumm. Mammuts hätten ein kleines Gehirn, zum Beispiel. Oder: Mammuts wären ungepflegt. Ururururur-Großtante Margot hätte das mal hören sollen. Sie sagte immer: "Nur weil Mammuts langsam sind, sind sie doch nicht dumm."
Und: "Nur weil wir in der Kälte leben, heißt das nicht, dass wir nicht in der Wärme leben können." Und dann erzählte sie von Großonkel Rupert, der mit seiner Frau in den heißen Süden ausgewandert war, er sei ganz grau geworden und hätte vor Hitze Haarausfall gehabt.
Eines Tages war da ein besonders freches Mädchen, das versuchte, Minchen auf die Knochen zu klopfen, und ein Aufseher sagte, als die Mutter das Mädchen zurückhalten wollte:"Der Knochen fühlt sowieso nicht! Mach das mal, das ist erlaubt!"
Max war stinkesauer. Nachts besprach er sich mit Minchen."Wir hauen hier einfach ab, irgendwie werden wir uns schon durchschlagen." Aber Minchen war ängstlich, doch Max gab sich stark. "Wir wutschen einfach raus, sobald morgen früh die Tür aufgemachte wird, der Wärter ist doch immer so schusselig, besonders morgens, da ist er noch nicht wach."
Aber Minchen blieb immer noch in Sorge. "Was sollen wir denn unterwegs essen?" Max drückte sie beruhigend. "Futterst du gerne Gras?"
"Na klar," meinte Minchen. "Vor dem Museum ist die ganze Wiese voll, aber nicht trockenes, wie du es kennst, sondern frisches."
Minchen bekam große Augen. Sie hatte noch nie frisches Gras gefressen, ihnen blieb zum Futtern nur das, was im Museum nachts noch so herumlag, bevor die Putzfrauen kamen.
Zum Glück wischten die erst morgens vor der Öffnung, so blieb immer etwas zu essen liegen. Am meisten freuten sie sich über Salatbrote.
Minchen war jetzt misstrauisch: "Erzählst du mir auch keine Märchen, du weißt, wie die Ururururur-Großtante Margot?" Max lachte verschmitzt. "Ich hab mich manchmal nachts rausgeschlichen, ich hab das Gras sogar schon probiert...." Minchen machte große Augen. "Dann war ich ja alleine..." Max beruhigte sie: "Ich hab immer ganz schnell gemacht...."
Da half ihnen eines Tages der Zufall. Ein kleiner Junge hatte seinen großen lila Stoff-Elefanten dabei, der ihnen sofort verschmitzt zuzwinkerte.
Der Elefant wurde von dem Kerlchen auf eine Bank geworfen, er blinzelte die beiden verschwörerisch an, und Max schlich zu ihm. Die beiden tuschelten eine Weile.
Später flüsterte Max Minchen ins Ohr: "Der Elefant heißt Fridolin, und er hat sofort gesehen, was mit uns los ist. Er will auch weg von seinem Jungen, denn der ist so unmöglich. Fridolin versteckt sich gerade hinter dem Papierkorb..."
"Huhu! Hier bin ich!" trötete es leise von vorn. "Wenn das Museum zu ist, kommen wir rüber!" flüsterte Max.In dem Moment hörten sie den kleinen Jungen kreischen. "Ich will, dass dieser blöde Elefant wieder hier ist. Der ist meiner. Ich will das. Ich will, ich will...." Schier endlos kreischte er weiter.
Minchen flüsterte Max zu: "Bei dem würde ich auch nicht bleiben wollen." Blitzschnell überlegte Max. Er hatte den Museumswärter schon öfter zum Narren gehalten. Stocksteif stand er an der Wand. Als der Wärter sich umdrehte, trompetete er voll und laut los. Der Elefant grinste.
Der Wärter zuckte zusammen und raste raus, hinter dem blöden Jungen her. "Was erlaubst du dir, ich suche mir hier die Augen wund, und du amüsierst dich...." Damit war die Suchaktion beendet. Minchen schmunzelte. Der kleine lila Elefant kicherte. "Jetzt traust du dich abzuhauen?" fragte er.
Es war ganz einfach. Im Nu schlichen sie nach draußen, denn die Putzfrauen kamen gerade. Auf dem Rasen stärkten sich die drei Langrüssel mit frischem Grün, Blätter, Gras und alles soo lecker. Es war wie das Paradies. Minchen strahlte Max an.
Aber Max sah ernst aus: "Was machen wir nun?" wandte er sich an den kleinen Elefanten.
Der überlegte kurz, "Wir verstecken uns im Stadtpark."
Tagsüber ging es noch. Sie versteckten in einem Buschwerk in der Nähe eine Spielplatzes, aber Nachts wurde es schlimm. Als es dunkel wurde, fürchtete sich Minchen. Und Max machte sich ganz schnell klar, dass er sich etwas einfallen lassen musste.
Am nächsten Morgen beratschlagte er mit Fridolin, wohin sie gehen konnten, damit Minchen sich nicht mehr zu fürchten brauchte. Da dieser mit dem fiesen Jungen viel unterwegs gewesen war, kannte er sich außerhalb des Museum gut aus, zumindest besser als Max.
"In Kaufhäusern können wir uns eher schlecht verstecken, im Zoo sind zwar viele Tiere, die haben auch satt und gut zu essen, aber sie sind eingesperrt, aber unten am Fluss ist es sehr schön grün und dort ist etwas, das nennt die Mutter des kleinen Dummkopfs Schrebergarten." Minchen verstand das nicht. "Was ist ein Schrebergarten?"
Der Elefant überlegte. "Das sind viele kleine Gärten, manche Leute haben Blumengärten, manche Gemüsegärten, alles mit kleinen Häuschen dabei."
"Das klingt gemütlich," meinte Max. "Ja, und der wohnt der Opa von dem kleinen Dummerjahn, bei dem ich bisher war. Der Bengel nennt ihn immer "Kommissar", weil er früher bei der Polizei war. Er hat auch immer aufgepasst, dass der Kleine mit mir gut umgegangen ist. Ich würde versuchen, mit ihm zu reden." Minchen bekam ganz große Augen: "Mit einem Menschen reden?"
Max pflichtete Fridolin bei: "Du kennst ihn. Wenn du das für eine gute Idee hältst, warum nicht, schlimmstenfalls werden wir hierhin zurückgebracht, was soll uns schon passieren?"
Also warteten sie die Nacht ab und schlichen zum Schrebergarten. Im Garten des Kommissars warteten sie auf den Morgen. Sie trauten sich nicht anzuklopfen, dachten, er würde auch so mal herauskommen.
Die Drei standen unter einem blühenden Apfelbaum. Minchen gefiel das. Max und der Elefant waren inzwischen eingeschlafen.
Da kam ein knorriger alter kauziger Mann aus dem Häuschen. Minchen war so verdattert, dass sie sich nicht mehr verstecken konnte. "Was bist du denn für ein altes Mädelchen?" fragte der Kauz. "Ich bin Onkel Otto."
"Und ich bin Minchen Mammut, wir sind aus dem Museum weggelaufen, die waren da doof zu uns, denn alle durften uns anfassen, auch wenn sie grob waren. Es hat uns da nicht mehr gefallen. Können wir bei dir bleiben?"
Max in seinem Versteck fiel der Unterkiefer herunter. Er selbst hatte eine riesige Angst vor der Begegnung mit dem Sonderling gehabt, und wenn Fridolin ehrlich war, hatte er zwar alle überredet hierhin zu kommen, aber als sie im Gebüsch warteten, hielt er sein Vorhaben doch für eine ziemlich hirnrissige Idee.
Und da kam das kleine zaghafte Minchen und quatschte den Alten einfach an. Auch die Situation begriff dieser sofort. Zögernd kam Max mit Fridolin aus dem Versteck. Der war jetzt doch etwas verschüchtert.
Onkel Otto machte große Augen.Dann lächelte er. "Ihr seid aber lustige Kerlchen. Ich glaube, ihr braucht erst mal ein gutes Frühstück. Aber dich kenne ich doch. Du gehörst meinem Enkel, warte mal, Fridolin heißt du Schlingel." Fridolin war kleinlaut und meinte: "Eigentlich bin ich abgehauen." Der Alte lachte: "Das kann ich gut verstehen. Mein Enkel ist ja auch ein kleiner Satansbraten."
Und sie mussten in die Hütte kommen und tranken erstmal ein großes Glas Tomatensaft. Minchen schmeckte das richtig gut und sie merkte erst jetzt, wie ausgehungert sie waren, obwohl sie doch nachts die köstliche Wiese probiert hatten.
Onkel Otto war riesig nett. Er ließ sie erstmal essen und fragte gar nicht so viel, dazu war er auch viel zu verblüfft. Denn wer hat schon eines schönen Tages zwei kleine Mammuts und einen Mini-Elefanten vor der Tür stehen?
Max sah ihn mit großen Augen an und wartete darauf, dass Fridolin seinen Bekannten erneut ansprach. Aber Fridolin traute sich offensichtlich nicht.
Aber Onkel Otto brach das Eis schnell: "Was habt ihr drei denn angestellt?" Erst stockend, aber dann immer mutiger berichtete Fridolin. Auch, dass es seine Idee war, in seinen Garten zu kommen.
Onkel Otto lachte und Fridolin fiel ein großer Stein vom Herzen,
Damit hatten die drei Ausreißer ein Zuhause gefunden. Onkel Otto verriet sie selbstverständlich nie, denn er war auch vor dem Lärm und den vielen, frechen und rücksichtslosen Menschen in die Schrebergartenkolonie verschwunden. Er kümmerte sich gut um sie, denn er war froh, drei lustige Gefährten zu haben.
Sie fühlten sich nicht besonders wohl: Niemand interessierte sich dafür, dass sie eigentlich mitbekamen und merkten, auch wenn sie bewegungs- und regungslos schienen.
Die Leute hielten sie für gefühllose Skelette, ohne wahrzunehmen, dass sie eine Seele hatten, und eine höchst empfindsame noch dazu.
Die Mammutkinder bekamen einfach alles mit: manche Besucher sahen sie als schauerlich und ekelhaft an, manche fanden sie lustig und grabschten sie an, denn auf einem Schild stand: "Anfassen erlaubt!" Aber Max und Minchen hatten es gar nicht gestattet, sie waren beide sehr empört, dass der Museumsdirektor die beiden gar nicht gefragt hatte. Und das ewige Antatschen war ihnen schrecklich unangenehm.
Auch was manche frechen Kinder sagten, oder vor allem so merkwürdige Erwachsene, das war richtig dumm. Mammuts hätten ein kleines Gehirn, zum Beispiel. Oder: Mammuts wären ungepflegt. Ururururur-Großtante Margot hätte das mal hören sollen. Sie sagte immer: "Nur weil Mammuts langsam sind, sind sie doch nicht dumm."
Und: "Nur weil wir in der Kälte leben, heißt das nicht, dass wir nicht in der Wärme leben können." Und dann erzählte sie von Großonkel Rupert, der mit seiner Frau in den heißen Süden ausgewandert war, er sei ganz grau geworden und hätte vor Hitze Haarausfall gehabt.
Eines Tages war da ein besonders freches Mädchen, das versuchte, Minchen auf die Knochen zu klopfen, und ein Aufseher sagte, als die Mutter das Mädchen zurückhalten wollte:"Der Knochen fühlt sowieso nicht! Mach das mal, das ist erlaubt!"
Max war stinkesauer. Nachts besprach er sich mit Minchen."Wir hauen hier einfach ab, irgendwie werden wir uns schon durchschlagen." Aber Minchen war ängstlich, doch Max gab sich stark. "Wir wutschen einfach raus, sobald morgen früh die Tür aufgemachte wird, der Wärter ist doch immer so schusselig, besonders morgens, da ist er noch nicht wach."
Aber Minchen blieb immer noch in Sorge. "Was sollen wir denn unterwegs essen?" Max drückte sie beruhigend. "Futterst du gerne Gras?"
"Na klar," meinte Minchen. "Vor dem Museum ist die ganze Wiese voll, aber nicht trockenes, wie du es kennst, sondern frisches."
Minchen bekam große Augen. Sie hatte noch nie frisches Gras gefressen, ihnen blieb zum Futtern nur das, was im Museum nachts noch so herumlag, bevor die Putzfrauen kamen.
Zum Glück wischten die erst morgens vor der Öffnung, so blieb immer etwas zu essen liegen. Am meisten freuten sie sich über Salatbrote.
Minchen war jetzt misstrauisch: "Erzählst du mir auch keine Märchen, du weißt, wie die Ururururur-Großtante Margot?" Max lachte verschmitzt. "Ich hab mich manchmal nachts rausgeschlichen, ich hab das Gras sogar schon probiert...." Minchen machte große Augen. "Dann war ich ja alleine..." Max beruhigte sie: "Ich hab immer ganz schnell gemacht...."
Da half ihnen eines Tages der Zufall. Ein kleiner Junge hatte seinen großen lila Stoff-Elefanten dabei, der ihnen sofort verschmitzt zuzwinkerte.
Der Elefant wurde von dem Kerlchen auf eine Bank geworfen, er blinzelte die beiden verschwörerisch an, und Max schlich zu ihm. Die beiden tuschelten eine Weile.
Später flüsterte Max Minchen ins Ohr: "Der Elefant heißt Fridolin, und er hat sofort gesehen, was mit uns los ist. Er will auch weg von seinem Jungen, denn der ist so unmöglich. Fridolin versteckt sich gerade hinter dem Papierkorb..."
"Huhu! Hier bin ich!" trötete es leise von vorn. "Wenn das Museum zu ist, kommen wir rüber!" flüsterte Max.In dem Moment hörten sie den kleinen Jungen kreischen. "Ich will, dass dieser blöde Elefant wieder hier ist. Der ist meiner. Ich will das. Ich will, ich will...." Schier endlos kreischte er weiter.
Minchen flüsterte Max zu: "Bei dem würde ich auch nicht bleiben wollen." Blitzschnell überlegte Max. Er hatte den Museumswärter schon öfter zum Narren gehalten. Stocksteif stand er an der Wand. Als der Wärter sich umdrehte, trompetete er voll und laut los. Der Elefant grinste.
Der Wärter zuckte zusammen und raste raus, hinter dem blöden Jungen her. "Was erlaubst du dir, ich suche mir hier die Augen wund, und du amüsierst dich...." Damit war die Suchaktion beendet. Minchen schmunzelte. Der kleine lila Elefant kicherte. "Jetzt traust du dich abzuhauen?" fragte er.
Es war ganz einfach. Im Nu schlichen sie nach draußen, denn die Putzfrauen kamen gerade. Auf dem Rasen stärkten sich die drei Langrüssel mit frischem Grün, Blätter, Gras und alles soo lecker. Es war wie das Paradies. Minchen strahlte Max an.
Aber Max sah ernst aus: "Was machen wir nun?" wandte er sich an den kleinen Elefanten.
Der überlegte kurz, "Wir verstecken uns im Stadtpark."
Tagsüber ging es noch. Sie versteckten in einem Buschwerk in der Nähe eine Spielplatzes, aber Nachts wurde es schlimm. Als es dunkel wurde, fürchtete sich Minchen. Und Max machte sich ganz schnell klar, dass er sich etwas einfallen lassen musste.
Am nächsten Morgen beratschlagte er mit Fridolin, wohin sie gehen konnten, damit Minchen sich nicht mehr zu fürchten brauchte. Da dieser mit dem fiesen Jungen viel unterwegs gewesen war, kannte er sich außerhalb des Museum gut aus, zumindest besser als Max.
"In Kaufhäusern können wir uns eher schlecht verstecken, im Zoo sind zwar viele Tiere, die haben auch satt und gut zu essen, aber sie sind eingesperrt, aber unten am Fluss ist es sehr schön grün und dort ist etwas, das nennt die Mutter des kleinen Dummkopfs Schrebergarten." Minchen verstand das nicht. "Was ist ein Schrebergarten?"
Der Elefant überlegte. "Das sind viele kleine Gärten, manche Leute haben Blumengärten, manche Gemüsegärten, alles mit kleinen Häuschen dabei."
"Das klingt gemütlich," meinte Max. "Ja, und der wohnt der Opa von dem kleinen Dummerjahn, bei dem ich bisher war. Der Bengel nennt ihn immer "Kommissar", weil er früher bei der Polizei war. Er hat auch immer aufgepasst, dass der Kleine mit mir gut umgegangen ist. Ich würde versuchen, mit ihm zu reden." Minchen bekam ganz große Augen: "Mit einem Menschen reden?"
Max pflichtete Fridolin bei: "Du kennst ihn. Wenn du das für eine gute Idee hältst, warum nicht, schlimmstenfalls werden wir hierhin zurückgebracht, was soll uns schon passieren?"
Also warteten sie die Nacht ab und schlichen zum Schrebergarten. Im Garten des Kommissars warteten sie auf den Morgen. Sie trauten sich nicht anzuklopfen, dachten, er würde auch so mal herauskommen.
Die Drei standen unter einem blühenden Apfelbaum. Minchen gefiel das. Max und der Elefant waren inzwischen eingeschlafen.
Da kam ein knorriger alter kauziger Mann aus dem Häuschen. Minchen war so verdattert, dass sie sich nicht mehr verstecken konnte. "Was bist du denn für ein altes Mädelchen?" fragte der Kauz. "Ich bin Onkel Otto."
"Und ich bin Minchen Mammut, wir sind aus dem Museum weggelaufen, die waren da doof zu uns, denn alle durften uns anfassen, auch wenn sie grob waren. Es hat uns da nicht mehr gefallen. Können wir bei dir bleiben?"
Max in seinem Versteck fiel der Unterkiefer herunter. Er selbst hatte eine riesige Angst vor der Begegnung mit dem Sonderling gehabt, und wenn Fridolin ehrlich war, hatte er zwar alle überredet hierhin zu kommen, aber als sie im Gebüsch warteten, hielt er sein Vorhaben doch für eine ziemlich hirnrissige Idee.
Und da kam das kleine zaghafte Minchen und quatschte den Alten einfach an. Auch die Situation begriff dieser sofort. Zögernd kam Max mit Fridolin aus dem Versteck. Der war jetzt doch etwas verschüchtert.
Onkel Otto machte große Augen.Dann lächelte er. "Ihr seid aber lustige Kerlchen. Ich glaube, ihr braucht erst mal ein gutes Frühstück. Aber dich kenne ich doch. Du gehörst meinem Enkel, warte mal, Fridolin heißt du Schlingel." Fridolin war kleinlaut und meinte: "Eigentlich bin ich abgehauen." Der Alte lachte: "Das kann ich gut verstehen. Mein Enkel ist ja auch ein kleiner Satansbraten."
Und sie mussten in die Hütte kommen und tranken erstmal ein großes Glas Tomatensaft. Minchen schmeckte das richtig gut und sie merkte erst jetzt, wie ausgehungert sie waren, obwohl sie doch nachts die köstliche Wiese probiert hatten.
Onkel Otto war riesig nett. Er ließ sie erstmal essen und fragte gar nicht so viel, dazu war er auch viel zu verblüfft. Denn wer hat schon eines schönen Tages zwei kleine Mammuts und einen Mini-Elefanten vor der Tür stehen?
Max sah ihn mit großen Augen an und wartete darauf, dass Fridolin seinen Bekannten erneut ansprach. Aber Fridolin traute sich offensichtlich nicht.
Aber Onkel Otto brach das Eis schnell: "Was habt ihr drei denn angestellt?" Erst stockend, aber dann immer mutiger berichtete Fridolin. Auch, dass es seine Idee war, in seinen Garten zu kommen.
Onkel Otto lachte und Fridolin fiel ein großer Stein vom Herzen,
Damit hatten die drei Ausreißer ein Zuhause gefunden. Onkel Otto verriet sie selbstverständlich nie, denn er war auch vor dem Lärm und den vielen, frechen und rücksichtslosen Menschen in die Schrebergartenkolonie verschwunden. Er kümmerte sich gut um sie, denn er war froh, drei lustige Gefährten zu haben.