Max und Minchen helfen dem Kommissar

sabine simon

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Unsere beiden Mammuts hatten sich beim Kommissar gut eingelebt.

Anfangs las er täglich Neuigkeiten der Suche nach Minchen und Max aus dem Tagblatt vor, die Polizei fahndete nämlich völlig vergeblich nach den vermeintlichen Mammutdieben. Und die beiden Flüchtlinge saßen kichernd auf dem Sofa des Kommissars und lachten sich bei jedem Fehlschlag neu kaputt. Sie konnten gar nicht genug davon hören.

Nach und nach ebbten dann auch Minchens Ängste ab. Sie traute sich auch allein wieder nach draußen, passte aber immer gut auf, dass niemand zu sehen war.

Von Tag zu Tag wurde sie immer neugieriger. So wagte sie sich an einem schönen Sommertag, als im Nachbargarten ein komisches Klappern zu hören war, auch in den Garten, um nachzuschauen. Es gab ein dickes Loch im Zaun, und Minchen schlinste hindurch.

Da gab es etwas Merkwürdiges. Ein Mann in dunkler Kleidung klopfte leise gegen den Fensterladen, gegen die Tür und wartete. Dann wiederholte er das Ganze zweimal. Als niemand antwortete, nahm er ein dickes Eisen und brach die Tür auf. Minchen konnte mit dem Gesehenen nichts anfangen und glaubte, der Nachbar habe einfach seinen Schlüssel vergessen.

Bald hatte sie das Beobachtete vergessen und stöberte weiter im Garten herum, als das Tor aufging und Max mit dem Kommissar zurückkam. Die beiden waren einkaufen gewesen, und es war Minchen immer eine besondere Freude, auch wenn sie sich noch nicht selbst zum Einkaufen traute, alles auszupacken und nachzusehen, was es denn bald Leckeres zu futtern gäbe. Und da war der Kommissar immer für eine schmackhafte Überraschung gut.

Als unsere beiden Jung-Mammuts mal wieder mampfend am Tisch des Kommissars saßen, es gab gerade frische Sellerieblätter, die Minchen noch nicht kannte, da musste der Kommissar berichten, dass er Besuch bekäme.
"Aber macht euch keine Sorgen, das ist Tante Bärbchen. Die ist alt, die sieht und hört schlecht. Selbst wenn ihr ihr auf die Füße treten würdet, würde sie das kaum interessieren."

Max kicherte, aber Minchen war, wie immer, besorgt. "Sollen wir uns dann immer versteckt halten?" "Nein," lachte der Kommissar. "Ich sag ihr einfach, ihr seid meine Haustiere, und ich bin doch ein alter Kauz, bei dem sich niemand wundert, wenn er mit unseren Haustieren redet." Minchen blieb trotzdem skeptisch.

Trotzdem halfen beide dem Kommissar, alles für den Besuch von Tante Bärbchen vorzubereiten. Minchen half beim Aufräumen und Max sorgte für Ordnung im Garten. Der Kommissar war recht erleichtert, Hilfe zu haben, er mochte zwar Besuch, aber nicht die Vorbereitungen dazu.

Am Gartentor tauchte bald eine ältere Dame mit Regenschirm in der Hand Garten auf. Ängstlich blickte sie sich um.Sie duckte sich hinter der Hecke und schaute zurück, wie um zu überprüfen, ob ihr jemand gefolgt sei. Dann huschte sie schnell in den Garten hinein, sah sich dabei immer wieder neu schnell um und schlüpfte so leise in die Laube des Kommissars, dass er wie auch Max und Minchen fürchterlich zusammenzuckten:

"Mich verfolgt jemand, ich habe schreckliche Angst – der Mann – schwarz gekleidet – schlich um die Ecken – und -..." Sie stolperte und sank erschöpft auf einen Stuhl. Minchen machte große Augen und versteckte sich hinter der großen Blumenvase. Max stellte sich hinter den Stuhl des Kommissars.

Tante Bärbchen, gewichtig wie sie war, ließ sich in den bequemsten Sessel plumpsen. Das machte solchen Krach, dass Minchen vor Schreck zusammenfuhr.
"Wie entsetzlich!" schluchzte sie. "Die Räuber, ich bin fast überfallen worden, bestimmt hätte der meine Handtasche und mein Geld geraubt." Minchen standen schon die Tränchen in den Augen.

Aber der Kommissar nahm sie lachend in den Arm. "Aber Tante Bärbchen," grinste er, " hast du wieder Gespenster gesehen?"
Sie wurde etwas rot: "Ich weiß, ich weiß, ich bin eine Angsthäsin. Aber, dieses Mal, da bin ich mir ganz sicher." Der Kommissar grinste breit: "Du bist dir jedes Mal gaaaanz besonders sicher."

Jetzt wurde Tante Bärbchen ernst: "Heute war es ja auch ganz anders. Da ist jemand hinter mir her gegangen, und dann in den Nachbargarten eingebogen, aber ich weiß doch, dass der Nachbargarten im Moment gar nicht belegt ist...."

Der Kommissar nahm sie in den Arm. Max schaute Minchen ganz erschrocken an, denn Minchen sah so ängstlich aus, wie er sie noch nie gesehen hatte. Sie flüsterte ihm in sein großes Ohr: "Tante Bärbchen hat recht."
Max lächelte überlegen. "Ach du Bangbüx, hast du mal wieder Gespenster gesehen. Guck mal, der Kommissar wohnt hier nicht nur schon lange und kennt hier alles, er war früher auch bei der Polizei. Das würde doch niemand wagen."

Minchen hatte aber weiter einen dicken Kloß im Magen, aber sie traute sich nicht, Max etwas von ihrem Erlebnis mit dem Nachbargarten zu sagen.
Inzwischen hatte der Kommissar Tante Bärbchen mit leckeren Erdbeertörtchen versorgt. Und dann nahm er sie wieder fest in den Arm: "Jetzt zeige ich dir was, was du kaum glauben wirst. Ich habe es zuerst auch nicht glauben können, aber schau mal hinter dich..."

Tante Bärbchen drehte sich langsam um und sah etwas verwirrt drein: "Was soll da sein, ich kenne deine Laube doch." Max und Minchen hatten sich hinter den Kohlenkasten verzogen. "Die beiden haben sich versteckt..."
Ganz schnell kam Max hinter der anderen Ecke des Kohlenkastens hervor, wo Tante Bärbchen ihn nicht sehen konnte. Er schüttelte heftig den Kopf, damit der Kommissar verstehen sollte, dass die beiden Mammuts lieber unsichtbar bleiben wollten.

Doch der ließ sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen. Er drehte Tante Bärbchen einfach den Kopf herum und schon bekam sie große Kulleraugen: "Willst du mich veräppeln, hast du einen Hund als Mammut verkleidet?"
Der Kommissar lachte schallend, so sehr, dass Minchen ganz rot wurde. "Onkel Kommissar, das ist aber nicht nett von dir, den Max so auszulachen." Sie wurde richtig wütend. So kannte Max sein Minchen noch gar nicht und er sah sie mit großen Kulleraugen an.

Und dann bekam Minchen ein großen Schreck. Sie hörte auf einmal ein Geräusch, als käme gleich eine Explosion. Erst ein leises Zischen, dann ein Grollen wie "Hmph, Hmph, Hmph", als müssen gleich jemand vor Husten platzen, und dann kam ein Riesengelächter, dass sie sich sofort verkrach und schämte.

Doch da zog sie jemand am Vorderbein. "Ich lache doch nur, mein Kleines, sei nicht schüchtern, ich lache doch besonders, weil ihr beide allerliebst seid, ich lach dich doch nicht aus!" Tante Bärbchen hatte sich neben sie auf den Boden gesetzt und kicherte immer noch mit lauter kleinen Schmatzgeräuschen, dass ihr die Tränen in den Augen standen.

Mit riesengroßen Mammut-Augen kamen Max und Minchen hinter dem Kohlenkasten hervor. Auch dem Kommissar standen jetzt die Tränen in den Augen, ebenfalls, weil er vor Gekicher nicht mehr konnte. Und dann stellte er die beiden Kleinen Tante Bärbchen vor:

"Das mit dem stolzen Gesichtsausdruck ist Max, und die hübsche Kleine mit den treuen Augen, das ist Minchen."

Tante Bärbchen wollte nicht glauben, dass die beiden aus dem Museum ausgerückt waren. Aber als dann Minchen von den dummen Kindern erzählte, die sie immer angefasst hatten, da streichelte Tante Bärbchen ihr ganz vorsichtig den Kopf.

"Keine Angst, mein Kleines, ich helfe dem Kommissar, auf euch aufzupassen. Du hast ja grad gehört, wie ängstlich ich selber bin, ich verstehe dich."
Minchen wurde es ganz warm um ihr kleines Mammutherzchen. "Aber Sie haben doch recht, Frau Bärbchen. Hier in der Gartenkolonie ist ganz wirklich manchmal etwas merkwürdig."

Der Kommissar lachte noch lauter: "Ja, klar ist es hier merkwürdig. Denn hier wohnen zwei Mammuts."

Tante Bärbchen runzelte die Stirn und drückte Minchen ganz feste: "Also, mein kleines Mammutmädchen, jetzt mal ganz langsam. Zunächst bin ich für dich Tante Bärbchen und du sagst du zu mir, sonst fühle ich mich fremd. Und jetzt erzählst du mir, was du gesehen hast."

Minchen drückte sie ganz schnell: "Als ich dich vorhin kommen sah, und wie du dich immer wieder umgedreht hast und nach hinten geschaut hast, da hat man doch ganz klar gesehen, dass du Angst hattest."
"Das hast du lieb gesagt, meine Kleine," meinte Tante Bärbchen.
Und der Kommissar mischte sich ein: "Minchen, Tante Bärbchen ist ein Hasenfuß. Die dreht sich immer um und rast, als ob der Teufel hinter ihr her ist."

"Genau wie Minchen," kicherte Max.
Jetzt war es Minchen zu viel. "Ich habe wirklich etwas gesehen."
"Ich auch," pflichtete ihr Tante Bärbchen bei.
Der Kommissar lächelte. "Jetzt haben wir hier zwei Bangbüxen."

Tante Bärbchen legte den Arm um Minchen: "Ja, und wir halten auch noch zusammen. Aber jetzt wollen wir erst mal gemeinsam Kuchen essen, das hilft unheimlich gut gegen Bangbüxigkeit."

Tante Bärbchen übernachtete auch in der Laube des Kommissars. Am nächsten Morgen ging sie mit Minchen im Garten spazieren. "Siehst du," meinte die Tante, "dort hinten habe ich etwas in der Laube verschwinden sehen, etwas Schwarzes. Das hatte mich erschreckt."
Minchen zuckte zusammen. Tante Bärbchen lachte. "Du bist aber wirklich außergewöhnlich schreckhaft."
Doch Minchen widersprach: "Ich bin nicht sehr mutig, das weiß ich. Aber genau das gleiche habe ich am Tag vorher auch gesehen. Ein schwarz gekleideter schlanker Mann, der sich umsah und dann in der Laube verschwand. Ich hab es nur bisher niemandem gesagt, weil ich nicht ausgelacht werden wollt. Aber wenn du das auch gesehen hast, Tante Bärbchen..."

Jetzt fuhr der Tante der Schreck in die Glieder. Die Tante setzte sich auf einen Gartenstuhl und sah ganz müde aus. "Was sollen wir tun?" Mit Sorgenfalten auf der Stirn sah sie Minchen groß an.
Minchen seufzte: "Ich glaube, vielleicht sind wir wirklich zu furchtsam. Wir sollten uns ein Herz fassen und die trüben Gedanken verscheuchen. Der Kommissar passt auf uns auf und Max auch."

"Ja, Max auch," nun lachte Tante Bärbchen wieder. "Und weißt du was, den beiden und uns natürlich auch, tun wir mal richtig was Gutes. Wir backen einen Kirschkuchen, denn draußen am Baum hängen genug. Ich weiß, das mag der Kommissar und ich will nicht Tante Bärbchen heißen, wenn dein Max die nicht auch mag."
Hinter ihr erscholl lautes Lachen. Der Bauch des Kommissars wackelte. "Ihr seid mir zwei feine ängstliche Frauenzimmer, trotzdem finde ich euren Plan mit dem Kuchen gut."

In der Nacht erwachte Minchen plötzlich und unvermutet. Draußen rumpelte etwas. Sie kuschelte sich etwas dichter an Max. Der wurde davon wach: "Was'nlos?" grummelte er. "Ich weiß nicht, " flüsterte Minchen. "Es ist, als ob im Garten jemand gegen die Regentonne gebumst hat, das hört sich genauso an."
Er drehte sich wieder auf die Seite, und Minchen konnte nicht mehr schlafen, denn die leisen Geräusche, als ob jemand durch den Garten schlich, hörten nicht auf.

Minchen ließ das keine Ruhe, deshalb zupfte sie Tante Bärbchen am Nachthemdärmel. Die schnurfelte und schnarchte ein par Mal laut und drehte sich um, und Minchen blieb hartnäckig und zupfte an der andren Seite.
"Du musst jetzt nachsehen, da stimmt etwas nicht, Tante Bärbchen, das tut mir leid. Ich muss sonst Max oder den Kommissar wecken, und dann lachen die doch nur wieder...." Tante Bärbchen schnurfelte jetzt so richtig ganz laut: " Für eine Bangbüx bist du ganz schön hartnäckig. Da draußen ist bestimmt nichts, das wirst du gleich sehen."

Die dicke Tante zog leise ihren Bademantel an, denn sie sah ein, dass Minchen keine Ruhe geben würde. Sie schlich leise nach draußen und Minchen wartete sehnsüchtig auf ihre Rückkehr.
Aber das dauerte. Minchen bekam langsam Angst. Sie geduldete sich weiter, aber ihre Angst wuchs. Max oder den Kommissar wollte sie nicht wecken, deshalb stellte sie sich ans Fenster, um nach draußen zu schauen.

Dabei trat sie vorsichtig auf Tante Bärbchens Bett, um besser sehen zu können. Gespannt versuchte sie, draußen etwas zu erkennen, aber es war nichts zu sehen.
Da legte sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter. Minchen fuhr gehörig zusammen, es war aber nur Tante Bärbchen. Die flüsterte: "Da draußen ist was, aber ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich glaub, ich geh raus." Minchen flüsterte: "Aber nimm den großen Regenschirm mit." "Worauf du dich verlassen kannst..." Tante Bärbchen sah ganz grimmig drein.

Leise schlich sie nach draußen und Minchen direkt hinter ihr, die dicke Kohlenschaufel in der Hand. Beide blieben im tiefen Schatten des Baumes stehen. Da schlich wirklich etwas. In die Nachbarlaube , - und wieder heraus. Immer und immer wieder.

"Was ist da?" Minchen puffte Tante Bärbchen in die Seite. "Pst!" machte die. "Siehst dort jemanden hinter dem Baum stehen?" Und tatsächlich. Was oder wer immer dort war, stand jetzt unter strenger Beobachtung der beiden, die auf einmal gar nicht mehr bangbüxig waren.

Minchen spürte plötzlich, dass Tante Bärbchen ihren Regenschirm fester fasste. "Wir müssen was tun, und ich weiß auch schon was. Du schleichst dich links herum, ich rechts. Dann legst du dich dem Schleicher so in den Weg, dass er über dich stolpern muss. Und ich brate ihm dann mit dem Regenschirm eins über."

Minchen fühlte auf einmal einen mächtigen Mut in sich. Sie dachte nicht an die drohende Gefahr, sondern nur daran, dass die finstere Gestalt sie und Max wieder in das Museum stecken könnte. Das machte ihr Riesenmut, und die gemütliche Tante Bärbchen, die jetzt ganz ungemütlich wurde, war ja dicht bei ihr.

Und jetzt ging alles ganz schnell: Minchen lag ganz versteckt im Schatten quer auf dem Weg, und klabautz, lag der böse Dieb auf der Nase, rappelte sich aber blitzschnell auf und versuchte aus dem Garten zu rasen. Dabei hatte er nicht mit Tante Bärbchen gerechnet, die gute Tante briet dem Mann im Dunkeln mit voller Kraft ihren Regenschirm über den Schädel und am Gartentor fiel er der Länge nach voll auf die Nase.

Bei dem Krach ging sofort das Licht in der Laube an. Max und der Kommissar sprangen vor Schreck aus dem Bett und rasten im Schlafanzug raus.
Max war stinkesauer, dass er geweckt worden war, und trat vor eine Regentonne, die laut schepperte. "Was ist los?" brüllte der Kommissar. Tante Bärbchen erklärte ihm alles und der Kommissar staunte.

"Aber wo ist Minchen?" brüllte Max voller Angst, denn er sah sie nicht. "Hier bin ich," tönte es hinter der Hausecke. Und als der Kommissar mit Tante Bärbchen und Max um die Hausecke gesaust war, um Minchen zu helfen und vor dem Dieb zu retten, da blieb er plötzlich stehen.

Er ließ den Mund offen stehen vor lauter Überraschung, und dann brach der Rentner in schallendes Lachen aus.
Max setzte sich vor Schreck auf sein Hinterteil. Und auch dann fing auch er an zu lachen, bis ihm die Tränen in den Augen standen.

Denn Minchen hatte sich mitten auf den Dieb gesetzt, der sah unter ihrem Popo hervor mit einem so entsetzten Blick, dass auch Tante Bärbchen sich den Bauch vor Lachen halten musste.
Es dauerte eine ganze Weile, bis alle zu Ende gelacht und sich die Lachtränen abgewischt hatten.

Dann telefonierte der Kommissar schnell mit der Polizei.

Tante Bärbchen hatte in der Zwischenzeit auf den Einbrecher aufgepasst, sie hielt ihren Regenschirm drohend über seinen Kopf und hatte als Reserve noch die große Bratpfanne in der anderen Hand.

Minchen saß am Küchentisch, in eine Decke gewickelt, und trank süßen Kakao. Den hatte ihr Tante Bärbchen gegen den Schrecken verordnet.

Und Max, ja Max schämte sich. Denn er hatte Minchen und Tante Bärbchen ausgelacht. Deshalb nahm er Tante Bärbchen schnell die Bratpfanne aus der Hand, um ihr beim Bewachen des Einbrechers zu helfen.

Draußen durchsuchten bald offensichtlich mehrere Polizeieinheiten die Kleingartenanlage. Und es wurde eine lange Nacht. Ein Wachtmeister kam in die Laube, um dem Kommissar Bericht zu erstatten. Schmunzelnd meinte er: "Frau Bärbchen, der kann doch nichts mehr anrichten, er ist doch mit Handschellen gefesselt."

Aber als Ruhe einkehrte, sahen Max und Minchen auf einmal Blitzlichter. Der Kommissar sprang wie von der Tarantel gestochen auf und rannte nach draußen.
Max und Minchen sausten in ihr Versteck hinter dem Kohlenkasten. Später kam er mit dem Ermittlungsleiter zurück. "Tolle Sache, Kollege," meinte der Ermittler. "Diesen Halunken suchen wir schon lange. Er hat ein Drogenlabor in dem Kleingarten nebenan und wenn Frau Bärbchen und ihre beiden merkwürdigen Hunde nicht so aufmerksam gewesen wären, er war wirklich geschickt, denn viele Spuren wiesen hier in diese Kleingartenkolonie, wir haben es einfach nicht geglaubt."

"Ich ja auch nicht, mein Freund," seufzte der Kommissar. "Aber trotzdem schützen sie mich jetzt vor dem Blitzlichtgewitter der Presse. Ich will hier meine Ruhe haben." Und er zwinkerte Max zu.
Zur Tante meinte er: "Und wenn ich darüber nachdenke, dass ich mich über dich, Bärbchen, und dein Ängstlichkeit lustig gemacht habe, und selbst als alte Spürnase nichts gemerkt habe und auch Max und Minchen nicht getraut habe...."

Der Ermittler schüttelte den Kopf: "Hunde wissen, was sie tun. Die beiden haben eine große Bratwurst verdient."
"Tjajaja," meinte der Kommissar schmunzelnd. "Da werde ich mich drum kümmern."

Dann nahm der Ermittlungsleiter den Halunken mit.
Max kam hinter dem Kohlenkasten vor: "Bloß gut, dass der uns für Hunde gehalten hat.... Sonst müssten wir ins Museum zurück."
"Und ich ging als Museumsdieb in den Knast," lachte der Kommissar.

Am nächsten Tag lachten sie aber noch viel lauter: Denn von der Polizei gab es einen Blumenstrauß für Tante Bärbchen und zwei Riesenbratwürste mit roter Schleife für Max und Minchen. "Brrr," meinte Max. "Das krieg ich nicht runter."

Jetzt kicherte Tante Bärbchen ganz laut: "Die Bratwurst essen der Kommissar und ich, er hat sie zwar nicht verdient, denn er hat uns nicht geglaubt. Aber Strafe muss sein." "Eine schöne Strafe," schmunzelte der.

"Und was kriegen Max und Minchen?" "Bratwurst ist nichts für uns," wisperte Minchen. Tante Bärbchen nahm sie in den Arm: " Und ihr beiden Hübschen bekommt Gemüsekuchen."

Das Gelächter war bis nach draußen zu hören, als Minchen schnell auf den Stuhl hopste und die Kuchengabel schon in der Hand hielt: "Hunde, die Gemüsekuchen essen...." Und Max war seit langer Zeit das erste Mal richtig fröhlich.
 

molly

Mitglied
Liebe Sabine,

mit den Mammutkindern muss ich mich erst noch anfreunden und die beiden Geschichte aufmerksam durchlesen. Das klappt vor Weihnachten nicht mehr. Vielleicht möchtest Du die Füllwörter streichen, z. B "immer".

"Nach und nach ebbten dann auch Minchens Ängste ab. Sie traute sich auch allein wieder nach draußen, passte aber immer gut auf, dass niemand zu sehen war." und mehr...

Ich wünsche Dir noch friedvolle Adventstage


Viele Grüße

molly
 



 
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