H
HFleiss
Gast
Seit Wochen schneit es. Die Ladenbesitzer der Einkaufspassage räumen den SCHNEE morgens vor den Türen weg, mittags liegt er wieder zentimeterhoch.
Grit steht vor dem Schuhladen, versunken in den Anblick eines Paars SCHUHE im Schaufenster, lindgrün, nadelspitz, Absätze hoch wie ein doppelter Hamburger. Ein TRAUM. Und der Geldtag ist noch weit.
Sie fährt herum. Eine MENSCHENMENGE hat sich vor dem Buchladen angesammelt, sieht sie. SCHREIEND gestikuliert eine Frau inmitten von Hausfrauen und Müßiggängern. Sie trägt einen SCHLEIER und einen fadenscheinigen schwarzen Mantel bis auf den Boden, eine Türkin. Neugierig tritt Grit näher.
Die Türkin weist auf eine am Boden liegende Gestalt, einen Obdachlosen. "ERFROREN, der Mann ist erfroren! Mitten in der Stadt! Hilfe!“ Ihr Schleier hat sich verschoben, GRAU hängt ihr eine Strähne im Gesicht.
„Man müsste die Polizei rufen“, sagt Grit zu dem Mann mit dem Handy.
„Ich ruf doch schon die Bullen“, beschwichtigt er die Türkin, „schreien Sie doch nicht so! Sie sind hier in Deutschland!“
„Und nicht in Ihrem Anatolien!“, pflichtet eine kleine gebückte Frau ihm bei. Ihre Augen leuchten IRRATIONAL auf.
"Ja, die Kälte heute Nacht war TÖDLICH." Eine andere Frau
schlägt die Hand vor den Mund.
Grit sieht auf die Uhr: Ihre Mittagspause ist vorbei, sie muss zurück ins Büro.
VERSTÄNDNISVOLL nickt die Gebückte ihr zu und greift ihren Arm. „Ich sag immer, die Penner und die Ausländer, die bringen uns ins Grab. Ist es nicht so, junge Frau? Dass man für so was noch Zeit opfern muss.“ Sie schickt einen verächtlichen Blick zu der Türkin hinüber, die sich mit hochrotem Gesicht ihr Kopftuch zurechtrückt. „Und das schreit hier herum ...“
„Recht haben Sie“, fällt Grit ihr ins Wort, „wie in Anatolien, gute Frau. Wie in Anatolien.“
Grit steht vor dem Schuhladen, versunken in den Anblick eines Paars SCHUHE im Schaufenster, lindgrün, nadelspitz, Absätze hoch wie ein doppelter Hamburger. Ein TRAUM. Und der Geldtag ist noch weit.
Sie fährt herum. Eine MENSCHENMENGE hat sich vor dem Buchladen angesammelt, sieht sie. SCHREIEND gestikuliert eine Frau inmitten von Hausfrauen und Müßiggängern. Sie trägt einen SCHLEIER und einen fadenscheinigen schwarzen Mantel bis auf den Boden, eine Türkin. Neugierig tritt Grit näher.
Die Türkin weist auf eine am Boden liegende Gestalt, einen Obdachlosen. "ERFROREN, der Mann ist erfroren! Mitten in der Stadt! Hilfe!“ Ihr Schleier hat sich verschoben, GRAU hängt ihr eine Strähne im Gesicht.
„Man müsste die Polizei rufen“, sagt Grit zu dem Mann mit dem Handy.
„Ich ruf doch schon die Bullen“, beschwichtigt er die Türkin, „schreien Sie doch nicht so! Sie sind hier in Deutschland!“
„Und nicht in Ihrem Anatolien!“, pflichtet eine kleine gebückte Frau ihm bei. Ihre Augen leuchten IRRATIONAL auf.
"Ja, die Kälte heute Nacht war TÖDLICH." Eine andere Frau
schlägt die Hand vor den Mund.
Grit sieht auf die Uhr: Ihre Mittagspause ist vorbei, sie muss zurück ins Büro.
VERSTÄNDNISVOLL nickt die Gebückte ihr zu und greift ihren Arm. „Ich sag immer, die Penner und die Ausländer, die bringen uns ins Grab. Ist es nicht so, junge Frau? Dass man für so was noch Zeit opfern muss.“ Sie schickt einen verächtlichen Blick zu der Türkin hinüber, die sich mit hochrotem Gesicht ihr Kopftuch zurechtrückt. „Und das schreit hier herum ...“
„Recht haben Sie“, fällt Grit ihr ins Wort, „wie in Anatolien, gute Frau. Wie in Anatolien.“