mondprinz

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]mondprinz


der morgen malte den tag bis zur neige
[ 4]des farbtopfs hat dann die wolken bekleckert
kickte die leere dose da schepperte
[ 4]über die berge
[ 4][ 4]ein blechernes
[ 4][ 4][ 4]meckern

prallte von hippen ziegen der schweizer
[ 4]zwischen die hörner der mattern geschmettert
knallte ins heiter durchbläute gewetter
[ 4]firma menthol
[ 4][ 4]etiketten
[ 4][ 4][ 4]entblättert

fiel elegant kaskadent als monade
[ 4]um den melonen-planeten der wale
fiel um die perlende mutter der fahle
[ 4]boy blies den blues
[ 4][ 4]blaß und bloß
[ 4][ 4][ 4]schah in schale
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Von der Form her sind das gereimte daktylische Tetrameter.
"Schah in Schah" (im Wortspiel am Schluß) war mal der persische Kaisertitel.
 
Mondnein erklärt wahrhaftig dass „Schah“ ein persischer Kaisertitel war.
Er hätte erklären müssen, was der Schah zwischen den hippen Ziegen macht.
Das wäre doch sinnvoller gewesen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Wandlungen sind nicht unbedingt identisch mit Identitäten

Danke für die Wertung, Patrick, und Dank auch Dir, Orlando.

Und Danke Dir, Marie-Luise, für die Nachfrage.
Nun, durch das Gedicht geht eine Wandlung, eine komplexe Metamorphose. In der "hippe ziegen"-Phase ists noch ein "meckern" (gewiß nicht so unpassend, wie Du unterstellst; aber Disparitäten vermeide ich nicht grundsätzlich, sondern liebe sie in Form heftiger Oxymora).
Am Ende wandelt sich ein jugendlicher Bluesmusiker in den "schah in schale" - wobei Wortspiele (auch dieses hier mit dem "Schah in Schah") nicht mit Identitäten identisch sind.
 



 
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