Mythologische Hypothese zur Reimtheorie (ein Elfchen)

G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
"... bin, Echo, ich dein Spiegelbruder nicht?"

nicht doch! Der Mythos von Narziß und Echo ist eine Haupterzählung bei Publius Ovidius Naso, in den Metamorphoses: Die Nymphe Echo, die nur sprechen kann, indem sie die letzten Worte der Sätze ihres Gesprächspartners wiederholt, verliebt sich in den schönen Jüngling; prompt gibts bei Ovid ein von Epiphern und "identischen Reimen" durchsetztes Zwiegespräch zwischen dem von allen Menschen heftig geliebten, selbst aber liebesunfähigen Burschen und der ihm allerseits nachplappernden Echostimme, die ihn aber leider nicht verführen kann. Später erblickt er sein Spiegelbild im Teich und verliebt sich derartig in sich selbst, daß er vor lauter Schauen vergißt zu essen und schließlich stirbt.
"Mund" meint auch nicht unmittelbar den "Goldmund" bei Hesse, aber natürlich könnte man jetzt versuchen, den Prototypos Ovids im Ektypos "Narziß und Goldmund" echoartig ... wiedergespiegelt ... zu sehen.
 

Walther

Mitglied
könnte man versuchen, wenn man der versuchung erläge, dem tiefen grund tiefen grund abzugewinnen. muß man aber nicht, schon deshalb, weil man verlieren könnte (und wird, jedenfalls an möglicherweise anderweitig sinnvoll verbrachter lebenszeit, was man allerdings, angesichts der bedeutung des vorhabens, als gegeben annehmen können sollte).

grüße w., heute silbermund (da nicht schweigend)
 



 
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