Nachblüte

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Nachblüte



Meine Gedanken
längst zu Humus geworden.
Meine Träume
begraben im Nirgendwo.
Meine Seele ausgeglüht zu Asche.

Der Baum,
der einst ich war
hat alle Blätter verloren.

Doch täusche dich nicht!
Sieh genau hin!
Tote Augen
werden zu Knospen,
Saft schießt in Sprosse
sobald das Licht
wieder scheint.

Und so treibe ich
sehr dunkle Blüten
zart und lockend.
Ihr heimlicher Duft
dringt in die Nacht.

Zweige die längst verdorrt,
ergrünen von Neuem.
Ein einsamer Vogel
wird sie finden
und der Kreis
wird sich schließen.
 
Zuletzt bearbeitet:

cecil

Mitglied
Du kannst vielleicht drohen! "Nirgendwo" bleibt immer beliebig ... da könntest Du konkreter sein. Und wenn Du den Leser schon forderst "Schau genau hin!", dann lass ihn auch nicht mehr raus. Die Metapher der Nachtblüte gewagt, die Umsetzung nicht konsequent, aber da geht mehr.

LG, cecil
 
Nein, es drückt genau das aus, was ich ausdrücken will - da passt nirgendwo - für mich ist das nirgendwo, weil es nicht für mich greifbar und unbestimmt ist. Außerdem ist eine "Nachblüte" - keine "Nachtblüte";)
 



 
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