Hey Aniella,
nein, diesen Film kenne ich tatsächlich gar nicht und nach dem was ich in Wikipedia lese (aber das mag ein täuschender Eindruck sein), hätte ich persönlich vermutlich ein Gedicht, das durch diesen Film inspiriert wäre, anders geschrieben (was natürlich nicht heißen muss, dass man als Leser*in nicht für sich dennoch Verbindungen knüpfen mag).
Was ich beim "Wiederlesen" der Zeilen empfinde (die ich in relativ frei-assoziativem Fluss an der Grenze zum "automatischen Schreiben" formuliert habe), ist, dass bis zur dritten Strophe der Klang immer gewalttätiger wird, so dass man in Strophe drei bei einer Art Folter- und Tötungs-Assoziationen ankommt (oder ankommen könnte?) und in der vierten Strophe dann als logische Konsequenz Trauer- und Todesstichworte zu finden sind (gefunden werden könnten?). Die fünfte Strophe liefert dann aber wieder etwas, das beinahe an latente Aufhellungen der Düsternis gemahnen könnte, oder? Nicht ganz eindeutig sicherlich, aber die (etwas beschädigten) Wörter "Wärme", "Schwärme(n)" und "Bleibe(n)" könnten teilpositive Assoziationen wecken. Tja und dann, die letzte Strophe, was ist das dann? Die finale Apokalypse (bei Amerikabombe denkt es sich selbstredend leicht an eine Atombombe)? Ich glaube, das Gedicht will, selbst in dem sehr bedrohlichen Finale nicht ganz so klar in eine (zerstörerische) Richtung weisen. Würde man "Mundverschmelzung" in anderem Kontext lesen als einer möglichen thermonuklearen Vernichtung, dann könnte es ja sogar für einen Kuss stehen. Von "der Bombe" geküsst?! Ein frivoles Liebeslied etwa? Naja... ich würd da jetzt nicht so weit gehen, aber... vieles ist möglich.
LG!
S.
P.S.:
Und mit irgendwem hab ich mich jetzt überschnitten... das spiegelt sich noch nicht in Obigem wieder... ich guck gleich mal...
