Nicht mal ein B-Movie

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Hera Klit

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Meine Schritte machen patsch patsch auf dem Asphalt des Feldwegs,
als ahmten sie einen schlechten Geräuschemacher nach.

Der Kameramann ist nicht zu sehen und der Regisseur gibt keine Anweisungen.
Selbst das Drehbuch konnte ich vorher nicht einsehen.
Ich wurde ohne Instruktionen in die Szene geworfen,
also improvisiere ich mal wieder.

Habe nie viel verlangt, deswegen bekam ich immer weniger.

Die Zeiten, in denen ich mein Handy herauszog,
um wenigstens Teile meiner Existenz zu
dokumentieren sind längst vorbei.

Stunts musst du heutzutage keine mehr machen,
selbst bei Liebensszenen kommen sie ohne dich aus.
Wird alles mit Spezialeffekten nachher drübergelegt.


Plötzlich überholt mich ein schwarz gekleideter Radfahrer,
stumm ohne herüberzusehen, auf einem knarzenden Mountainbike.

Der Hauptdarsteller?
Mag sein.

Mein Bewusstsein heftet sich eine ganze Weile an seine Fersen
und sinkt dann ermattet zu mir zurück.
 
Zuletzt bearbeitet:

trivial

Mitglied
Beim ersten Lesen fand ich es ein wenig oberflächlich und auf eine, mir suspekte Weise, devot.
Nicht im Sinne einer bewussten Demut, eher als Enttäuschung.
Trotzdem habe ich es nun mehrere Male gelesen und darüber nachgedacht…

Liebe Grüße
R
 



 
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