Viviane Lampenberg
Mitglied
Die Realität
Von jetzt an entspricht das Geschriebene dem Wachzustand in meinem Leben. Die fantasievollen, farbigen Träume sind abgeschlossen.
Frühling 2023
An einem sonnigen, kalten Frühlingsmorgen ging ich mit meinem Hund spazieren. Ich hatte Handschuhe, eine Kappe und dicke Wanderschuhe mit 2 Paar Socken angezogen. Mein Natel war in meiner rechten Jackentasche und mein Hausschlüssel hing an einem Stoffband um meinen Hals. Trotz des schönen Wetters plagten mich viele Gedanken. Ich konnte nicht abschalten und zur Ruhe kommen. Wie gehe ich mit dem neuen Arbeitsvertrag um? Kann ich meinen Arbeitgeber beeinflussen, so dass er zu meinen Gunsten meinen Arbeitsvertrag anpasst? Wie erhalte ich nach meiner Scheidung das versprochene Geld meines Ex-Partners? Wird meine nach Plan gekaufte, unfertige Wohnung so aussehen, wie ich sie mir erhoffe und wird die Wohnung rechtzeitig in den Sommerferien einzugsbereit sein?
Grübelnd und teilnahmslos schritt ich mit meinem Hund an der Leine über einen Fussgängerstreifen in der Nähe meines Wohnortes. Ein Auto verließ langsam den nahegelegenen Kreisel und rollte auf mich zu. Ich ging davon aus, dass mich die Autofahrerin gesehen hatte und blieb nicht in der Mitte der Strasse stehen, um das Auto vorbei zu lassen. Ich lief weiter. Das Auto beschleunigte, erfasste mich an den Beinen und warf mich auf die Kühlerhaube. Mein Kopf schlug die Windschutzscheibe ein und ich landete mehrere Meter vor dem Auto mit dem rechten Arm und dem rechten Fuss voran auf dem harten Asphaltboden. Mein Hund hatte sich von der Leine losgerissen und rannte verstört alleine nach Hause.
Was war geschehen? Ich erwachte aus dem Koma und wusste schon in diesem Moment, dass ein großer, mächtiger Schutzengel über mich gewacht hatte, denn ich war trotz der Schwere des Unfalls nicht schlimm verletzt. Meine dicke Kappe und meine harten Wanderschuhe haben das Schlimmste verhindert. Dazu hatte ich natürlich unglaubliches Glück. Ich werde kaum bleibenden Schäden als Folge dieses Unfalls behalten. Ich bin ein Glückspilz und weiss nun, dass das wertvollste Geschenk ein gesundes Leben ist.
Nun bin ich zu Hause mit Prellungen am ganzen Körper und mit einem verletzten Knie und versuche diese Geschichte zu Ende zu schreiben. Doch der dritte Teil dieses Textes fällt mir unglaublich schwer zu verewigen. Ich möchte nicht daran denken und doch ist mir klar, dass ich die Vergangenheit nur abschließen kann, wenn ich dir, meinem Leser auch diesen Teil meines Lebens erzähle.
Als mein Kopf die Windschutzscheibe dieses Autos zerschlug, war mir alles wieder klar. Die Erinnerung stieg zurück in mein Bewusstsein. Heute kann ich klar und deutlich erzählen, was damals als junge Frau und bis zu einem Alter von 40 Jahren mit mir geschah. All diese scheußlichen, verdrängten Bilder der Vergangenheit sehe ich erneut in schlaflosen Nächten vor meinem inneren Auge.
Über Jahrzehnte wurde ich von mehreren Ärzten sexuell missbraucht. Mit 20 Jahren begannen die missbräuchlichen Handlungen und mit 40 Jahren geschah die letzte Vergewaltigung. Diese Aussage schmerzt mich sehr. Tränen steigen in meine Augen. Ich werde ein anderes Mal weiter schreiben… Das verstehst du hoffentlich.
Vergangenes Gespenst
Als ich 20 Jahre alt wurde, lernte ich meinen ersten Freund kennen. Auf Empfehlung meiner besten Freundin besuchte ich ihren Frauenarzt, damit dieser mir die Antibabypille verschreiben konnte. Der Frauenarzt hatte eine großzügige, saubere Praxis in einem Vorort. Eine Arztgehilfin nahm meine Daten entgegen und ich durfte im Wartezimmer Platz nehmen. Der Frauenarzt war damals etwa 15 Jahre älter als ich und er behandelte mich nach dem ersten Eindruck freundlich. Er sagte mir, dass ich mehrmals zu ihm kommen müsse, wenn ich ein Rezept für die Pille haben möchte. Er müsse vorher verschiedene Untersuchungen durchführen, erklärte er mir. Also war ich mehrmals bei ihm in der Praxis. Nach der Zeit im Wartezimmer trat ich alleine in sein lichtdurchflutetes Empfangszimmer ein. Darin befand sich ein großes, edles Pult und darauf stand ein Foto der Frau des Arztes mit seinem kleinen Sohn daneben. Er wies mich an, vor dem Pult in einem unbequemen Stuhl Platz zu nehmen. Er selbst setzte sich hinter sein Pult in einen teuren Bürosessel. Seine Fragen wurden bei jedem weiteren Besuch intimer und privater.
So wollte er bei späteren Besuchen von mir wissen, ob meine Mutter Bescheid wisse, dass ich bei ihm in der Praxis sei. Werden Sie nach dem Besuch von jemandem abgeholt? Haben Sie einen Bruder oder jemanden in der Familie, der Arzt ist oder ein Medizinstudium absolviert? wollte er unbedingt von mir wissen. Sind Sie gesund? Nehmen Sie Drogen oder haben Sie häufig ungeschützten Sex mit verschiedenen Partnern? Naiv wie ich war, habe ich all seine Fragen wahrheitsgetreu beantwortet. Meine Mutter hätte sicher etwas dagegen, wenn sie wüsste, dass ich mir die Antibabypille verschreiben lasse. Ich habe ihr nichts von diesem Besuch gesagt. Niemand holt mich ab, denn niemand weiss, dass ich hier bin. Ärzte gibt es in meiner Familie nicht. Die meisten meiner Verwandten sind Wissenschaftler. Ich bin gesund, lebe ohne Drogen, ohne Tabak und trinke kaum Alkohol. Mein jetziger Freund ist mein einziger und erster werdender Sexualpartner, gab ich meinem Frauenarzt zur Antwort. Er war über meine Antworten höchst erfreut und lobte mich für meinen vorbildlichen Lebensstil. Ich besuchte zum ersten Mal in meinem Leben einen Frauenarzt und ich ging davon aus, dass alle diese genau ausgesuchten Fragen jede seiner neuen Kundin beantworten muss. Die Gespräche erschienen mir in diesem Moment nicht sonderbar.
Bei jedem Arztbesuch nach den Gesprächen im persönlichen Empfangszimmer mit dem Pult führte mich der Frauenarzt in sein Untersuchungszimmer. Es war ein heller Raum im ersten Stock eines Bürogebäudes. Das Zimmer war großflächig und hatte auf einer Seite bis an den Boden reichende Fensterfronten, durch die man hinausschauen konnte, die jedoch niemandem die Sicht hinein erlaubten.
Im Untersuchungsraum befanden sich ein Frauenarzt-Untersuchungsstuhl und eine Liege. Eine Wand hatte einen eingebauten Wandschrank. In diesem Raum musste ich mich unten ausziehen, die Kleider über einen Stuhl hängen und mich mit gespreizten Beinen auf den Frauenarzt Stuhl setzen. Ich war bei meinem ersten Frauenarzt Besuch noch Jungfrau und der Arzt zerstörte bei seiner ersten Untersuchung mein Jungfernhäutchen. Die Tatsache, dass er diesen symbolischen Akt durchführen konnte, befriedigte ihn sehr. Er unterbrach allerdings seine Untersuchung und sagte mir, ich solle nochmals bei ihm einen Termin abmachen, nachdem ich das erste Mal mit meinem damaligen Freund geschlafen habe.
Als ich nicht mehr Jungfrau war und den Arzt wie abgemacht besuchte, fing meine Odyssee des Missbrauchs an. Ab diesem Zeitpunkt wurde mein Körper von diesem Frauenarzt über einen Zeitraum von 10 Jahre und von verschiedenen anderen Ärzten in einer Zeitspanne von weiteren 10 Jahre ohne mein Einverständnis „gebraucht“.
Von da an verschob mein Frauenarzt fast immer meine bereits mit seinen Angestellten abgemachten Termine, so dass ich an Randzeiten oder an Nachmittagen ohne Kundschaft in seine Praxis kam. Falls ich den Termin nicht verschieben wollte, wurden die anderen Patientinnen vor mir bevorzugt und ich wartete stundenlang im Wartezimmer der Praxis bis es Abend oder Mittagszeit war und ich wurde erst dann „behandelt“. Die Arztgehilfinnen verstanden nicht, weshalb ich derart lange warten musste, duldeten aber das Verhalten ihres Chefs und munkelten, dass ich ein Verhältnis mit diesem hätte.
Bei jedem Termin nach einem kurzen Gespräch kontrollierte der Arzt, bevor ich ins Untersuchungszimmer eintrat, ob ich meine Tasche mit dem Natel nicht mitnahm. Meine Tasche musste im Empfangszimmer auf dem unbequemen Stuhl liegen bleiben. Der Arzt wollte bei der Untersuchung nicht von meinem Telefon gestört werden, erklärte er mir eingehend. Beim 3. Arztbesuch, als ich ins Untersuchungszimmer eintrat, befahl er seiner Arztgehilfin einzutreten. Als diese erschien, fragte er mich, ob ich möchte, dass seine Gehilfin bei der Untersuchung dabei sei? Sie habe allerdings viel zu tun und es sei nicht üblich, dass eine Gehilfin bei den Arztuntersuchungen anwesend sei. Ich dachte mir nichts Böses bei dieser Frage und entschied, dass niemals eine Arztgehilfin bei den Untersuchungen meines Körpers aufpassen müsse. Der Frauenarzt erklärte mir, dass ich von jetzt an alleine mit Ihm in seinem Untersuchungszimmer sein werde und dass er nicht nochmals auf diese Frage zurückkommen werde. Ich habe Vertrauen, sagte ich zu meinem Arzt. Die Gehilfin verabschiedete sich überglücklich von mir und erklärte, dass sie nun gehen dürfe. Sie bedankte sich bei ihrem Chef, dass sie heute früher Feierabend habe. Danach bekam ich eine „Droge“ zu trinken und dieser Frauenarzt missbrauchte mich zum ersten Mal.
Die weiteren Missbräuche verliefen immer nach dem gleichen Schema. Nach einem kurzen Gespräch im persönlichen Empfangszimmer des Arztes schaute dieser jedes Mal auf seine Uhr und befahl mir, ohne meine Tasche in seinen Untersuchungsraum einzutreten. Der Frauenarzt schloss von nun an bei jedem Besuch die Tür hinter sich ab. Er gab mir einen kleinen Plastikbecher halb gefüllt mit einer weißen Flüssigkeit zu trinken. Dies ist zu ihrer Entspannung, meinte mein Peiniger und kontrollierte, dass ich die komplette Menge der milchigen Flüssigkeit zu mir nahm. Nach der Einnahme beantwortete ich vollkommen frei und wahrheitsgetreu, was der Arzt von mir wissen wollte. Ich war benommen und meine Wahrnehmung empfand ich als irreal. Jedes Mal im abgeschlossenen Untersuchungsraum, nachdem ich diese weisse Flüssigkeit trank, wechselte der Arzt von einer Sie-Ansprache ins Du über. Du hast einen wunderbaren, natürlichen Körper. Nur schade, dass du deine Haare nicht wachsen lässt. Diese finde ich zu kurz! Rasiere dir die Beinhaare ab. Ich habe nicht gerne, wenn die Haare mich stechen. Wasche dich vor jedem Besuch! Deine Brüste sind ungleichmäßig groß, aber das stört mich nicht. Pass auf deine Figur auf! Ernähre dich gut, damit du mir noch lange gefällst. Dein Freund muss teilen lernen. Ich habe dich ausgewählt. Ich muss akzeptieren, dass auch andere Ärzte in den Genuss deines Körpers kommen. Würde ich dich für mich alleine behalten wollen, hätte ich nicht den Schutz einer kompletten Berufsgruppe. Wir Ärzte arbeiten viel, retten Leben und sollen uns ab und zu eine Belohnung für unseren grenzenlosen Einsatz erhalten. Das Mittel ließ mich einschlafen und ich hörte die Stimme des Arztes nicht mehr.
Heute noch bekomme ich Angstzustände, wenn ich alleine mit einem Mann in einem Raum eingeschlossen bin. Die Tür muss geöffnet bleiben. Immer wieder alleine mit einem Mann in Räumen ohne Fluchtweg tritt bei mir Panik auf. Ich höre die gesprochenen Wörter: Trink das neuartige Medikament aus! Es ist nicht das erste Mal, dass du diese milchige Flüssigkeit von mir erhältst und es werden noch viele weitere Einnahmen bei anderen Ärzten folgen! Wir Ärzte benutzen nicht alle Frauen. Wir wählen ganz wenige aus und teilen sie untereinander. So ist das Risiko kleiner, dass wir angezeigt werden. Eine viele Male benutze Frau kann weniger Aussagen bei der Polizei machen, wie viele verschiedene Frauen dies könnten.
Einmal nach der Einnahme der milchigen Flüssigkeit hat mich der Arzt gefragt, was ich vom Beruf einer Prostituierten halte? Ich antwortete, dass dies nichts für mich sei, doch wenn dieser Beruf einer Frau zusagen würde, dann sehe ich nichts Schlechtes dabei. Der Frauenarzt sah mich an und sagte dazu: Du hast keine Wahl! Du bist meine Puppe! Du bist eine Nutte für uns Ärzte! Nur wirst du für deine Dienste nicht bezahlt werden. Das Gegenteil ist der Fall. Ich und weitere Ärzte missbrauchen dich und du wirst uns dafür bezahlen.
Du, mein Leser, fragst dich sicher, weshalb ich immer wieder erneut freiwillig die Höhle des Löwen aufsuchte. Die Antwort ist einfach! Ich hatte nach jedem Arztbesuch keine Erinnerung an den Missbrauch mehr.
Nach jedem Arztbesuch fühle ich mich schwach und ausgelaugt. Teilweise hatte ich Bauchschmerzen und ich fühlte mich an verschiedenen Stellen wund. Einmal juckten mir die Brustwarzen. Eines meiner Beine war manchmal eingeschlafen. Meine Kleidung saß häufig nach einem Arztbesuch nicht richtig. Andere Male hatte ich starke Unterleibsschmerzen und seltener war mein After wund gerieben. Allerdings kann ich bis heute nicht mit Sicherheit sagen, was mit mir gemacht wurde. Schließlich war ich kurze Zeit nach der Einnahme der „Droge“ bewusstlos. Ich erinnere mich jedoch heute gut an die Gespräche, die vor und nach einem Missbrauch meine Peiniger mit mir führten. Nach jedem Arztbesuch verstand ich nicht, wie die Zeit derart schnell verstreichen konnte. Ich erinnerte mich daran, dass mich der Arzt begrüßte, ein paar Fragen stellte und ich danach glücklich war, dass dieser Besuch schnell vorüber war. Arztbesuch habe ich noch nie gemocht.
Mit Hilfe dieser weißlichen Flüssigkeit, der „Droge“ wurde mir ein Teil meiner Erinnerung gestohlen. Wie bei einem Filmschnitt, fehlten mir lange Zeit kleine Teile des erlebten Lebens. Tief unten in meinem Unterbewusstsein setzten sich die schrecklichen Erinnerungen jedoch fest und das Vergessene war nie ganz ausgelöscht. Erst Jahre später nach meinem Unfall mit einer Gehirnerschütterung konnte ich diese Gedächtnislücke wieder auffüllen. Ich wünschte, ich wäre alt gestorben, ohne je zu wissen, was mit mir in diesen vergessenen Momenten geschehen war.
Einmal hatte ich Kopfschmerzen und ich wollte deshalb meinen Termin bei meinem Frauenarzt absagen. Dieser rief mich nach der Absage persönlich an und erklärte mir, dass ich auch zu ihm gehen könne, wegen meiner Krankheit. Jeder Arzt ist auch ein Hausarzt. Jeder Arzt muss zuerst die Ausbildung eines Allgemeinarztes absolvieren, bevor er sich auf ein Gebiet spezialisieren kann. Kommen Sie heute zu mir. Ich befolgte den Vorschlag meines Frauenarztes und besuchte ihn dieses Mal wegen meiner Krankheitssymptome. Er schaute in meinen Mund und meinte, ich sei kaum krank. Er gab mir wieder einmal die milchige Flüssigkeit zu trinken.
Der Arzt erklärte mir ausführlich, nachdem ich geschluckt hatte: Die weisse Flüssigkeit ist super, denn sie lässt dich alles Geschehene vergessen. Die Wirkung tritt nicht nur sofort ein, sondern du kannst dich auch nicht mehr daran erinnern, was einige Minuten vor der Einnahme geschehen ist und besprochen wurde. Du wirst jedes Mal von neuem vergessen, dass du von Ärzten eine milchige Flüssigkeit zum Trinken bekommen hast. Nichts wird im Nachhinein auf einen Missbrauch hinweisen. Ich schlief ein.
Ein anderes Mal habe ich mich geweigert, die weisse Flüssigkeit einzunehmen. Ich hatte eine vage Vorahnung, dass der Arzt mir mit Hilfe dieses Mittels schaden möchte. Der besagte Frauenarzt hat daraufhin gelacht und mich gefragt, ob ich eine Wahl hätte. Wo willst du dann hin? Die Tür ist verschlossen und du kannst nicht flüchten. Du kannst so laut schreien, wie du willst! Niemand wird dich hören! Du musst mir gehorchen. Drink! Ich fing an zu weinen. Er erklärte mir, ich hätte die Möglichkeit, aus dem Fenster vom ersten Stock zu springen. Doch wäre ich dann vermutlich schwer verletzt und er würde mir nicht helfen. Das Gegenteil sei der Fall. Er würde in diesem Fall dafür sorgen, dass ich sterben werde. Ist es nicht besser, unverletzt zu bleiben und dafür zu akzeptieren, dass ich deinen Körper gebrauche? Lustvoll schaute er mich an. Du kannst dich selbst verletzen, so dass du nach dem Erwachen deines Bewusstseins an deinem Körper siehst, dass etwas nicht stimmt, schlug er mir vor und lachte über seine dumme Idee. Ich schaute verzweifelt auf meine Arme und auf meine langen Fingernägel. Er grinste erneut, schüttelte den Kopf und meinte selbstsicher, wenn du dich verletzt, dann muss ich dich töten. Ich bin Arzt und mir wird etwas einfallen, um deinen Tod zu begründen. Mein Peiniger schaute auf seine Uhr und befahl mir erneut, die milchige Flüssigkeit zu trinken. Es ist jetzt Zeit! Beeil dich! Ich werde dich jetzt zwingen müssen zu trinken. Wenn unser Gespräch vor der Einnahme dieses Mittels zu lange dauert, besteht die Gefahr, dass du dich nach dem Erwachen deines Bewusstseins an etwas erinnerst. Trink oder ich werde dir den Mund aufsperren und die Nase zuhalten, sodass du schlucken musst. Dann hast du in deinem Unterbewusstsein eine weitere schlimme Erinnerung abgespeichert, die, so hoffen wir, dir nie mehr bewusst wird. Willst du das wirklich? Ich trank aus.
Er zwang mich, ein weiteres Mal in diesen vielen Jahren die milchige „Droge" zu trinken. Brave Pupe! Ich wurde benommen und schläfrig. Zieh dich komplett aus, befahl er mir. Ich weigerte mich. Das ist kein Problem. Dann werde ich dich komplett ausziehen, wenn du bewusstlos vor mir liegst. Ich finde, es ist nicht schlimm, was ich mit dir mache! Du erinnerst dich doch nie mehr daran und ich habe meinen Spass! Es wäre langweilig immer nur mit dem gleichen Frauenkörper Sex zu haben. Findest du nicht? Als ich benommen erwachte, fragte mich der Arzt nach jedem Missbrauch immer wieder von neuem, an was ich mich erinnern würde. Ich hatte kein Gefühl der Zeit. Ich hatte keine Angst und empfand keinen Argwohn gegen meinen Peiniger. Ich wusste von nichts. Ich hatte kein Erinnerungsvermögen mehr. Wie ein kleines Kind nahm ich alles entgegen und sah alle intimen Fragen und Bedrängnisse als normal an. Persönliche Grenzen hatte ich keine mehr. Lügen konnte ich nicht. Mit diesem Mittel in meinem Blut war ich vollkommen ohne Willen. Ich verstand nicht, was mit mir geschah und ich hinterfragte auch nichts, denn keiner meiner Gedanken blieb genügend lange in meinem Kopf haften, so dass ich ihn bewerten oder beurteilen konnte. Ich war jenseits von Gut und Böse. Manchmal hörte ich mitten im Satz auf zu sprechen, denn ich vergaß, was ich sagen wollte.
Als sich nach den Vergewaltigungen mein Erinnerungsvermögen wieder langsam einsetzte, kurz bevor ich wieder ganz die Alte war, trichterte mir der Frauenarzt jedes Mal von Neuem ein und stellte mir immer die gleiche Frage: Wer entscheidet über Leben und Tod? Ich musste ihm nach jedem Missbrauch antworten: Der Arzt! Mein Peiniger drohte mir dann: Falls du eines Tages durch einen Schlag auf deinen Kopf dein Erinnerungsvermögen wieder erlangst, dann erzähle niemandem was hier geschah. Falls du es trotzdem tust, wird dich kein Arzt mehr behandeln, wenn du seine Hilfe brauchst. Jeder Arzt wird dafür sorgen, dass es dir schlecht geht. Wir Ärzte werden dich dann bestrafen müssen, falls du erzählst, dass wir dich als Nutte gebrauchen. Wir werden dich mit Würmer anstecken. Diese sind mit einem Bluttest nicht nachweisbar und du wirst nicht daran sterben. Allerdings werden dir die Haare vom Kopf ausfallen und du wirst krank aussehen und von allen abgewiesen werden. Vielleicht werden wir auch dafür sorgen, dass deine Sehkraft schwindet und du als blinde Frau alt werden musst. Und denke nicht nur an dich selbst! Auch deine Kinder und all deine Bekannten und Verwandten werden nicht mehr mit einer guten ärztlichen Behandlung rechnen können. Falls du dich je einmal erinnerst… Du musst schweigen! Hoffen wir, dass du dich nie an diese Warnungen erinnern wirst. Doch für den Notfall kennst du nun die Konsequenzen, wenn du davon erzählst.
Ich fragte einmal benommen meinen Peiniger, als mein Erinnerungsvermögen sich langsam wieder meldete und die Wirkung der „Droge“ nachließ: Wenn ein Arzt mich bestraft und tötet, weil ich zur Polizei ging, dann werden die Gesetzeshüter nachforschen, wie es zu meinem Todesfall kam? Sie werden vielleicht herausfinden, was geschah und weshalb ich sterben musste. Haben Sie keine Angst für Ihr missbräuchliches Verhalten verurteilt zu werden? Der Frauenarzt hatte eine Antwort auf diese Einwände: Kein Arzt wird dich offensichtlich töten. Falls du eine Krankheit oder einen Unfall hast, wird der Arzt bedauerlicherweise einen Fehler machen. Du wirst an den Folgen eines Unfalls oder an den Auswirkungen einer Krankheit sterben, da du eine falsche und miserable ärztliche Versorgung erhältst. Der Arzt ist nie Schuld an dem Tod seiner Patienten. Dank der weißlichen Flüssigkeit vergaß ich für lange Zeit auch diese Drohungen, sogleich nachdem sie stattgefunden hatten.
Einmal bettelte und flehte ich mit Tränen in den Augen: Bitte lassen Sie mich wieder frei! Entfernen Sie mich von der Liste der Ärzte-Nutten. Ich versuche, ein guter und aufrichtiger Mensch zu sein und ich habe es nicht verdient, so behandelt zu werden. Ich habe Ihnen mein Vertrauen geschenkt und sie benutzen mich, um kurze Momente ihren Spass zu haben. Sie denken nur an sich selbst! Darf man andere Menschen für seine eigenen Ziele missbrauchen, wenn man weiss, dass es dem anderen schadet? Der Frauenarzt wurde über meine Frage wütend und befahl mir zu schweigen. Die Welt ist nicht gerecht. Wer profitieren möchte, muss sich nehmen, was er will. Auch wenn ich wollte; jetzt kann ich dich von der Liste der Ärzte-Nutten nicht mehr löschen. Dein Eintragen in dieses Programm ist nicht rückgängig zu machen und definitiv. rief er mir zu, als ich einschlief.
Ich erzählte dir, meinem Leser trotz Drohungen und Verbote zu Sprechen von den Missbräuchen. Ich denke, dass mir diese Notizen eher Sicherheit bringen und mich nicht in Gefahr begeben. Falls ich als Folge schlechter ärztlicher Behandlung einmal sterbe, dann ist nun meine Geschichte verewigt. Jeder Arzt, der mir offensichtlich etwas zu Leide tut, wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Leider kann ich keine Anzeige erstatten, da es eine Verjährungsfrist gibt und ich keine Beweise vorbringen kann.
Schutzengel
Ein lieber Bekannter, ein älterer, netter, unauffälliger Herr, führte, als ich Anfang 20 war, mit mir ein persönliches Gespräch. Wir standen alleine in einem großen alten Rittersaal, in dem in der Mitte ein großer Holztisch mit geschnitzten Stühlen stand und alte Waffen an den Wänden hingen. Der ältere Bekannte meinte, ich sei in Gefahr und diese Gefahr drohe von einem Menschen, von dem man normalerweise Hilfe erwartet. Er sagte mir, ich solle ihm meine Hand geben und einen Moment ruhig warten. Er konzentrierte sich sehr stark. Ich wollte etwas sagen, doch er winkte mir ab. Bitte lenke mich nicht ab, rief er. Es ist sehr schwer dich zu rufen. Nach ein paar Minuten lächelte er mich aber freundlich und erleichtert an und sagte: Es ist vollbracht. Sehr erschöpft und ausgelaugt musste sich der alte Mann setzen und er war gezwungen, sich auszuruhen. Ich dankte ihm und er wollte wissen, für was ich mich bedanke. Für das wertvollste, das es gibt! Für mein Leben! gab ich ihm zur Antwort. Ich fügte dazu: Du wirst ein paar Tage von deinem Leben einbüßen müssen, da du mir soeben geholfen hast. Dein Dienst hat dir viel Energie geraubt. Der liebe, ältere Herr beruhigte mich und meinte: Ein paar Tage mehr oder weniger von meinem Leben kümmern mich nicht. Ich hatte ein langes und gutes Leben und ich half dir gerne, damit auch du ein gutes, lernreiches und genügend lange anhaltendes Leben haben kannst.
Wir sind uns sehr ähnlich, erklärte mir der hilfreiche, ältere Mann daraufhin. Auch du kannst mehr in anderen Lebewesen sehen und erspüren, wie die meisten deiner Mitmenschen. Nur wirst du deine Gabe nicht zum Wohle der Gesellschaft gebrauchen, was aber nicht schlimm ist. Ich schaute den älteren, freundlichen Herrn skeptisch und überfordert an. Ich werde immer bei dir bleiben und auf dich aufpassen, versprach er mir, als könne er meine ängstlichen Gedanken lesen. Ich fragte meinen Gesprächspartner unsicher: Ich gehe davon aus, dass ich noch ein paar Jahre leben werde. Du bist bereits sehr alt. Wie kannst du auf mich aufpassen, wenn du nicht mehr da bist? Mein Bekannter lächelte und ich verstand. Ich bedankte mich nochmals bei ihm und lächelte zurück. 10 Tage nach unserem Gespräch starb der liebe alte Mann. Er ist eines Morgens nicht mehr erwacht. Ich werde ihn nie vergessen.
Nach der Geburt meines 2. Kindes ging ich zur Nachuntersuchung zu diesem besagten Frauenarzt, der mich immer wieder unter „Drogen“ setzte und über einen Zeitraum von zehn Jahre missbrauchte. Er fragte mich, ob ich nach der Geburt wieder mit meinem Mann Sex habe, was ich bejahte. Er meinte, es wäre für meine Gesundheit besser, noch ein wenig damit zu warten, auch wenn mein Mann mich bedrängen würde. Dann drehte er sich einen Moment weg, nahm den Plastikbecher mit der milchigen Flüssigkeit zur Hand und ließ mich die weisse „Droge“ trinken. Wenn dein Mann mit dem Sex nicht warten kann, dann mache ich dies auch nicht! meinte er erfreut. Ich wurde nach dem Trinken schläfrig und verlor schon bald mein Bewusstsein.
Dann schwebte ich etwa einen Meter über meinem nackten Körper. Dieser lag ausgestreckt auf dem Untersuchungsstuhl im lichtdurchfluteten Untersuchungszimmer und mit seiner nackten, hageren Gestalt beugte sich der Frauenarzt über mich und stieß rhythmisch seinen steifen Penis in meine Vagina ein. Ich verstand nicht, was das zu bedeuten hatte. Ich wertete die Situation nicht. Ich war weder wütend noch enttäuscht. Es war einfach alles so, wie es war, und es fühlte sich nicht falsch an. Ich war vollständig ruhig und ausgeglichen, machte niemandem Vorwürfe, hatte keine Sorgen oder Bedenken. Es war ein unbeschreiblich schöner Zustand. Ich war frei von zermürbenden Gedanken und frei von Erwartungen. Nichts tat mir weh und es gab keine Fehler. Ich hatte keine Bedürfnisse mehr. Über der Decke über meinem schwebenden Geist wurde es sehr hell. Ein starkes, weißes Licht blendete mich und es zog mich langsam weiter von meinem Körper weg. Dann hörte ich sehr leise die Stimme meines Bekannten, des alten Mannes, der mir mein Leben zurückgab. Er rief mir eindringlich zu: Du erstickst an deiner eigenen Spucke. Mache auf dich aufmerksam! Du musst dem Arzt zeigen, dass du keine Luft mehr bekommst und im Sterben liegst. In meinem ausgeglichenen, ruhigen Zustand wollte ich mich nicht anstrengen. Wie soll ich das machen? Ich bin nicht mehr in meinem Körper! Wie soll ich diesen steuern, wenn ich über ihm schwebe? Die Stimme des alten Mannes ließ nicht locker.
Du kannst das! Beeil dich! Unternehme etwas! Du hast 2 kleine Kinder. Sollen diese ohne ihre Mutter aufwachsen? Ganz sachte berührten mich diese Worte, während das helle Licht mich mehr und mehr anzog. Ich verkrampfte mich und verlor meine Gelassenheit. Im gleichen Augenblick zuckten die Augenlider des nackten Frauenkörpers unter mir. Ja, genau so! Mach dies nochmals. Der Arzt bemerkte die zuckenden Augenlieder, öffnete ein Auge und schaute hinein. Er sprang von meinem nackten Körper weg und rannte nackt zu seinem weißen Einbauschrank im Untersuchungszimmer. Er nahm eine Spritze und füllte diese eilig mit einer Flüssigkeit. Nervös steckte er die Spitze der Nadel neben der Brust mitten ins Herz des Frauenkörpers unter mir und entleerte langsam die Flüssigkeit. Ruckartig befand ich mich wieder in meinem nackten Körper. Ich war nicht mehr frei. Mein Körper begrenze mich. Dann war ich wieder bewusstlos. Als ich aus meinem „Drogen Schlaf" erwachte, lag ich am Oberkörper angezogen auf der Liege im abgeschlossenen Untersuchungszimmer. Ich hatte kalt. Mein Kopf war auf die Seite gebeugt und der angezogene Frauenarzt tupfte mir mit einer Serviette den Speichel von meinem Mund weg. Du wärst beinahe gestorben! Zum Glück bin ich Arzt und ich weiss, was in dieser Situation zu tun ist. Kannst du dich daran erinnern, dass du fast tot warst? frage mich der Frauenarzt ein wenig besorgt.
Ich bejahte, konnte aber nicht den Zusammenhang erkennen, dass ich durch sein Verschulden beinahe gestorben wäre. Ich war nicht wütend auf ihn. Das Mittel des Vergessens ließ nicht zu, dass ich verstand, was vorgefallen war. Wenn es dir nicht gut geht und du ohnmächtig wirst… Dann komme zu mir. Besuche auf keinen Fall ein Krankenhaus! gab mir mein Peiniger auf den Weg mit. Als die „Droge“ meinen Körper vollständig verlassen hatte, verließ ich die Arztpraxis wieder mit dem Gefühl, dass die Zeit zu schnell vergangen war. Der Nachmittag erreichte bereits sein Ende. Die Erinnerung an das Geschehene war verblasst und wie unter einer dicken Nebelschicht in meinem Unterbewusstsein vergraben. Neben meiner Brust juckte mich das Einspritzlos der Nadel.
Ich sah an diesem sonnigen, warmen Frühlingstag meinen ältesten Sohn als Kleinkind in einem Planschbecken mit einer Gießkanne mit Wasser spielen. Die Vögel zwitscherten und die bunten Blumen dufteten aromatisch. Fleißige Bienen summten und das grüne Gras schien im Eiltempo in die Höhe zu wachsen. All diese Eindrücke waren sehr intensiv. Diesen ganz normalen Abend habe ich als besonders schönes Erlebnis in Erinnerung, denn die Welt um mich herum war farbiger und lebendiger, wie sonst. Als ich zu Bett ging, fühlte ich mich schwach, als hätte ich Mühe mein Herz schlagen zu lassen. Ich ruhte mich die Nacht aus. Mit dem Anbruch eines neuen Tages war meine Welt wieder in Ordnung und der Alltag holte mich ein. An mein Nahtod Erlebnis konnte ich mich damals noch nicht erinnern. Erst nach meiner Gehirnerschütterung als Folge meines Unfalls kam diese Erinnerung an die Oberfläche.
Der Frauenarzt war leider nicht der einzige Arzt, der mit meinem Körper Sex hatte. Dieser Arzt hat mich allerdings am häufigsten missbraucht und mich in das Programm der „Ärzte-Nutten“ eingeschrieben. Seinetwegen wurde ich bis ins Alter von 40 Jahren von 17 verschiedenen Ärzten mehrmals oder einmalig missbraucht. Nur 2 behandelnde Ärzte haben aus Unwissenheit oder, weil sie es für falsch einstuften, nicht vom Ärzte-Nutte- Programm Gebrauch gemacht. Alle anderen fraßen mich mit ihren Blicken auf, sobald sie mich sahen. Manchmal musste ich mich im Empfangszimmer erheben, damit die behandelnden Ärzte meinen Körper besser beurteilen konnten. Wäre ist zu fett oder zu hässlich gewesen, dann wäre mein Körper nicht „gebraucht“ worden.
Meine Arzttermine lagen fast immer an Randzeiten. Häufig wurden meine Termine verschoben. Stundenlanges Warten und bevorzugen der anderen Patienten war ich in Arztpraxen gewohnt. Arztgehilfinnen sah ich selten. Sie wurden früher nach Hause geschickt oder mussten auswärts etwas erledigen. So durchwanderte ich einsame lange Spital Gänge, bis ich versteckt im letzten Winkel einen besagten Arzt fand. Ich war immer alleine in einem abgeschlossenen, weit abgelegenen Untersuchungsraum der unterschiedlichen Ärzte. Hautärzte, Zahnärzte, Hausärzte, männliche Krankenpfleger, Frauenärzte, Ärzte für Röntgenaufnahmen und Mammographien, Labor Ärzte, jeder hielt es für richtig, meinen Körper ohne mein Einverständnis zu benutzen. Alle fragten mich als Erstes danach, ob ich zu einer bestimmten Zeit abgeholt werde. Einer wollte wissen, ob ich Kampfsportarten praktiziere. Ein anderer befahl mir nochmals vorbei zu kommen, wenn ich keine Periode mehr habe. Alle, ob alt oder jung, haben mir die milchige Flüssigkeit zu trinken gegeben. Erinnern Sie sich daran? Haben Sie dieses Mittel schon einmal verabreicht bekommen? Ich verneinte und wollte wissen, was dies denn sei? Dies ist ein neuartiges Medikament. Damit werden Sie keine Schmerzen haben. Es ist viel besser als alles andere.
Mir wurde einmal, als ich etwa 36 Jahre alt war, von einem weiteren Frauenarzt in einem anderen Ort ein Brief an einen Spezialarzt, den dieser Arzt gut kannte, mitgegeben. Mir wurde verboten, diesen Brief zu öffnen. Als der Brief offen auf dem Pult des Spezialisten lag, las ich nichts anderes darin als „viel Spass“. Da ich diese Mitteilung nicht verstand, dachte ich, ich könne die Schrift des Arztes nicht richtig entziffern. Also fragte ich den Arzt danach. Dieser lachte und meinte, ich hätte die Worte richtig gelesen. Ich ging der Sache nicht weiter nach und ließ es auf mich beruhen, da ich nach diesem Arztbesuch keine Erinnerung mehr daran hatte.
Ein weiterer Arzt ließ mich in seinem engen Untersuchungsraum auf einen Holzstuhl absitzen und stand mit einer Spritze hinter dem Rücken nahe neben mir. Trink! befahl er mir. Ich verstand nicht, weshalb er derart unfreundlich mit mir umging. Da ich die versteckte Spritze bemerkte und Angst hatte, gehorchte ich aber und schluckte die weisse „Droge“. Als ich die Flüssigkeit geschluckt hatte, öffnete mir dieser Arzt gewalttätig meinen Mund, um zu kontrollieren, ob ich die gesamte Menge der „Droge“ zu mir genommen hatte. Erst dann legte er seine Spritze auf die Seite. Ich erwachte in einem Untersuchungsbett weit weg vom Getümmel der Praxis. Ich wartete lange darauf, dass der Arzt mit seiner Untersuchung anfängt. Ich hatte nach der Einnahme der milchigen Flüssigkeit vergessen, was geschehen war und dachte, ich würde noch untersucht werden. Der Arzt kam in mein kleines Zimmer und schickte mich fort, was ich nicht verstand. Eine Arztgehilfin am Ausgang war sehr erstaunt, dass ich erst jetzt die Praxis verlasse. Trotz all diesen eigenartigen Erlebnissen habe ich nie daran gedacht, dass Ärzte, gebildete Menschen, die einen schwierigen, helfenden Beruf erlernt haben, mich missbrauchen könnten. Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Männer einer ganzen Berufsgruppe mich missbrauchen und ausnützen könnten.
Nun habe ich mein Erinnerungsvermögen zurück, doch keine Beweise, was mit mir tatsächlich geschah. Schließlich war ich die meiste Zeit während des Missbrauchs bewusstlos und habe an die Zeit als ich weggetreten war keine Erinnerung. Ich gehe aber davon aus, dass die Ärzte mit meinem Körper in der Zeit meiner Bewusstlosigkeit Sex hatten. Da es für diese Delikte eine Verjährungsfrist gibt, habe ich nie eine Anzeige erstattet.
Leider kann ich das Erlebte, die Gespräche und Drohungen vor und nach meiner Bewusstlosigkeit nicht ungeschehen machen, denn mit diesen Aussagen meiner Peiniger habe ich am meisten zu kämpfen. Das Geschehene ist nicht mehr zu ändern. Ich kann das Erlebte aber als einen Teil meiner Vergangenheit akzeptieren, abschließen und unvoreingenommen in die Zukunft blicken. Ich lebe und genieße mein Dasein in diesem Moment. Ich weiss, dass es auf dieser Welt viel Schönes und Gutes zu entdecken gilt. Im Versuch, das Erlebte zu verarbeiten und abzuschießen, habe ich diese ganze Geschichte von Anfang bis zum Ende geschrieben. Besonders der letzte Teil hat mich viel Energie gekostet. Ich bin froh, dass ich nun fertig mit dem Schreiben bin.
Da diese vergangenen, zerstörenden Erlebnisse lange Zeit in meinem Unterbewusstsein schlummerten und lange die Erinnerung an die Missbräuche in mir vergraben blieben, habe ich dieser Geschichte auch meine Träume und Ängste anvertraut. Die Träume zeigten mir seit Anfang an, dass etwas in mir nicht im Reinen war. Dank dir, meinem Leser konnte ich diese Geschichte zu Ende schreiben. Auch wenn du diesen Text nie lesen wirst, so konnte ich dir die „Notizen für dich“ anvertrauen. Danke dafür. Ich werde nun ein neues Kapitel in meinem Leben aufschlagen und brauche dich nicht mehr.
Schlusswort
Trotz meiner Vergangenheit ist es nicht notwendig, dass mich jemand retten muss. Ich schreibe dir, meinem Leser diese Worte, damit du meine zurückziehenden Gesten und meine abweisenden Worte, so hoffe ich, besser verstehen kannst. Ich hatte alleine mit dir in einem geschlossenen Raum Angstzustände. Nun weißt du aber, dass dich keine Schuld traf. Du musst nun, nach dem Lesen dieser Notizen, nichts für mich unternehmen. Ich werde selber dafür sorgen können, dass es mir gut geht. Ich erwarte nichts von dir. Nun ist alles vorbei und ich bin offen für Neues.
Ich weiss, dass es auch Männer gibt, die es gut mit mir meinen. Mir ist klar, dass du ein guter Mensch bist, nur hattest du niemals wahres Interesse an mir. Ich werde dich loslassen. Ich wünsche dir, dass du glücklich bist und dass es dir gut geht.
Ich möchte ein offener und ehrlicher Mensch sein. Ich will vergeben können und mit freiem und unvoreingenommen Herzen in die Zukunft schreiten. Ich möchte immer mich selbst sein dürfen. Ich möchte einen Menschen finden, dem ich unvoreingenommen sagen darf, was ich denke und wie ich fühle und ich hoffe dieser Mensch möchte wissen, wie es in mir aussieht. Ich möchte diesen mir wichtigen Menschen kennen und verstehen lernen. Gerne höre ich zu, was dieser Mensch zu sagen hat. Ich möchte wieder erlernen zu vertrauen. Ich denke, ich kann das.
Ich mache dir, meinem Leser keine Vorwürfe. Ich respektiere und achte Dich, auch wenn du nicht so bist, wie ich erwartet habe. Ich weiss, dass auch du nicht fehlerlos und vollkommen bist. Das musst du auch nicht sein. Ich schätze sehr an dir, dass du nicht voreilig über andere Ansichten richtest. Ich überlasse es dir, meinem Leser zu entscheiden, ob diese Geschichte wahr ist, oder ob ich sie frei erfunden habe. Ich hoffe, meine Notizen waren für dich hilfreich.
Nun hast du mir lange zugehört, mir deine Zeit und deine Aufmerksamkeit geschenkt. Danke dafür.
Mach’s gut!
Vielleicht existiert Gott doch, denn wer sonst hält seine schützende Hand über mich und zeigt mir den Weg, den ich beschreiten darf.
Von jetzt an entspricht das Geschriebene dem Wachzustand in meinem Leben. Die fantasievollen, farbigen Träume sind abgeschlossen.
Frühling 2023
An einem sonnigen, kalten Frühlingsmorgen ging ich mit meinem Hund spazieren. Ich hatte Handschuhe, eine Kappe und dicke Wanderschuhe mit 2 Paar Socken angezogen. Mein Natel war in meiner rechten Jackentasche und mein Hausschlüssel hing an einem Stoffband um meinen Hals. Trotz des schönen Wetters plagten mich viele Gedanken. Ich konnte nicht abschalten und zur Ruhe kommen. Wie gehe ich mit dem neuen Arbeitsvertrag um? Kann ich meinen Arbeitgeber beeinflussen, so dass er zu meinen Gunsten meinen Arbeitsvertrag anpasst? Wie erhalte ich nach meiner Scheidung das versprochene Geld meines Ex-Partners? Wird meine nach Plan gekaufte, unfertige Wohnung so aussehen, wie ich sie mir erhoffe und wird die Wohnung rechtzeitig in den Sommerferien einzugsbereit sein?
Grübelnd und teilnahmslos schritt ich mit meinem Hund an der Leine über einen Fussgängerstreifen in der Nähe meines Wohnortes. Ein Auto verließ langsam den nahegelegenen Kreisel und rollte auf mich zu. Ich ging davon aus, dass mich die Autofahrerin gesehen hatte und blieb nicht in der Mitte der Strasse stehen, um das Auto vorbei zu lassen. Ich lief weiter. Das Auto beschleunigte, erfasste mich an den Beinen und warf mich auf die Kühlerhaube. Mein Kopf schlug die Windschutzscheibe ein und ich landete mehrere Meter vor dem Auto mit dem rechten Arm und dem rechten Fuss voran auf dem harten Asphaltboden. Mein Hund hatte sich von der Leine losgerissen und rannte verstört alleine nach Hause.
Was war geschehen? Ich erwachte aus dem Koma und wusste schon in diesem Moment, dass ein großer, mächtiger Schutzengel über mich gewacht hatte, denn ich war trotz der Schwere des Unfalls nicht schlimm verletzt. Meine dicke Kappe und meine harten Wanderschuhe haben das Schlimmste verhindert. Dazu hatte ich natürlich unglaubliches Glück. Ich werde kaum bleibenden Schäden als Folge dieses Unfalls behalten. Ich bin ein Glückspilz und weiss nun, dass das wertvollste Geschenk ein gesundes Leben ist.
Nun bin ich zu Hause mit Prellungen am ganzen Körper und mit einem verletzten Knie und versuche diese Geschichte zu Ende zu schreiben. Doch der dritte Teil dieses Textes fällt mir unglaublich schwer zu verewigen. Ich möchte nicht daran denken und doch ist mir klar, dass ich die Vergangenheit nur abschließen kann, wenn ich dir, meinem Leser auch diesen Teil meines Lebens erzähle.
Als mein Kopf die Windschutzscheibe dieses Autos zerschlug, war mir alles wieder klar. Die Erinnerung stieg zurück in mein Bewusstsein. Heute kann ich klar und deutlich erzählen, was damals als junge Frau und bis zu einem Alter von 40 Jahren mit mir geschah. All diese scheußlichen, verdrängten Bilder der Vergangenheit sehe ich erneut in schlaflosen Nächten vor meinem inneren Auge.
Über Jahrzehnte wurde ich von mehreren Ärzten sexuell missbraucht. Mit 20 Jahren begannen die missbräuchlichen Handlungen und mit 40 Jahren geschah die letzte Vergewaltigung. Diese Aussage schmerzt mich sehr. Tränen steigen in meine Augen. Ich werde ein anderes Mal weiter schreiben… Das verstehst du hoffentlich.
Vergangenes Gespenst
Als ich 20 Jahre alt wurde, lernte ich meinen ersten Freund kennen. Auf Empfehlung meiner besten Freundin besuchte ich ihren Frauenarzt, damit dieser mir die Antibabypille verschreiben konnte. Der Frauenarzt hatte eine großzügige, saubere Praxis in einem Vorort. Eine Arztgehilfin nahm meine Daten entgegen und ich durfte im Wartezimmer Platz nehmen. Der Frauenarzt war damals etwa 15 Jahre älter als ich und er behandelte mich nach dem ersten Eindruck freundlich. Er sagte mir, dass ich mehrmals zu ihm kommen müsse, wenn ich ein Rezept für die Pille haben möchte. Er müsse vorher verschiedene Untersuchungen durchführen, erklärte er mir. Also war ich mehrmals bei ihm in der Praxis. Nach der Zeit im Wartezimmer trat ich alleine in sein lichtdurchflutetes Empfangszimmer ein. Darin befand sich ein großes, edles Pult und darauf stand ein Foto der Frau des Arztes mit seinem kleinen Sohn daneben. Er wies mich an, vor dem Pult in einem unbequemen Stuhl Platz zu nehmen. Er selbst setzte sich hinter sein Pult in einen teuren Bürosessel. Seine Fragen wurden bei jedem weiteren Besuch intimer und privater.
So wollte er bei späteren Besuchen von mir wissen, ob meine Mutter Bescheid wisse, dass ich bei ihm in der Praxis sei. Werden Sie nach dem Besuch von jemandem abgeholt? Haben Sie einen Bruder oder jemanden in der Familie, der Arzt ist oder ein Medizinstudium absolviert? wollte er unbedingt von mir wissen. Sind Sie gesund? Nehmen Sie Drogen oder haben Sie häufig ungeschützten Sex mit verschiedenen Partnern? Naiv wie ich war, habe ich all seine Fragen wahrheitsgetreu beantwortet. Meine Mutter hätte sicher etwas dagegen, wenn sie wüsste, dass ich mir die Antibabypille verschreiben lasse. Ich habe ihr nichts von diesem Besuch gesagt. Niemand holt mich ab, denn niemand weiss, dass ich hier bin. Ärzte gibt es in meiner Familie nicht. Die meisten meiner Verwandten sind Wissenschaftler. Ich bin gesund, lebe ohne Drogen, ohne Tabak und trinke kaum Alkohol. Mein jetziger Freund ist mein einziger und erster werdender Sexualpartner, gab ich meinem Frauenarzt zur Antwort. Er war über meine Antworten höchst erfreut und lobte mich für meinen vorbildlichen Lebensstil. Ich besuchte zum ersten Mal in meinem Leben einen Frauenarzt und ich ging davon aus, dass alle diese genau ausgesuchten Fragen jede seiner neuen Kundin beantworten muss. Die Gespräche erschienen mir in diesem Moment nicht sonderbar.
Bei jedem Arztbesuch nach den Gesprächen im persönlichen Empfangszimmer mit dem Pult führte mich der Frauenarzt in sein Untersuchungszimmer. Es war ein heller Raum im ersten Stock eines Bürogebäudes. Das Zimmer war großflächig und hatte auf einer Seite bis an den Boden reichende Fensterfronten, durch die man hinausschauen konnte, die jedoch niemandem die Sicht hinein erlaubten.
Im Untersuchungsraum befanden sich ein Frauenarzt-Untersuchungsstuhl und eine Liege. Eine Wand hatte einen eingebauten Wandschrank. In diesem Raum musste ich mich unten ausziehen, die Kleider über einen Stuhl hängen und mich mit gespreizten Beinen auf den Frauenarzt Stuhl setzen. Ich war bei meinem ersten Frauenarzt Besuch noch Jungfrau und der Arzt zerstörte bei seiner ersten Untersuchung mein Jungfernhäutchen. Die Tatsache, dass er diesen symbolischen Akt durchführen konnte, befriedigte ihn sehr. Er unterbrach allerdings seine Untersuchung und sagte mir, ich solle nochmals bei ihm einen Termin abmachen, nachdem ich das erste Mal mit meinem damaligen Freund geschlafen habe.
Als ich nicht mehr Jungfrau war und den Arzt wie abgemacht besuchte, fing meine Odyssee des Missbrauchs an. Ab diesem Zeitpunkt wurde mein Körper von diesem Frauenarzt über einen Zeitraum von 10 Jahre und von verschiedenen anderen Ärzten in einer Zeitspanne von weiteren 10 Jahre ohne mein Einverständnis „gebraucht“.
Von da an verschob mein Frauenarzt fast immer meine bereits mit seinen Angestellten abgemachten Termine, so dass ich an Randzeiten oder an Nachmittagen ohne Kundschaft in seine Praxis kam. Falls ich den Termin nicht verschieben wollte, wurden die anderen Patientinnen vor mir bevorzugt und ich wartete stundenlang im Wartezimmer der Praxis bis es Abend oder Mittagszeit war und ich wurde erst dann „behandelt“. Die Arztgehilfinnen verstanden nicht, weshalb ich derart lange warten musste, duldeten aber das Verhalten ihres Chefs und munkelten, dass ich ein Verhältnis mit diesem hätte.
Bei jedem Termin nach einem kurzen Gespräch kontrollierte der Arzt, bevor ich ins Untersuchungszimmer eintrat, ob ich meine Tasche mit dem Natel nicht mitnahm. Meine Tasche musste im Empfangszimmer auf dem unbequemen Stuhl liegen bleiben. Der Arzt wollte bei der Untersuchung nicht von meinem Telefon gestört werden, erklärte er mir eingehend. Beim 3. Arztbesuch, als ich ins Untersuchungszimmer eintrat, befahl er seiner Arztgehilfin einzutreten. Als diese erschien, fragte er mich, ob ich möchte, dass seine Gehilfin bei der Untersuchung dabei sei? Sie habe allerdings viel zu tun und es sei nicht üblich, dass eine Gehilfin bei den Arztuntersuchungen anwesend sei. Ich dachte mir nichts Böses bei dieser Frage und entschied, dass niemals eine Arztgehilfin bei den Untersuchungen meines Körpers aufpassen müsse. Der Frauenarzt erklärte mir, dass ich von jetzt an alleine mit Ihm in seinem Untersuchungszimmer sein werde und dass er nicht nochmals auf diese Frage zurückkommen werde. Ich habe Vertrauen, sagte ich zu meinem Arzt. Die Gehilfin verabschiedete sich überglücklich von mir und erklärte, dass sie nun gehen dürfe. Sie bedankte sich bei ihrem Chef, dass sie heute früher Feierabend habe. Danach bekam ich eine „Droge“ zu trinken und dieser Frauenarzt missbrauchte mich zum ersten Mal.
Die weiteren Missbräuche verliefen immer nach dem gleichen Schema. Nach einem kurzen Gespräch im persönlichen Empfangszimmer des Arztes schaute dieser jedes Mal auf seine Uhr und befahl mir, ohne meine Tasche in seinen Untersuchungsraum einzutreten. Der Frauenarzt schloss von nun an bei jedem Besuch die Tür hinter sich ab. Er gab mir einen kleinen Plastikbecher halb gefüllt mit einer weißen Flüssigkeit zu trinken. Dies ist zu ihrer Entspannung, meinte mein Peiniger und kontrollierte, dass ich die komplette Menge der milchigen Flüssigkeit zu mir nahm. Nach der Einnahme beantwortete ich vollkommen frei und wahrheitsgetreu, was der Arzt von mir wissen wollte. Ich war benommen und meine Wahrnehmung empfand ich als irreal. Jedes Mal im abgeschlossenen Untersuchungsraum, nachdem ich diese weisse Flüssigkeit trank, wechselte der Arzt von einer Sie-Ansprache ins Du über. Du hast einen wunderbaren, natürlichen Körper. Nur schade, dass du deine Haare nicht wachsen lässt. Diese finde ich zu kurz! Rasiere dir die Beinhaare ab. Ich habe nicht gerne, wenn die Haare mich stechen. Wasche dich vor jedem Besuch! Deine Brüste sind ungleichmäßig groß, aber das stört mich nicht. Pass auf deine Figur auf! Ernähre dich gut, damit du mir noch lange gefällst. Dein Freund muss teilen lernen. Ich habe dich ausgewählt. Ich muss akzeptieren, dass auch andere Ärzte in den Genuss deines Körpers kommen. Würde ich dich für mich alleine behalten wollen, hätte ich nicht den Schutz einer kompletten Berufsgruppe. Wir Ärzte arbeiten viel, retten Leben und sollen uns ab und zu eine Belohnung für unseren grenzenlosen Einsatz erhalten. Das Mittel ließ mich einschlafen und ich hörte die Stimme des Arztes nicht mehr.
Heute noch bekomme ich Angstzustände, wenn ich alleine mit einem Mann in einem Raum eingeschlossen bin. Die Tür muss geöffnet bleiben. Immer wieder alleine mit einem Mann in Räumen ohne Fluchtweg tritt bei mir Panik auf. Ich höre die gesprochenen Wörter: Trink das neuartige Medikament aus! Es ist nicht das erste Mal, dass du diese milchige Flüssigkeit von mir erhältst und es werden noch viele weitere Einnahmen bei anderen Ärzten folgen! Wir Ärzte benutzen nicht alle Frauen. Wir wählen ganz wenige aus und teilen sie untereinander. So ist das Risiko kleiner, dass wir angezeigt werden. Eine viele Male benutze Frau kann weniger Aussagen bei der Polizei machen, wie viele verschiedene Frauen dies könnten.
Einmal nach der Einnahme der milchigen Flüssigkeit hat mich der Arzt gefragt, was ich vom Beruf einer Prostituierten halte? Ich antwortete, dass dies nichts für mich sei, doch wenn dieser Beruf einer Frau zusagen würde, dann sehe ich nichts Schlechtes dabei. Der Frauenarzt sah mich an und sagte dazu: Du hast keine Wahl! Du bist meine Puppe! Du bist eine Nutte für uns Ärzte! Nur wirst du für deine Dienste nicht bezahlt werden. Das Gegenteil ist der Fall. Ich und weitere Ärzte missbrauchen dich und du wirst uns dafür bezahlen.
Du, mein Leser, fragst dich sicher, weshalb ich immer wieder erneut freiwillig die Höhle des Löwen aufsuchte. Die Antwort ist einfach! Ich hatte nach jedem Arztbesuch keine Erinnerung an den Missbrauch mehr.
Nach jedem Arztbesuch fühle ich mich schwach und ausgelaugt. Teilweise hatte ich Bauchschmerzen und ich fühlte mich an verschiedenen Stellen wund. Einmal juckten mir die Brustwarzen. Eines meiner Beine war manchmal eingeschlafen. Meine Kleidung saß häufig nach einem Arztbesuch nicht richtig. Andere Male hatte ich starke Unterleibsschmerzen und seltener war mein After wund gerieben. Allerdings kann ich bis heute nicht mit Sicherheit sagen, was mit mir gemacht wurde. Schließlich war ich kurze Zeit nach der Einnahme der „Droge“ bewusstlos. Ich erinnere mich jedoch heute gut an die Gespräche, die vor und nach einem Missbrauch meine Peiniger mit mir führten. Nach jedem Arztbesuch verstand ich nicht, wie die Zeit derart schnell verstreichen konnte. Ich erinnerte mich daran, dass mich der Arzt begrüßte, ein paar Fragen stellte und ich danach glücklich war, dass dieser Besuch schnell vorüber war. Arztbesuch habe ich noch nie gemocht.
Mit Hilfe dieser weißlichen Flüssigkeit, der „Droge“ wurde mir ein Teil meiner Erinnerung gestohlen. Wie bei einem Filmschnitt, fehlten mir lange Zeit kleine Teile des erlebten Lebens. Tief unten in meinem Unterbewusstsein setzten sich die schrecklichen Erinnerungen jedoch fest und das Vergessene war nie ganz ausgelöscht. Erst Jahre später nach meinem Unfall mit einer Gehirnerschütterung konnte ich diese Gedächtnislücke wieder auffüllen. Ich wünschte, ich wäre alt gestorben, ohne je zu wissen, was mit mir in diesen vergessenen Momenten geschehen war.
Einmal hatte ich Kopfschmerzen und ich wollte deshalb meinen Termin bei meinem Frauenarzt absagen. Dieser rief mich nach der Absage persönlich an und erklärte mir, dass ich auch zu ihm gehen könne, wegen meiner Krankheit. Jeder Arzt ist auch ein Hausarzt. Jeder Arzt muss zuerst die Ausbildung eines Allgemeinarztes absolvieren, bevor er sich auf ein Gebiet spezialisieren kann. Kommen Sie heute zu mir. Ich befolgte den Vorschlag meines Frauenarztes und besuchte ihn dieses Mal wegen meiner Krankheitssymptome. Er schaute in meinen Mund und meinte, ich sei kaum krank. Er gab mir wieder einmal die milchige Flüssigkeit zu trinken.
Der Arzt erklärte mir ausführlich, nachdem ich geschluckt hatte: Die weisse Flüssigkeit ist super, denn sie lässt dich alles Geschehene vergessen. Die Wirkung tritt nicht nur sofort ein, sondern du kannst dich auch nicht mehr daran erinnern, was einige Minuten vor der Einnahme geschehen ist und besprochen wurde. Du wirst jedes Mal von neuem vergessen, dass du von Ärzten eine milchige Flüssigkeit zum Trinken bekommen hast. Nichts wird im Nachhinein auf einen Missbrauch hinweisen. Ich schlief ein.
Ein anderes Mal habe ich mich geweigert, die weisse Flüssigkeit einzunehmen. Ich hatte eine vage Vorahnung, dass der Arzt mir mit Hilfe dieses Mittels schaden möchte. Der besagte Frauenarzt hat daraufhin gelacht und mich gefragt, ob ich eine Wahl hätte. Wo willst du dann hin? Die Tür ist verschlossen und du kannst nicht flüchten. Du kannst so laut schreien, wie du willst! Niemand wird dich hören! Du musst mir gehorchen. Drink! Ich fing an zu weinen. Er erklärte mir, ich hätte die Möglichkeit, aus dem Fenster vom ersten Stock zu springen. Doch wäre ich dann vermutlich schwer verletzt und er würde mir nicht helfen. Das Gegenteil sei der Fall. Er würde in diesem Fall dafür sorgen, dass ich sterben werde. Ist es nicht besser, unverletzt zu bleiben und dafür zu akzeptieren, dass ich deinen Körper gebrauche? Lustvoll schaute er mich an. Du kannst dich selbst verletzen, so dass du nach dem Erwachen deines Bewusstseins an deinem Körper siehst, dass etwas nicht stimmt, schlug er mir vor und lachte über seine dumme Idee. Ich schaute verzweifelt auf meine Arme und auf meine langen Fingernägel. Er grinste erneut, schüttelte den Kopf und meinte selbstsicher, wenn du dich verletzt, dann muss ich dich töten. Ich bin Arzt und mir wird etwas einfallen, um deinen Tod zu begründen. Mein Peiniger schaute auf seine Uhr und befahl mir erneut, die milchige Flüssigkeit zu trinken. Es ist jetzt Zeit! Beeil dich! Ich werde dich jetzt zwingen müssen zu trinken. Wenn unser Gespräch vor der Einnahme dieses Mittels zu lange dauert, besteht die Gefahr, dass du dich nach dem Erwachen deines Bewusstseins an etwas erinnerst. Trink oder ich werde dir den Mund aufsperren und die Nase zuhalten, sodass du schlucken musst. Dann hast du in deinem Unterbewusstsein eine weitere schlimme Erinnerung abgespeichert, die, so hoffen wir, dir nie mehr bewusst wird. Willst du das wirklich? Ich trank aus.
Er zwang mich, ein weiteres Mal in diesen vielen Jahren die milchige „Droge" zu trinken. Brave Pupe! Ich wurde benommen und schläfrig. Zieh dich komplett aus, befahl er mir. Ich weigerte mich. Das ist kein Problem. Dann werde ich dich komplett ausziehen, wenn du bewusstlos vor mir liegst. Ich finde, es ist nicht schlimm, was ich mit dir mache! Du erinnerst dich doch nie mehr daran und ich habe meinen Spass! Es wäre langweilig immer nur mit dem gleichen Frauenkörper Sex zu haben. Findest du nicht? Als ich benommen erwachte, fragte mich der Arzt nach jedem Missbrauch immer wieder von neuem, an was ich mich erinnern würde. Ich hatte kein Gefühl der Zeit. Ich hatte keine Angst und empfand keinen Argwohn gegen meinen Peiniger. Ich wusste von nichts. Ich hatte kein Erinnerungsvermögen mehr. Wie ein kleines Kind nahm ich alles entgegen und sah alle intimen Fragen und Bedrängnisse als normal an. Persönliche Grenzen hatte ich keine mehr. Lügen konnte ich nicht. Mit diesem Mittel in meinem Blut war ich vollkommen ohne Willen. Ich verstand nicht, was mit mir geschah und ich hinterfragte auch nichts, denn keiner meiner Gedanken blieb genügend lange in meinem Kopf haften, so dass ich ihn bewerten oder beurteilen konnte. Ich war jenseits von Gut und Böse. Manchmal hörte ich mitten im Satz auf zu sprechen, denn ich vergaß, was ich sagen wollte.
Als sich nach den Vergewaltigungen mein Erinnerungsvermögen wieder langsam einsetzte, kurz bevor ich wieder ganz die Alte war, trichterte mir der Frauenarzt jedes Mal von Neuem ein und stellte mir immer die gleiche Frage: Wer entscheidet über Leben und Tod? Ich musste ihm nach jedem Missbrauch antworten: Der Arzt! Mein Peiniger drohte mir dann: Falls du eines Tages durch einen Schlag auf deinen Kopf dein Erinnerungsvermögen wieder erlangst, dann erzähle niemandem was hier geschah. Falls du es trotzdem tust, wird dich kein Arzt mehr behandeln, wenn du seine Hilfe brauchst. Jeder Arzt wird dafür sorgen, dass es dir schlecht geht. Wir Ärzte werden dich dann bestrafen müssen, falls du erzählst, dass wir dich als Nutte gebrauchen. Wir werden dich mit Würmer anstecken. Diese sind mit einem Bluttest nicht nachweisbar und du wirst nicht daran sterben. Allerdings werden dir die Haare vom Kopf ausfallen und du wirst krank aussehen und von allen abgewiesen werden. Vielleicht werden wir auch dafür sorgen, dass deine Sehkraft schwindet und du als blinde Frau alt werden musst. Und denke nicht nur an dich selbst! Auch deine Kinder und all deine Bekannten und Verwandten werden nicht mehr mit einer guten ärztlichen Behandlung rechnen können. Falls du dich je einmal erinnerst… Du musst schweigen! Hoffen wir, dass du dich nie an diese Warnungen erinnern wirst. Doch für den Notfall kennst du nun die Konsequenzen, wenn du davon erzählst.
Ich fragte einmal benommen meinen Peiniger, als mein Erinnerungsvermögen sich langsam wieder meldete und die Wirkung der „Droge“ nachließ: Wenn ein Arzt mich bestraft und tötet, weil ich zur Polizei ging, dann werden die Gesetzeshüter nachforschen, wie es zu meinem Todesfall kam? Sie werden vielleicht herausfinden, was geschah und weshalb ich sterben musste. Haben Sie keine Angst für Ihr missbräuchliches Verhalten verurteilt zu werden? Der Frauenarzt hatte eine Antwort auf diese Einwände: Kein Arzt wird dich offensichtlich töten. Falls du eine Krankheit oder einen Unfall hast, wird der Arzt bedauerlicherweise einen Fehler machen. Du wirst an den Folgen eines Unfalls oder an den Auswirkungen einer Krankheit sterben, da du eine falsche und miserable ärztliche Versorgung erhältst. Der Arzt ist nie Schuld an dem Tod seiner Patienten. Dank der weißlichen Flüssigkeit vergaß ich für lange Zeit auch diese Drohungen, sogleich nachdem sie stattgefunden hatten.
Einmal bettelte und flehte ich mit Tränen in den Augen: Bitte lassen Sie mich wieder frei! Entfernen Sie mich von der Liste der Ärzte-Nutten. Ich versuche, ein guter und aufrichtiger Mensch zu sein und ich habe es nicht verdient, so behandelt zu werden. Ich habe Ihnen mein Vertrauen geschenkt und sie benutzen mich, um kurze Momente ihren Spass zu haben. Sie denken nur an sich selbst! Darf man andere Menschen für seine eigenen Ziele missbrauchen, wenn man weiss, dass es dem anderen schadet? Der Frauenarzt wurde über meine Frage wütend und befahl mir zu schweigen. Die Welt ist nicht gerecht. Wer profitieren möchte, muss sich nehmen, was er will. Auch wenn ich wollte; jetzt kann ich dich von der Liste der Ärzte-Nutten nicht mehr löschen. Dein Eintragen in dieses Programm ist nicht rückgängig zu machen und definitiv. rief er mir zu, als ich einschlief.
Ich erzählte dir, meinem Leser trotz Drohungen und Verbote zu Sprechen von den Missbräuchen. Ich denke, dass mir diese Notizen eher Sicherheit bringen und mich nicht in Gefahr begeben. Falls ich als Folge schlechter ärztlicher Behandlung einmal sterbe, dann ist nun meine Geschichte verewigt. Jeder Arzt, der mir offensichtlich etwas zu Leide tut, wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Leider kann ich keine Anzeige erstatten, da es eine Verjährungsfrist gibt und ich keine Beweise vorbringen kann.
Schutzengel
Ein lieber Bekannter, ein älterer, netter, unauffälliger Herr, führte, als ich Anfang 20 war, mit mir ein persönliches Gespräch. Wir standen alleine in einem großen alten Rittersaal, in dem in der Mitte ein großer Holztisch mit geschnitzten Stühlen stand und alte Waffen an den Wänden hingen. Der ältere Bekannte meinte, ich sei in Gefahr und diese Gefahr drohe von einem Menschen, von dem man normalerweise Hilfe erwartet. Er sagte mir, ich solle ihm meine Hand geben und einen Moment ruhig warten. Er konzentrierte sich sehr stark. Ich wollte etwas sagen, doch er winkte mir ab. Bitte lenke mich nicht ab, rief er. Es ist sehr schwer dich zu rufen. Nach ein paar Minuten lächelte er mich aber freundlich und erleichtert an und sagte: Es ist vollbracht. Sehr erschöpft und ausgelaugt musste sich der alte Mann setzen und er war gezwungen, sich auszuruhen. Ich dankte ihm und er wollte wissen, für was ich mich bedanke. Für das wertvollste, das es gibt! Für mein Leben! gab ich ihm zur Antwort. Ich fügte dazu: Du wirst ein paar Tage von deinem Leben einbüßen müssen, da du mir soeben geholfen hast. Dein Dienst hat dir viel Energie geraubt. Der liebe, ältere Herr beruhigte mich und meinte: Ein paar Tage mehr oder weniger von meinem Leben kümmern mich nicht. Ich hatte ein langes und gutes Leben und ich half dir gerne, damit auch du ein gutes, lernreiches und genügend lange anhaltendes Leben haben kannst.
Wir sind uns sehr ähnlich, erklärte mir der hilfreiche, ältere Mann daraufhin. Auch du kannst mehr in anderen Lebewesen sehen und erspüren, wie die meisten deiner Mitmenschen. Nur wirst du deine Gabe nicht zum Wohle der Gesellschaft gebrauchen, was aber nicht schlimm ist. Ich schaute den älteren, freundlichen Herrn skeptisch und überfordert an. Ich werde immer bei dir bleiben und auf dich aufpassen, versprach er mir, als könne er meine ängstlichen Gedanken lesen. Ich fragte meinen Gesprächspartner unsicher: Ich gehe davon aus, dass ich noch ein paar Jahre leben werde. Du bist bereits sehr alt. Wie kannst du auf mich aufpassen, wenn du nicht mehr da bist? Mein Bekannter lächelte und ich verstand. Ich bedankte mich nochmals bei ihm und lächelte zurück. 10 Tage nach unserem Gespräch starb der liebe alte Mann. Er ist eines Morgens nicht mehr erwacht. Ich werde ihn nie vergessen.
Nach der Geburt meines 2. Kindes ging ich zur Nachuntersuchung zu diesem besagten Frauenarzt, der mich immer wieder unter „Drogen“ setzte und über einen Zeitraum von zehn Jahre missbrauchte. Er fragte mich, ob ich nach der Geburt wieder mit meinem Mann Sex habe, was ich bejahte. Er meinte, es wäre für meine Gesundheit besser, noch ein wenig damit zu warten, auch wenn mein Mann mich bedrängen würde. Dann drehte er sich einen Moment weg, nahm den Plastikbecher mit der milchigen Flüssigkeit zur Hand und ließ mich die weisse „Droge“ trinken. Wenn dein Mann mit dem Sex nicht warten kann, dann mache ich dies auch nicht! meinte er erfreut. Ich wurde nach dem Trinken schläfrig und verlor schon bald mein Bewusstsein.
Dann schwebte ich etwa einen Meter über meinem nackten Körper. Dieser lag ausgestreckt auf dem Untersuchungsstuhl im lichtdurchfluteten Untersuchungszimmer und mit seiner nackten, hageren Gestalt beugte sich der Frauenarzt über mich und stieß rhythmisch seinen steifen Penis in meine Vagina ein. Ich verstand nicht, was das zu bedeuten hatte. Ich wertete die Situation nicht. Ich war weder wütend noch enttäuscht. Es war einfach alles so, wie es war, und es fühlte sich nicht falsch an. Ich war vollständig ruhig und ausgeglichen, machte niemandem Vorwürfe, hatte keine Sorgen oder Bedenken. Es war ein unbeschreiblich schöner Zustand. Ich war frei von zermürbenden Gedanken und frei von Erwartungen. Nichts tat mir weh und es gab keine Fehler. Ich hatte keine Bedürfnisse mehr. Über der Decke über meinem schwebenden Geist wurde es sehr hell. Ein starkes, weißes Licht blendete mich und es zog mich langsam weiter von meinem Körper weg. Dann hörte ich sehr leise die Stimme meines Bekannten, des alten Mannes, der mir mein Leben zurückgab. Er rief mir eindringlich zu: Du erstickst an deiner eigenen Spucke. Mache auf dich aufmerksam! Du musst dem Arzt zeigen, dass du keine Luft mehr bekommst und im Sterben liegst. In meinem ausgeglichenen, ruhigen Zustand wollte ich mich nicht anstrengen. Wie soll ich das machen? Ich bin nicht mehr in meinem Körper! Wie soll ich diesen steuern, wenn ich über ihm schwebe? Die Stimme des alten Mannes ließ nicht locker.
Du kannst das! Beeil dich! Unternehme etwas! Du hast 2 kleine Kinder. Sollen diese ohne ihre Mutter aufwachsen? Ganz sachte berührten mich diese Worte, während das helle Licht mich mehr und mehr anzog. Ich verkrampfte mich und verlor meine Gelassenheit. Im gleichen Augenblick zuckten die Augenlider des nackten Frauenkörpers unter mir. Ja, genau so! Mach dies nochmals. Der Arzt bemerkte die zuckenden Augenlieder, öffnete ein Auge und schaute hinein. Er sprang von meinem nackten Körper weg und rannte nackt zu seinem weißen Einbauschrank im Untersuchungszimmer. Er nahm eine Spritze und füllte diese eilig mit einer Flüssigkeit. Nervös steckte er die Spitze der Nadel neben der Brust mitten ins Herz des Frauenkörpers unter mir und entleerte langsam die Flüssigkeit. Ruckartig befand ich mich wieder in meinem nackten Körper. Ich war nicht mehr frei. Mein Körper begrenze mich. Dann war ich wieder bewusstlos. Als ich aus meinem „Drogen Schlaf" erwachte, lag ich am Oberkörper angezogen auf der Liege im abgeschlossenen Untersuchungszimmer. Ich hatte kalt. Mein Kopf war auf die Seite gebeugt und der angezogene Frauenarzt tupfte mir mit einer Serviette den Speichel von meinem Mund weg. Du wärst beinahe gestorben! Zum Glück bin ich Arzt und ich weiss, was in dieser Situation zu tun ist. Kannst du dich daran erinnern, dass du fast tot warst? frage mich der Frauenarzt ein wenig besorgt.
Ich bejahte, konnte aber nicht den Zusammenhang erkennen, dass ich durch sein Verschulden beinahe gestorben wäre. Ich war nicht wütend auf ihn. Das Mittel des Vergessens ließ nicht zu, dass ich verstand, was vorgefallen war. Wenn es dir nicht gut geht und du ohnmächtig wirst… Dann komme zu mir. Besuche auf keinen Fall ein Krankenhaus! gab mir mein Peiniger auf den Weg mit. Als die „Droge“ meinen Körper vollständig verlassen hatte, verließ ich die Arztpraxis wieder mit dem Gefühl, dass die Zeit zu schnell vergangen war. Der Nachmittag erreichte bereits sein Ende. Die Erinnerung an das Geschehene war verblasst und wie unter einer dicken Nebelschicht in meinem Unterbewusstsein vergraben. Neben meiner Brust juckte mich das Einspritzlos der Nadel.
Ich sah an diesem sonnigen, warmen Frühlingstag meinen ältesten Sohn als Kleinkind in einem Planschbecken mit einer Gießkanne mit Wasser spielen. Die Vögel zwitscherten und die bunten Blumen dufteten aromatisch. Fleißige Bienen summten und das grüne Gras schien im Eiltempo in die Höhe zu wachsen. All diese Eindrücke waren sehr intensiv. Diesen ganz normalen Abend habe ich als besonders schönes Erlebnis in Erinnerung, denn die Welt um mich herum war farbiger und lebendiger, wie sonst. Als ich zu Bett ging, fühlte ich mich schwach, als hätte ich Mühe mein Herz schlagen zu lassen. Ich ruhte mich die Nacht aus. Mit dem Anbruch eines neuen Tages war meine Welt wieder in Ordnung und der Alltag holte mich ein. An mein Nahtod Erlebnis konnte ich mich damals noch nicht erinnern. Erst nach meiner Gehirnerschütterung als Folge meines Unfalls kam diese Erinnerung an die Oberfläche.
Der Frauenarzt war leider nicht der einzige Arzt, der mit meinem Körper Sex hatte. Dieser Arzt hat mich allerdings am häufigsten missbraucht und mich in das Programm der „Ärzte-Nutten“ eingeschrieben. Seinetwegen wurde ich bis ins Alter von 40 Jahren von 17 verschiedenen Ärzten mehrmals oder einmalig missbraucht. Nur 2 behandelnde Ärzte haben aus Unwissenheit oder, weil sie es für falsch einstuften, nicht vom Ärzte-Nutte- Programm Gebrauch gemacht. Alle anderen fraßen mich mit ihren Blicken auf, sobald sie mich sahen. Manchmal musste ich mich im Empfangszimmer erheben, damit die behandelnden Ärzte meinen Körper besser beurteilen konnten. Wäre ist zu fett oder zu hässlich gewesen, dann wäre mein Körper nicht „gebraucht“ worden.
Meine Arzttermine lagen fast immer an Randzeiten. Häufig wurden meine Termine verschoben. Stundenlanges Warten und bevorzugen der anderen Patienten war ich in Arztpraxen gewohnt. Arztgehilfinnen sah ich selten. Sie wurden früher nach Hause geschickt oder mussten auswärts etwas erledigen. So durchwanderte ich einsame lange Spital Gänge, bis ich versteckt im letzten Winkel einen besagten Arzt fand. Ich war immer alleine in einem abgeschlossenen, weit abgelegenen Untersuchungsraum der unterschiedlichen Ärzte. Hautärzte, Zahnärzte, Hausärzte, männliche Krankenpfleger, Frauenärzte, Ärzte für Röntgenaufnahmen und Mammographien, Labor Ärzte, jeder hielt es für richtig, meinen Körper ohne mein Einverständnis zu benutzen. Alle fragten mich als Erstes danach, ob ich zu einer bestimmten Zeit abgeholt werde. Einer wollte wissen, ob ich Kampfsportarten praktiziere. Ein anderer befahl mir nochmals vorbei zu kommen, wenn ich keine Periode mehr habe. Alle, ob alt oder jung, haben mir die milchige Flüssigkeit zu trinken gegeben. Erinnern Sie sich daran? Haben Sie dieses Mittel schon einmal verabreicht bekommen? Ich verneinte und wollte wissen, was dies denn sei? Dies ist ein neuartiges Medikament. Damit werden Sie keine Schmerzen haben. Es ist viel besser als alles andere.
Mir wurde einmal, als ich etwa 36 Jahre alt war, von einem weiteren Frauenarzt in einem anderen Ort ein Brief an einen Spezialarzt, den dieser Arzt gut kannte, mitgegeben. Mir wurde verboten, diesen Brief zu öffnen. Als der Brief offen auf dem Pult des Spezialisten lag, las ich nichts anderes darin als „viel Spass“. Da ich diese Mitteilung nicht verstand, dachte ich, ich könne die Schrift des Arztes nicht richtig entziffern. Also fragte ich den Arzt danach. Dieser lachte und meinte, ich hätte die Worte richtig gelesen. Ich ging der Sache nicht weiter nach und ließ es auf mich beruhen, da ich nach diesem Arztbesuch keine Erinnerung mehr daran hatte.
Ein weiterer Arzt ließ mich in seinem engen Untersuchungsraum auf einen Holzstuhl absitzen und stand mit einer Spritze hinter dem Rücken nahe neben mir. Trink! befahl er mir. Ich verstand nicht, weshalb er derart unfreundlich mit mir umging. Da ich die versteckte Spritze bemerkte und Angst hatte, gehorchte ich aber und schluckte die weisse „Droge“. Als ich die Flüssigkeit geschluckt hatte, öffnete mir dieser Arzt gewalttätig meinen Mund, um zu kontrollieren, ob ich die gesamte Menge der „Droge“ zu mir genommen hatte. Erst dann legte er seine Spritze auf die Seite. Ich erwachte in einem Untersuchungsbett weit weg vom Getümmel der Praxis. Ich wartete lange darauf, dass der Arzt mit seiner Untersuchung anfängt. Ich hatte nach der Einnahme der milchigen Flüssigkeit vergessen, was geschehen war und dachte, ich würde noch untersucht werden. Der Arzt kam in mein kleines Zimmer und schickte mich fort, was ich nicht verstand. Eine Arztgehilfin am Ausgang war sehr erstaunt, dass ich erst jetzt die Praxis verlasse. Trotz all diesen eigenartigen Erlebnissen habe ich nie daran gedacht, dass Ärzte, gebildete Menschen, die einen schwierigen, helfenden Beruf erlernt haben, mich missbrauchen könnten. Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Männer einer ganzen Berufsgruppe mich missbrauchen und ausnützen könnten.
Nun habe ich mein Erinnerungsvermögen zurück, doch keine Beweise, was mit mir tatsächlich geschah. Schließlich war ich die meiste Zeit während des Missbrauchs bewusstlos und habe an die Zeit als ich weggetreten war keine Erinnerung. Ich gehe aber davon aus, dass die Ärzte mit meinem Körper in der Zeit meiner Bewusstlosigkeit Sex hatten. Da es für diese Delikte eine Verjährungsfrist gibt, habe ich nie eine Anzeige erstattet.
Leider kann ich das Erlebte, die Gespräche und Drohungen vor und nach meiner Bewusstlosigkeit nicht ungeschehen machen, denn mit diesen Aussagen meiner Peiniger habe ich am meisten zu kämpfen. Das Geschehene ist nicht mehr zu ändern. Ich kann das Erlebte aber als einen Teil meiner Vergangenheit akzeptieren, abschließen und unvoreingenommen in die Zukunft blicken. Ich lebe und genieße mein Dasein in diesem Moment. Ich weiss, dass es auf dieser Welt viel Schönes und Gutes zu entdecken gilt. Im Versuch, das Erlebte zu verarbeiten und abzuschießen, habe ich diese ganze Geschichte von Anfang bis zum Ende geschrieben. Besonders der letzte Teil hat mich viel Energie gekostet. Ich bin froh, dass ich nun fertig mit dem Schreiben bin.
Da diese vergangenen, zerstörenden Erlebnisse lange Zeit in meinem Unterbewusstsein schlummerten und lange die Erinnerung an die Missbräuche in mir vergraben blieben, habe ich dieser Geschichte auch meine Träume und Ängste anvertraut. Die Träume zeigten mir seit Anfang an, dass etwas in mir nicht im Reinen war. Dank dir, meinem Leser konnte ich diese Geschichte zu Ende schreiben. Auch wenn du diesen Text nie lesen wirst, so konnte ich dir die „Notizen für dich“ anvertrauen. Danke dafür. Ich werde nun ein neues Kapitel in meinem Leben aufschlagen und brauche dich nicht mehr.
Schlusswort
Trotz meiner Vergangenheit ist es nicht notwendig, dass mich jemand retten muss. Ich schreibe dir, meinem Leser diese Worte, damit du meine zurückziehenden Gesten und meine abweisenden Worte, so hoffe ich, besser verstehen kannst. Ich hatte alleine mit dir in einem geschlossenen Raum Angstzustände. Nun weißt du aber, dass dich keine Schuld traf. Du musst nun, nach dem Lesen dieser Notizen, nichts für mich unternehmen. Ich werde selber dafür sorgen können, dass es mir gut geht. Ich erwarte nichts von dir. Nun ist alles vorbei und ich bin offen für Neues.
Ich weiss, dass es auch Männer gibt, die es gut mit mir meinen. Mir ist klar, dass du ein guter Mensch bist, nur hattest du niemals wahres Interesse an mir. Ich werde dich loslassen. Ich wünsche dir, dass du glücklich bist und dass es dir gut geht.
Ich möchte ein offener und ehrlicher Mensch sein. Ich will vergeben können und mit freiem und unvoreingenommen Herzen in die Zukunft schreiten. Ich möchte immer mich selbst sein dürfen. Ich möchte einen Menschen finden, dem ich unvoreingenommen sagen darf, was ich denke und wie ich fühle und ich hoffe dieser Mensch möchte wissen, wie es in mir aussieht. Ich möchte diesen mir wichtigen Menschen kennen und verstehen lernen. Gerne höre ich zu, was dieser Mensch zu sagen hat. Ich möchte wieder erlernen zu vertrauen. Ich denke, ich kann das.
Ich mache dir, meinem Leser keine Vorwürfe. Ich respektiere und achte Dich, auch wenn du nicht so bist, wie ich erwartet habe. Ich weiss, dass auch du nicht fehlerlos und vollkommen bist. Das musst du auch nicht sein. Ich schätze sehr an dir, dass du nicht voreilig über andere Ansichten richtest. Ich überlasse es dir, meinem Leser zu entscheiden, ob diese Geschichte wahr ist, oder ob ich sie frei erfunden habe. Ich hoffe, meine Notizen waren für dich hilfreich.
Nun hast du mir lange zugehört, mir deine Zeit und deine Aufmerksamkeit geschenkt. Danke dafür.
Mach’s gut!
Vielleicht existiert Gott doch, denn wer sonst hält seine schützende Hand über mich und zeigt mir den Weg, den ich beschreiten darf.