Oberflächenglätte

Torsten M.

Mitglied
Blindgesehene Ansichten
spiegeln sich zwischen uns,
Silhouetten stumpfer Meinungen
entblößen sich zu leeren Worten.

Die Sprache ringt um etwas Bedeutendes.

Spontaneität produziert ihren Ausdruck mit alltäglichen Zeremonien unverkäuflicher Muster.

Die Bildröhre schläft uns durch die Tage.

Taubgehörte Toleranz spricht nicht mehr in uns, aus uns heraus,
auf der Oberfläche stummgesprochener Monologe verdunstet das Gespräch in kühler Atmosphäre.

Entmündigt lehnt sich der Geist zurück.

Torsten M.
 

revilo

Verboten
Die 1. Strophe enthält zu viele Adjektive. Dadurch wirkt alles sehr überladen. „Blindgesehene“ klingt stark gedrechselt und übertrieben. Zeilen 3 und 4 klingen viel zu bombastisch. Dann folgen 3 Sätze, die irgendwie ohne jegliche Verbindung zur 1. Strophe herumwabern. „Sprache ringt um etwas Bedeutendes“ sagt mir überhaupt nichts. Selbiges gilt für den nachfolgenden Satz. „Bildröhre schläft uns durch die Tage“ gefällt mir ganz gut. Der Rest ist lediglich Lametta und für mich völlig unverständlich. Sicherlich hast Du es gut gemeint, insgesamt wirkt Dein Gedicht völlig überfrachtet. Sorry, das war Nix. Schreib einfacher, schreib klarer und lass das ganze Gedöns weg.
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

Mitglied
Hallo Torsten M.,

ich würde jetzt nicht ganz so streng sein wie Revilo (der einen lockeren Colt hat ;) ) aber für mich fehlt da auch eine Einheit.
Ich finde die erste Strophe gut - es ist für mich ein origineller Versuch, Sprachlosigkeit und ihre Gründe (und Form) zu bennen. Aber dann wird es in der Tat unverständlich, die Sprache ringt sicher nicht, 'Spontaneität' und 'unverkäufliche Muster' korrelieren für mich nicht, die Bildröhre hat ausgeröhrt.
Die nächsten Zeilen sind tiefsinnig, aber ein bisschen 'kraftmeierisch', und dem letzten Satz möchte ich widersprechen - aus diesem allen entsteht kein 'entmündigter' Geist - eben weil zu Deinem Text Akteure gehören, das ist nicht passiv, sondern fahrlässik aktiv.

Liebe Grüße
Petra
 

Torsten M.

Mitglied
Hallo, vielen Dank für die Offenheit.
Der Text selbst ist mittlerweile über 30 Jahre alt, müsste ihn wirklich überarbeiten. Jugendlicher Freigeist - nicht ganz frei von Geist, aber keine Einheit.
 

petrasmiles

Mitglied
Mhm, vielleicht sollte man dreißig Jahre alte Texte dann nicht hier einstellen, ohne sie noch einmal durchdacht zu haben?
Liebe Grüße
Petra
 



 
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