oceanchild

KeLu

Mitglied
meintest, du brauchst das meer
zwischen dir und der vergangenheit.
die anderen meinen, wunden heilen mit der zeit.
oceanchild.

wolltest den raum zwischen dir
und dem familienstreit.
die anderen meinen, du wärst
noch nicht soweit.
oceanchild.

hast dir deine inseln gesucht
und dich dann dort von leid befreit,
auch wenn in dir diese sehnsucht steigt,
bleib' am leben.
oceanchild.

gib dir die gelegenheit, gönne dir die leid-arbeit, vereinsamt sein und traurigkeit
heile achtsam.
oceanchild.
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

Mitglied
Hallo KeLu,

Dein Text spricht mich an - herzlich willkommen in der Leselupe! - aber zwei Sachen irritieren mich.
Das eine ist die Aufhebung der Form in der letzten Strope. Damit bekommt sie mehr Gewicht - die allerdings auf den Tippfehler aufmerksam macht, denn Du meintest doch sicher: Gib dir die Gelegenheit ...
Und das zweite ist die mir fremde Hervorhebung eines alltäglichen Kummers, denn gerade die familiären Friktionen sind doch das 'täglich Brot' der Reifungsprozesse eines Menschen. Wenn die schon 'leid-arbeit' benötigen, was muss dann erst passieren, wenn einen das Leben aus der Spur tritt?

Aber abgesehen davon, dass ich sehr wahrscheinlich einen anderen Blick auf Leid habe, gefällt mir Dein Gedicht, denn es zeigt, dass Du gut mit Sprache umgehen kannst.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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