Ostern bald

Scal

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Um zu schreiben, um zu lesen, um zu zeichnen.
Auf den Marmorsockel beim Fenster habe ich mancherlei Dinge getan. Gelegt, gestellt, gesteckt.
Mein Tagebuch, Federn zum Schreiben, Gemochte. Etliche Stifte, die ragen aus dem Häferl; schön gerundet, Bauernmarkt.
Und daneben noch dieses leichtfertige Ding, die herausgerissene Seite einer Zeitschrift der katholischen Kirche namens „Grüß Gott“. Überwiegend Altpapier.
Wie kam es zu mir.

Heute ist ein Tag, an dem es windet. Hier ist es üblich zu sagen, „Heute geht ein ziemlich starker Wind“.
Günstige Gelegenheit: Fenster auf und jetzt auch gleich die Türe zum Balkon.
Frische tut gut – bis zum dann.
Wo ist das Papier, diese Seite ganz in Rot mit dem leuchtend weißen Titel „WO BIN iCH ?“!
Vom Winde verweht. Hinaus und hinab.
Leser, was würdest du tun?

Ja, hinüber zur Türe, hinaus zu den Schuhen, hinein und hinaus um das Eck, um das Haus. Schnell.
Da ist die Tanne, die Wiese, sind Sträucher, und das Gras ist so grün. Ostern bald.
Wäre nicht passend, das rötliche Blatt.
Wo bist?

Wo ich bin?
Such.
 

Scal

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Eine Episode, unmittelbar nach dem Erlebnis in Textform gebracht, um es nicht verblassen zu lassen.
Letztlich für mich mehrdeutig.
 



 
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