Paralleluniversen und Kornkreise an der ScheinBAR

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Hagen

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Paralleluniversen und Kornkreise an der ScheinBAR

Als die Wunderbare Ulrike und ich etwas deprimiert an unserer ScheinBAR saßen, weil das Nachtangeln auf Riesenguramis, trotz des besonderen Köders, dem Holographic Grey Shiner, nicht geklappt hatte, wünschte die Wunderbare Ulrike einen ‘Whistleblower‘ gegen den Frust, denn sie hätte uns gerne ‘Riesenguramifilets aus der Hase auf Apfel-Sellerie-Bett à la Ulrike‘ zubereitet. Und dann saß diesmal noch ‘Jasaf‘ an der ScheinBAR. Jasaf wollte einen ‘Life’s Railway to Heaven‘ oder einen, sein Blick glitt über der Wunderbaren Ulrikes Sammlung der original Heiligen Grale an der ScheinBAR, einen Gral voll Wein.
„Aber den ‘Life’s Railway to Heaven‘”, meinte Jasaf, „möchte ich lieber mal probieren. Wein hatte ich bisher genug.“
„Gerne.“
Während ich die Cocktails zubereitete, rekapitulierte ich das Geschehene nochmal:
Als die Wunderbare Ulrike und ich ein lauschiges Plätzchen an der Hase gefunden hatten und gerade unsere Angeln auswarfen, kam ein Kerl, gewandet in Tunika und Sandalen, die den bekannten ‘Jesuslatschen‘ ähnelten, auf dem Wasser einher gewandelt.
„Hej Typ!“ hatte ich ihm zugerufen, „Kannst du nicht woanders auf dem Wasser rumwandeln? Du verscheuchst uns ja die Riesenguramis!“
Der Typ hatte noch was erzählt, von dass er auf der sogenannten ‘Schädelhöhe‘, die auf Hebräisch ‘Golgota‘ heißt, noch was zu erledigen hätte. Bis es soweit wäre, würde er Kornkreise erschaffen und auf dem Wasser spazieren gehen, um die Zeit sinnvoll zu nutzen.
An dieser Stelle war mir plötzlich eingefallen, dass die NASA ein Paralleluniversum entdeckt haben soll, noch dazu eines in dem die Zeit rückwärts läuft! Das steht zumindest überall im Internet und in den Schlagzeilen des ‘Emsland Kurier‘. Wenn das nicht spektakulär ist! Das warf in mir interessante Fragen auf wie: Wie findet man eigentlich ein Paralleluniversum? Wie kommt man auf die Idee, dass dort die Zeit rückwärts läuft?
Nun, die Wunderbare Ulrike hatte sich für mein rüpelhaftes Verhalten entschuldigt und den seltsamen Typen, der auf dem Wasser wandeln konnte, zu uns in die ScheinBAR eingeladen.
Während der Cocktails, die wir schließlich an der ScheinBAR angekommen, zu uns nahmen, begann Jasaf plötzlich ein ungewöhnlich niveauvolles Gespräch über Paralleluniversen auf der Erde. Er vertrat dabei die Ansicht, dass es auf unserem Planeten auch eine Parallelwelt mit eigenständiger Kultur geben könnte, die sich unabhängig von unserer entwickelt hatte; - allerdings rückwärts!“
„Das halte ich für sehr gewagt“, meinte ich, „aber die ‘Viele-Welten-Interpretation‘ ist eine Interpretation der Quantenmechanik, die von dem US-amerikanischen Physiker Hugh Everett erstmals vorgeschlagen wurde.“ Schluck ‘Whistleblower‘. „Hugh Everett hätte ich übrigens gerne mal an der ScheinBAR begrüßt, eine gute Zigarre geraucht und einen Cocktail getrunken, weil er niveauvollen Getränken nicht abgeneigt war. – Aber“, ich nahm noch einen Schluck ‘Whistleblower‘, „die ‘Viele-Welten-Interpretation‘ wird in der Philosophie seit der Antike bis heute erörtert. Es könnte also was dran sein!“
„Eben“, meinte die Wunderbare Ulrike, „zu unterscheiden ist dabei zwischen theoretisch mögliche Welten unter formalen Gesichtspunkten und den Hypothesen“, Schluck ‘Whistleblower‘, „in denen solche Kulturen eine wirkliche Existenz auf unserem Planeten zugeschrieben werden kann.“
Jasaf nahm auch einen Schluck von seinem ‘Life’s Railway to Heaven‘, und fuhr fort: „Auch in der physikalischen Kosmologie wird die Möglichkeit der realen Existenz von Parallelwelten diskutiert. – Hätten sie nicht Lust, in einem Kosmosophischen Zirkel mitzumachen? Dort wird dieses Thema gerne diskutiert, und die Erwähnung dieser Philosophie seit der Antike dürfte ein interessanter Aspekt sein.“
„Was? Kosmosophischer Zirkel?“, sprach die Wunderbare Ulrike nachdenklich und nahm einen Schluck ‘Whistleblower‘. „Hört sich spannend an, leider gibt es sowas in Haselünne nicht. Wir überleg’s uns, einen zu gründen!“
„In der Tat“, meinte ich und nahm auch einen Schluck ‘Whistleblower‘. „Das wäre ein ersprießliches Thema für unsere niveauvollen Gespräche an der ScheinBAR!“
Schluck ‘Whistleblower‘ und hartes Nachdenken.
„Ach, Übrigends“, fuhr ich fort, „da fällt mir ein: Was sagte der Typ im Paralleluniversum, als er seine Waschmaschine leerte?“
„Keine Ahnung!“ meinte Jasaf und nahm auch einen Schluck ‘Life’s Railway to Heaven‘. „Was sagte er denn?“
„Woher, zum Teufel, kommen eigentlich immer die einzelnen Socken?“
Es entstand eine peinliche Pause in der wir uns den Cocktails zuwandten.
„Dann will ich mal wieder“, sagte Jasaf anschließend und stellte sein geleertes Glas ab. „Bei Flechum gibt es noch ein Kornfeld, in das ich einen Kornkreis einbringen will. – Vielen Dank für den himmlischen Cocktail! – Er hat mir sehr gut geschmeckt. – Gnädige Frau“, Jasaf verabreichte der Wunderbaren Ulrike einen formvollendeten Handkuss, „bis demnächst mal wieder.“
„Was für einen Kornkreis“, fragte die Wunderbare Ulrike leicht errötend, „möchten sie denn bei Flechum erstellen, Herr Jasaf? Würden sie uns eventuell mitnehmen? Kornkreise haben wir noch nie gemacht.“
„Jep!“, meinte ich, „es gibt aber immer wieder Kornkreise, in denen man auf den ersten Blick keine menschlichen Spuren findet. Wie diese rätselhaften Exemplare entstanden sein könnten, versuchen bislang nur wenige Wissenschaftler zu erforschen. Zu groß ist die Angst vieler, deswegen als ‘Spinner‘ hingestellt zu werden. Und die anderen, die sich ernsthaft um Aufklärung bemühen, haben noch keine überzeugenden Erklärungen gefunden. – Jetzt wissen wir, woher die Kornkreise wirklich kommen. Interessant“
Schluck ‘Whistleblower‘.
„Ich dachte diesmal eigentlich an die ‘Betenden Hände‘ als Kornkreis“, sagte Jasaf. „Die betenden Hände sind ein Zeichen für das Vertrauen zu Gott! Sie verkörpern die Gebete und Fürbitten, die die Angehörigen für den Verstorbenen beten. – Allerdings scheinen mir die ‘Betenden Hände‘ ein wenig diffizil und kaum erkennbar als Kornkreis …“
„Nimm doch einfach einen Fisch als Kornkreis“, sagte ich daraufhin und trank meinen ‘Whistleblower‘ aus“, „es muss ja nicht gleich ein Riesengurami, Tintenfisch oder Hammerhai sein!“
„In der Tat“, sprach die Wunderbare Ulrike daraufhin. „Mein Partner hat recht! – Der Fisch ist eines der ältesten Symbole im Christentum und hat seinen Ursprung im frühen Christentum vor rund 2000 Jahren. Als es unter der Herrschaft der Römer mit ihrem Vielgottglauben noch verboten und lebensgefährlich war, sich Christ zu nennen, dachten sich die Christen einen ‘Geheimcode‘ aus, um einander als Christ zu erkennen.“ Die Wunderbare Ulrike trank ihren Whistleblower‘ auch aus und fuhr fort: „Die Wahl fiel dabei auf den ‘Fisch‘, da ‘Fisch‘ auf Griechisch I Ch Th Y S heißt und jeder der fünf Buchstaben für ein mit Jesus verbundenes Wort stand. Die Geschichte vom Fisch als Erkennungszeichen geriet im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte der Fisch als christliches Symbol eine Renaissance.“
„Gute Idee!“, meinte Jasaf, „das mach‘ ich! Ihr könnt gerne mitkommen. – Habt ihr zufällig ein Paar Gummistiefel für mich? Durch das ewige ‘auf dem Wasser laufen‘ in diesen Scheißsandalen bekomme ich nämlich oft nasse Füße und dadurch Nagel-und Fußpilz.“
„Gummistiefel haben wir leider nicht, aber wir fahren dich gerne nach Flechum, Kornkreise machen! – Auf geht’s!“


Riesengurami aus der Hase auf Apfel-Sellerie-Bett à la Ulrike

Zutaten:


2 Port.Riesenguramifilets à 200 g
2 Stange/nSellerie
3Karotten
1Frühlingszwiebel
1Apfel
1 ELBärlauch
etwasfrischer Zitronensaft,
1 TLOlivenöl
1 TLMeerrettich, frisch oder Glas
Meersalz

Zubereitung:
Den Sellerie putzen und in Scheiben schneiden.

Die Frühlingszwiebel putzen und in feine Ringe schneiden.

Die Karotten schälen und in Stifte schneiden.

Den Apfel schälen, entkernen, 2 Spalten abschneiden, den Rest stifteln und zum Zitronensaft geben.
Das Gemüse in einen Dämpfeinsatz für den Kochtopf geben.

Den Riesengurami säuern, salzen und auf das Gemüse legen,

ca. 200 ml Wasser in den Topf geben und alles ca. 15 Minuten dämpfen.
Den Bärlauch waschen, trocken schütteln, etwas davon für die Garnitur aufheben und den Rest fein hacken.

Die Apfelstifte und den Bärlauch unter das Gemüse mischen und alles auf Tellern anrichten.

Meerrettich, etwas Zitronensaft und Öl miteinander mischen und darüber träufeln.
Den Riesengurami auf das Gemüse legen und mit den zurückbehaltenen Apfelspalten und der Petersilie garnieren.

Dazu empfiehlt die Wunderbare Ulrike einen eher trockenen, leichten Weißwein, der das Aroma des Riesenguramis unterstützt. Bestens geeignet ist ein Riesling, da er sowohl leicht, als auch fruchtig ist.


Whistleblower
1 Tropfen Granatapfelsirup
4 cl Gin
2cl Campari Bitter
8 cl Martini Florale
Tonic
Eis
Deco Cocktailkirsche

Life’s Railway to Heaven
4 cl Ramazzotti
4 cl Wermut
2 cl Gin
8 cl Granatapfelsaft
Eis
Deco Cocktailkirsche
 
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