Peace fiction...... (written ~2003)

yza

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Kann eine Nation wirklich so stolz auf seine angebliche Freiheit sein, die einst nur durch die Verdrängung, bzw. Ermordung der angestammten Urbevölkerung, aufgebaut wurde. Eine Freiheit, so erscheint mir lobenswert, die freier nicht sein kann, da sie mit jeder Waffe verteidigt werden darf.

Unterstellen wir Mal, dies Volk hat ehrenwerte Absichten, diese Freiheit, ihre Freiheit, anderen Nationen zugänglich zu machen.



Der amerikanische Geist hat mich über Nacht besucht und verdammt ich liebe die Amerikaner. Einige wenigstens!

Meine Ansichten haben sich über Nacht verändert, zumal mir die Chance gewährt wurde, ein Interview zu führen:



Mr President, sie handeln mit der amerikanischen Freiheit als oberstes Exportgut. Sind sie sicher, dass sie nicht gegen Einfuhrzölle anderer Länder verstoßen?

Wenn wir handeln müssen, werden wir handeln, und wir brauchen wirklich nicht die Zustimmung der UNO dazu.

Mr President, böse Zungen behaupten, dass das Bildungsniveau der Amerikaner so gering ist, dass ihrem Volk nichts anderes übrig bleibt, als andere zu überfallen und auszurauben, wie sehen sie das zukünftig?

"Frei heraus gesagt, Lehrer sind die einzige Berufsgruppe, die unsere Kinder ausbildet. Wir werden die am besten ausgebildeten Amerikaner auf der Welt haben."

Mr President, aber wie sehen sie sich selbst, auch da wird behauptet, dass ihnen die Bildung fehlt, um die USA zu führen?

"Wirklich komische Leute können in bedeutende Positionen kommen und große Auswirkungen auf die Geschichte haben."

Einige Personen in ihrer Administration sagen sogar, dass es ausschließlich an ihnen liegt, dass die USA so brutale Maßnahmen ergreifen, um die Welt zu befreien?

"Ich bin kein Teil des Problems. Ich bin Republikaner."

Angeblich sind selbst US Bürger so schockiert von ihrer Politik, dass sie Sie nicht wählen wollen?

"Ein niedriges Wahlergebnis ist ein Zeichen, dass weniger Leute zur Wahl gehen."

Aber es ist doch unbestritten, dass es in ihrem Land auch gewalttätige Konflikte gibt. Teils aufgrund ihrer Politik, teils weil die sozialen Missstände so groß sind?

"Als ich gefragt wurde, wer die Unruhen und Morde in Los Angeles verursacht hat, war meine Antwort einfach und direkt. Wer ist an den Unruhen schuld? Die Unruhestifter sind schuld. Wer ist an den Morden schuld? Die Mörder sind schuld."

Mr President man sagt, dass die US Politik Saddam Hussein zu dem gemacht hat, was er am Ende war, ein unmoralischer Diktator, wie sehen sie das?

"Was immer seine (Saddam Husseins) Wahl sein mag, im Interesse des Friedens, im Interesse der Freiheit und im Interesse der Sicherheit unserer Bevölkerung wird Saddam Hussein entwaffnet werden."

Mr President in Vietnam hat die US Doktrin versagt und unzählige Schäden in der Natur hinterlassen und gut eine Millionen an Menschenleben gefordert. Wie soll das nun weitergehen, im Irak zum Beispiel, wollen sie den Irak auf Dauer besetzen?

"Die Vereinigten Staaten haben nach dem Zweiten Weltkrieg keine Besatzungsarmee, sondern Verfassungen und Parlamente hinterlassen. So werden wir es im Irak auch tun und wir werden bleiben, solange es nötig ist, und keinen Tag länger."

Mr President, man hat oft das Gefühl, dass die Irakis aber am liebsten möchten, dass die US Truppen schnell wieder verschwinden?

"Die Irakis haben es satt, dass fremde Leute in ihr Land kommen und ihr Land destabilisieren wollen. Wir helfen den Irakis, sie von diesen Killern zu befreien."

Da sind sie sich sicher, dass sie dies erreichen?

"Wenn wir keinen Erfolg haben, laufen wir Gefahr, zu versagen."

Mr President, gewisse Zyniker sagen, dass ihr Befreiungskampf, im Namen des irakischen Volkes, nicht wirklich der Demokratisierung dient, sondern die USA sich so neue Märkte erschließen will?

"Ich glaube, wir sind auf einem unumkehrbaren Weg hin zu Freiheit und Demokratie, aber das könnte sich ändern."

Sind sie wirklich sicher, dass am Ende dieses Konfliktes eine Besserung für das irakische Volk stehen wird?

"Ich habe in der Vergangenheit gute Entscheidungen getroffen. Ich habe in der Zukunft gute Entscheidungen getroffen. Die Zukunft wird morgen besser sein."

Mr President, handelt es sich hier nicht um einen unrechtmäßigen Krieg?

"Über Unrechtmäßigkeit sollten wir hinsichtlich ihres Nichtvorhandenseins sprechen."

Mr President, ich danke ihnen für den wichtigen Dialog und freue mich über die Wahrhaftigkeit ihrer Worte, denen die Öffentlichkeit sehr viel beimessen wird.

"Reden führt zu unklaren, undeutlichen Dingen. Ich stehe zu allen Falschaussagen, die ich gemacht habe."

Ich danke Ihnen, Mr Bush. Mein Weltbild hat sich durch diesen Dialog von Grund auf verändert und viele Menschen werden der gleichen Meinung sein!

"Das amerikanische Volk würde nichts von falschen Zitaten von George Bush wissen wollen. Wir können alle Fehler machen, aber ich werde Sie nicht über die Fehler aufklären, die wir gemacht oder nicht gemacht haben.


"Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me"
 



 
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