Philosophiktion

Der postapokalyptische Versuch einer Wiederherstellung von Gegenseitigkeit in Bezug auf die prä-globalisierte, kosmopolitische Gegenwart, die sich jenseits des Kosmischen, im Überwinden von Ordnung zeigt; hier vor allem erkennbar in Tränen, Wut, Kabale und Liebe - nach dem schlimmsten Jahr, EVER... Und sehr viel mehr Zeugs, dass sich gut anhört, aber gar keinen Sinn macht ...


Das Ende Ist Nah! Es ist nicht mehr weit!


Nach der längsten kollektiven Durststrecke der Postmoderne bezieht sich die allgemeine Erwartungshaltung – des Hier und Jetzt– auf ein kühles Blondes auf der Terrasse eines mittelguten Restaurants der Innenstadt und wirklich jeder, absolut jeder ist herzlich eingeladen: Alle Städte durch jeden Kreis.


Haben sich die meisten bisherigen Enden unseres kurzen Lebens als eigentlicher Brückenschlag hinein in eine erwartete oder gestaltbare Zukunft entpuppt, kommt dieses Ende etwas anders um die Ecke, mein*e Bruder*in. Mit diesem Ende steht es nicht wie mit dem Ende der Schule, dem Ende der Uni oder dem Ende einer Beziehung. Nicht doch! An diesem Ende steht für manche die Ausweglosigkeit. Manche werden Zeiten erwarten, an denen sie an die Vergangenheit denken und traurig werden, Zeiten, an denen sie an die Zukunft denken und Angst bekommen.


Schau mal, diese Trennung gab es bereits, denn es ist nichts weiter als das Ende eines Putschversuchs. Der Prügelknabe „Natur" hat es gewagt, sich aufzulehnen und so können wir diesen bereits für überwunden erklärten und gebändigten, stetigen Zweifler an unseren Errungenschaften, endgültig zurück in seine Schranken weisen. Die aufgereihte Natur, die uns sonst in Parks umschließt, ist zu einer Natur mutiert, welche uns gefühlte Unzeiten in sich einschloss. Wir dachten, wir hätten es geschafft (die Sache, mit der Korntrolle (sic.)... Kontrolle der Natur ...), doch dann stellte sich heraus, dass wir nicht mehr, nicht weniger waren, als ein Blinder. Ein Blinder, der wissentlich auf eine Klippe zumarschierte, um beflissentlich in sich hinein zu nuscheln: „Lief noch ganz gut bisher, lief noch ganz gut, bisher, lief noch ganz gut bisher".


Kennzeichnend für die gänzliche Herrschaft des Menschen über die Natur, – welche oftmals in das desaströse Missverständnis der Eradikation selbiger mündete, – ist auch immer das Sterben des Mythos, der Erzählung, das Absterben einer sich dem Menschen mitteilenden Zeit. So ist es kein allzu großes Wunder, dass sich in Krisenzeiten postmoderne Narrative - in postmoderne Mythen umformuliert sehen und sich Verschwörungstheorien verbreiten wie trockenes Brennholz, das von Tür zu Tür getragen wird. Es sind nicht Ähnliche, sondern stets dieselben Mythen des Hasses. Wieso? Na, weil es schon immer so war!


Antisemitismus, Antiislamische-Diskriminierung, Antifeminismus, Homophobie, usw. usf. sind nicht isoliert zu betrachten. Das Phänomen des Hasses ist unspezifisch, da es sogar vonseiten der Aggressoren undifferenziert betrachtet wird. Sie hassen einfach. Das Böse tritt halt häufig als dämlich auf, ... doch das macht es ja gerade so gefährlich. Gerade aus dieser Bewegung heraus kann Hass alles treffen und allumfassend einsperren, was zu atmen versucht.


Ich habe während des Lockdowns gelernt, dass es auf dieser Welt Leute gibt, die geboren werden und weder jüdisch noch muslimisch, weder weiblich noch homosexuell sind und ihr Leben damit ausfüllen, einen jeden von ihnen in seinen Rechten beschneiden zu wollen. Vielleicht aus Spaß an der Sache, vielleicht weil sich auf dem Arbeitsmarkt alle Konkurrenten sind, vielleicht weil uns etwas verloren ging, das wir einst unser Eigen nannten, etwas, an das wir uns noch erinnern können, etwas, das gut war, etwas, das schön war. Vielleicht erzeugt diese Gesellschaft aber auch einfach Menschen, denen ein Leben lang das Gefühl gegeben wurde, nicht gewollt zu sein? Vielleicht begeben sie sich unbewusst in die Position des Geächteten, nur um sich in ihrer Lebensrealität bestätigt zusehen. Keiner will mich = Dann hasse ich! Weißte?

Nun ja, geht trotzdem gar nicht klar und wenn du hasst, dann tust du mir leider nicht leid, doch bedaure ich dich um den Menschen, der du für dich wie für mich hättest sein können!

Und hier beginnt meine eigentliche Problematik. Nach all dem kranken Mist, den wir uns bisher so angetan haben, nach all dem Gezeter und Gezanke, nach all der Entfremdung und Erde ohne Welt, fuhr ich letzte Woche mit meinem Rad zur Arbeit und musste zurück in die Spülküche. Als mir die aufgebaute Bestuhlung unter ihren unifarbenen Sitzkissen in die Augen sprang, war ich einer der wenigen, die echt nicht happy waren.
Für mich war es kein guter Tag. Ich musste zurück in die Spülküche. Als Tellerwäscher zu arbeiten bedeutet: Geschwindigkeit bei dem stetigen Balanceakt nicht die Nerven zerklirren zu lassen, wie Sarjasveda Mursare immer sagt - ein guter Mann, ein fleißiger Mann, ein Mann, der mit mir in der Spülküche schwimmt. Eine der Kellnerinnen wurde auf ihre „ausladende Oberweite" hin angesprochen. Einer der Gäste verteilte alles, was er in sich hatte, reflexartig über das Mise en Place und ein Weiterer orderte im Imperativ das Paprikaschnitzel, welches er (nicht ohne den langhalsigen Zusatz eines: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!")bei altem Namen nannte.
In meinem Kopf ratterte jene beruhigende Symphonie, in Zeitlupe über mich hinweg und ich summte „what a wonderful world" vor mich her, um besser klarzukommen.
Das Problem ist also - um es ohne Umwege zu sagen - die Angst davor, dass alles beim Alten bleibt. Wieso wächst diese Befürchtung in mir? Na, weil das Verhältnis zum Gegenstand der kollektiven Ausblendung, der Tod selbst zu sein scheint.

Meine Befürchtung ist von jener Couleur, die den Tod wegzuwischen droht. An irgendeiner Stelle zwischen sonnenzerfressenem Petrolgrün auf einer ausgeblichenen Zapfsäule aus Beigen von Staub und orangenen Applikationen am Rande veralteter Bussitze, sowie dem 500gr.Jalapenjo-Bacon-Cheese-Burger, haben wir den Geist aufgegeben.
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich komm klar! Und doch; zum ersten Male überwindet die globalisierte Welt etwas im gemeinschaftlichen – okay, nicht ganz in einem kollektiven Miteinander, aber zumindest können wir Augenzeuge eines innereuropäischen fluorierenden "Gegeneinander" sein, wenn man denn dann Bock drauf hat, die Dinge so zu sehen – und noch immer haben wir keinen Sinn für das Passierte parat. Wir sehen schwimmende Flüchtlinge über der Brandung eines atemberaubenden Sonnenuntergangs, um ihr Leben kämpfen. Wir sehen prügelnde Polizisten, die ausgerüstet wie Soldaten, an der polnischen Grenze tränen versprühen, wir sehen, wie das Purpur des Abendrots auf ihren polierten Brustpanzern opalisiert, und anscheinend fühlen wir zur Primetime ...
Echt wenig.

Der Eid, den die Postmoderne mir schwor, war eine ständige Annullierung der Gegenwart: Immerneue News, Burger, Fleisch, Fleischmagazine und andere Fleischmagazine, riesige Brustimplantate, Massenschlägereien zur besten Sendezeit, kriminalisierte Andersheit des Fremden, Selbstoptimierungsseminare, Tomahawksteaks aus Gold und meiner Wahlfreiheit darauf, generell Burger, Burgernews, Rapper - deren Videos eigentlich nur noch Werbefilme sind - abwertendes Gelächter über generationsübergreifende Armut, Zirkus zu Hause, die Überidentifizierung mit dem unwesentlichen Unding, keinen Cent haben und Milliardäre wählen,... doch offensichtlich wird immer nur das Uns substanziell und existenziell Ausfüllbare auf null gesetzt.
An dieser Stelle möchte ich dir nun sagen: Keine Sorge! Damit nicht nur gemeckert wird; hier der Versuch eines Lösungsansatzes für fortgeschrittene Utopisten, mit nem ganz guten Drive, okay:.

Wenn du dich für den Hass entscheidest oder du meinst, du seist besser als irgendwer auf dieser Erde, dann entgeht dir zumindest Folgendes:

Ich denke, dass es da - meiner Meinung nach - eine gewisse Betrachtung in den Dingen gibt, die es uns ermöglicht, – nah am Sterben – zu lieben und geliebt zu werden. Als würde dich etwas Feinstoffliches berühren und behauchen und in Gänze salben, gleich einem Zeitsprung, der dich in die Überwältigung überspringt, und dort, wo du gerade stehst, hat alles - wirklich alles hat zum ersten Mal eine tiefe Bedeutung für dich und nur für dich. So wie nur du bist, wenn du für alle bist. Für - Uns.
Die Sache mit dem Sterben ist etwas vertrackt. Zusammengefasst ließe es sich aber ganz gut in einem "Sterben, bevor man stirbt" beschreiben. Ich will dir damit sagen, dass es manchmal Wege gibt, die sich kreuzen und von eben diesen Wegen, die sich an dir aufspalten und dir immerzu entgegenreiten werden, drängt sich dir das "Schicksal" bis zur Entscheidung auf. Meist geht es so weit, dass nicht du derjenige bist, dessen Auswirkung in der äußeren Realität echt von Nöten wäre, sondern geschehen die Dinge für dich, wenn du durch sie dein Verhältnis zur Welt veränderst. Irgendwo zwischen Solarplexus und der Herzspitze, denn wo soll Welt schon sein, denn in dir?
War Trauer noch – noch vor Kurzem noch – deine standfeste Position gegenüber dem Sterben, sind diese Tränen nun andere geworden! Es sind neu beweinte Tränen, sich in einem neuen Spektrum brechend, um dich bis hin zur Angefasstheit zu ergreifen, als würde sich deine Perzeption über den Horizont ausdehnen, um sich am anderen Ende der Welt selbst zu umarmen.
Alles schmeckt anders.
Aber ohne den Tod wird das nichts. Wenn man sich ernsthaft mit der Schönheit – oder besser noch, jener Schönheit - auseinandersetzt, fällt einem ziemlich schnell auf, dass der Prozess der Auseinandersetzung mit eben jenem Schönen einen krass intrinsischen Turn in Sachen „Zielstrebigkeit" aufweist, direkt ohne Umwege in dein Zentrum, und du weißt – mit einer an Sicherheit grenzenden Gewissheit in der Verzweiflung weißelst du, dass sich Schönheit eher mit dir auseinandersetzt, als du mit ihr. Insofern ist Schönheit immer auch Verzweiflung, denn wir Menschen neigen dazu, gerade an dem Unausweichlichen zu verzweifeln. Schönheit ist immerzu unausweichlich, will ich meinen.

Aber Vorsicht! Verpacke dies bitte nicht in die gängige Kategorie von „etwas schönem", in der es keinerlei Platz für das Abstoßende, das Grässliche, das Böse oder das Hässliche zu geben scheint. Nicht dieses Hübsche, bitte!
Die mögliche Wahrnehmung des Betrachteten wird erst hässlich genannt, durch die Möglichkeit seiner Wahrnehmung – und insofern es als solches wahrnehmbar ist, ist es im Allgemeinen echt schön, meine Liebe. Alles was berührt, abstößt, verängstigt, alle ästhetische Wahrnehmung ist radikal von Schönheit, gerade weil es sich lohnt zu leben ... Hass nicht.

Lass uns weiter auf, auf, auf durch unsere Fehler stolpern, abermals aufstehen, uns verletzen, um uns wieder zusammenzusammeln, gebrochen werden, um an den Ecken des Runds herab zu perlen, in die Lache all der Fehler vor Dir, und all jener nach Dir und jeder von ihnen hatte Angst und jeder von ihnen wird Angst haben ... Hass nicht!

Das wirklich Nahegehende in dem Für-Uns der Schönheit, ist vor allem jenes Phänomen des Beraubt-Werdens. Der filigrane Schweif auf der Dunkelheit unserer Erinnerungen, in der das Erlebte immer zu starrer und starrer zu werden droht, ist zugleich die Entnahme jeglicher Gegenwehr gegen einen Kuss auf der Bank, damals mit Melli, oder wie Patrick und ich Feuer in der alten Scheune legten.
Bauer Klienmann betrachtete die Angelegenheit entspannt. Er war froh, dass das alte Ding endlich weg war und auf seinem Hof dürfe er ohnehin anzünden, was er wolle, da hat ihm keiner reinzureden und unsere Eltern machten uns einen Haufen Ärger wegen der Sache und alles, woran wir im Leben hängen wird zu guter Letzt, bis in den letzten Moment hinein, unweigerlich zur Erinnerung an etwas wirklich Schönes, denke ich. Die Botschaft des Lebens liegt halt manchmal in seiner Vergänglichkeit. Ich will dir damit sagen, dass Schönheit immer in die Vergangenheit zerbricht, denn den Moment zu schätzen, bedeutet nichts mehr oder weniger, als ihn gut festzuhalten, ihn zu umarmen. Güte ist dafür ein probates Mittel, für das es sich echt lohnt aufgerieben zu werden, sich zu verbiegen, aber hat man einmal den Dreh mit der Güte raus, vermehrt es sich aus sich selbstheraus, wie sich eben alles Gute aus sich selbstheraus vermehrt.
Auf der Projektionsfläche des Miteinanders wirst du zum Selbstbild, der sich an dir manifestierenden Schönheit und du wirst fühlen, was Gnade bedeutet, du wirst schmecken können, wie sich ein Lachen anhört, du wirst leben, während du stirbst. Wir werden Zeiten haben, in denen wir Zeit haben, und wir werden Zeiten haben, in denen uns die Zeit hat. Das wird immer so sein, versprochen, denn es liegen viele Welten in dieser Einen.
Könnten wir der Schönheit habhaft werden, müssten wir gleich um auch der Zeit habhaft werden, doch wäre sie die Empfindung dann nicht mehr wert. Da das Leben ohne Ende über uns hinweg rollt und gelebt werden muss, ob man will oder nicht, ist diese Geschichte keine Frage des Wollens, es ist eine Frage des Sinns, eine Frage der Zeitlosigkeit!!!!

Was würde schon noch Sinn machen, wären wir unsterblich? Was wäre in der Unsterblichkeit noch schön? Würden wir noch lieben können? Ich kann den Tod gebrochen durch das getrübte Prisma meiner Überzeugung, mit meinem Leben ausgezeichnet worden zu sein, – egal wie hart der ganze Kram ab und an auch sei – nicht anders anschauen, als dass das Leben eine grund- bedingende Voraussetzung für den Tod bleibt. Deswegen– und aus noch mancherlei anderem Krams heraus – denke ich, dass der Tod eine Art Auszeichnung für die noch Lebenden darstellt, denn was berührt einen schon mehr als die Erinnerung daran, geliebt worden zu sein? Und das man geliebt hat, und wie wir geliebt haben! Was schon, hä?

Wenn ein ganzer, lieb gewonnener Mensch in die Erinnerung bricht, dann ist diese Erinnerung zu tiefst lebendig, nicht wahr? Genau hier, genau an dieser Stelle, steht die Schönheit des Lebens für dich parat und nichts an ihr gehört dir, und nichts an ihr ist für jemand anderen bestimmt, als für dich, und nichts sind wir einander anderes als unser. Dass wir über die Grenze des Lebens zu lieben fähig sind, das nenne ich mal Lebendigkeit, alter! Sag nicht, sie sind nicht mehr, wenn sie noch immer bei dir sind. Hör einfach auf dich zu wehren und vertraue dem, was du siehst, wenn du träumst. Vertraue dem Sterben. Hör auf dich zu wehren und lebe einfach. Hört auf den Tod auszublenden, wenn ihr Leben wollt! Wir haben einander echt viel genommen, okay? Aber lasst uns einander nicht den Todnehmen! Nimm mir nicht meinen Tod!

Lasst uns aus dieser Zeit gelernt haben, dass ein Lächeln viel ausmachen kann, wenn eine Maske nicht mehr notwendig ist. Lasst uns zueinander netter sein, denn diese Erfahrung teilen wir uns alle. Wenn wir nach dieser Zeit eine Welt kreieren, die nahtlos dort ansetzt, wo wir aufgehört haben, wie können wir jemandem dann noch das Gefühl geben, dass seine Verwandten nicht umsonst gegangen sind? Das hier ist für dich, der nun alleiner ist. Für dich, der sich auf eine abgedrehte Massenparty freut. Für dich dix sich verbrüdern will mit seinen Brüdern*innen und Schwestern*innen.
Glaub mir, es ist nicht für jeden einfach wieder (mit der Arbeit) zu beginnen. Eine Arbeit, die sich stetig wiederholt. Arbeit, die in den Füßen schmerzt. Arbeit wie ein Murmeltier.
Der Tod verändert. Einzig für eine sinnlos gewordene Welt ist es notwendig, den Tod auszublenden und hat man erst einmal den Tod überwunden oder ihn zur Zahl gemacht, muss sich eine zwangsläufige Wiederholung der Dinge einstellen. Der Sinn im Leben befindet sich in einem immanenten Zusammenhang mit der Schönheit im Leben. Wiederholung nicht! Je weniger Sinn, desto weniger Schönheit. Je weniger Schönheit, desto mehr Wiederholung, desto mehr zusammengeschusterte Musik, die auf Algorithmen basiert, desto mehr Teile von Filmen, die es schon gab, desto mehr Filme, die es bereits als Film gibt; und Filme, deren Film neu bearbeitet wurde, um als neuer Film angepriesen werden zu können. Je mehr Einsamkeit, desto weniger Erinnerungen!
Die Kranken sind im Krankenhaus, die Alten sind im Heim, die Psychiatrie befindet sich im Wald, die Hauptschule auch, und der Rest ist bei der Arbeit. Tod ist eine Zahl und wir schlachten keine Wale mehr, dafür steht auf meinem Eierkarton: "Ab jetzt auch ohne Kükenschreddern!".

Jede Simulation zeichnet sich durch mangelnde Empathie aus, d.h in einer Simulationtue ich Dinge, die ich sonst nicht tun würde, sein sie gut oder schlecht, sie sind einfach nicht echt. In der Simulation ist kein Sinn, enttarnt sich doch alles an ihr als Illusion. Genauso wenig wie die Illusion sich dazu eignet, gelebt zu werden, da ihr Sinn inhärent abhanden ist, eignet sich ein Leben ohne Tod. Kein Tod, keine Liebe. Wir blenden gekonnt die einzige Gewissheit in unserer Existenz aus, um uns selbst ins Infinite zu überleben.
Schau mal: In der Simulation bezahlst du für den Normalzustand. Du gehst an die Playsi und bezahlst keine Ahnung wie viel für irgendetwas, dass es nicht gibt. Hier und heute bezahle ich mehr für etwas, dass sich nicht am Kükenschreddern "versündigt". Ich bezahlemehr, wenn es nicht mit Pestiziden zugeballert wurde und ich bezahlemehr, je weniger Unterdrückung stattfand. Ich bezahle mehr, für mehr Menschlichkeit. Insofern Menschlichkeit nicht zu quantifizieren ist und liebe unzählbar bleibt, ist Schönheit noch dort, wo keine Zahl mehr ist. Dort, wo sich alles übersteigt. Garantiert nicht dort, wo man stirbt, weil man ärmer ist und länger lebt, weil man reicher ist! Was ist das für eine Lebensrealität?
Wir unterdrücken uns gegenseitig hinein in die Zone, in der die Wohnblocks grau bleiben - und Kippen im Sandkasten sind Hüte kleiner Männer, Mama. Wo Mama zwei Jobs hat und das nicht, weil sie so erfolgreich ist. Wo Mama auf der Arbeit von Kunden eine schlechte Bewertung bekommen hat und Rudi, der Chef mit der Fahne, sie begrapscht. Je ärmer du bist, desto mehr Schönheit wurde dir genommen. Wenn Mangel an Schönheit zu hassenden Menschen führt, dann verläuft jene Krankheit meist tödlich. Wir bestrafen uns mit Tristes, wenn wir versuchen, uns im Kollektiv davon zu überzeugen, eine Welt der Erlösung zu erzeugen, in dem wir so lange kaufen und verkaufen, bis wir selbst zum Produkt werden.
Ist es ein gutes Zeichen, wenn wir damit beginnen, Schönheit als Gleichförmigkeit wahrzunehmen? Wenn sich Gesichter in die Wiederholung verformen, um geliebt zu werden? Wo man Aufmerksamkeit mit Zuneigung verwechselt, wird Arroganz solange gepflegt, bis sie zum Wert erhoben wird und dann leben wir in einer Welt wie eine Handtasche - in einer wirklich, echt hübschen Welt. Die Welt als Internetkrankheit.

Am Ende wirst du dich nicht fragen, wie viel du verdient hast, sondern wie viel du geliebt hast, wie viel du Wissen durftest von dieser Welt, wie sehr du dich enttäuschst hast von dieser Welt. und dann leben wir in einer Welt wie eine Handtasche - in einer wirklich, echt hübschen Welt.

In Liebe
A.I.L
 
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