Post aus Zypern

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catbarlu

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Post aus Zypern

Jau, ich war doch mit meiner ziemlich besten Freundin Gisi einmal, ist nicht lange her, auf Zypern gewesen, genauer gesagt Nord-Zypern, den etwas türkisch geprägten Teil, der geteilten Insel. Ja, irgendwie hatte ich auch das Gefühl schon einmal auf Zypern gelandet zu sein. Meine innere Uhr sagte mir immer etwas von 1191 und manchmal hörte ich Stimmen, Stimmen im Wind, die mich rufen wenn der Abend beginnt, doch ich hört immer nur das man mich Richard nannte. Aber wie gesagt, das mit der Reinkarnation ist eine andere Geschichte. Auch Gisi schaute manchmal etwas gedankenversunken umher, obwohl kann ja auch sein, das sie öfter so guckt. Natürlich habe ich mit keinem darüber gesprochen, denke die verstehen dies auch nicht.
Es war ein sehr schöner Urlaub und wir haben auch erfahren, das die Katzen auf Zypern einen fast „heiligen“ Status haben. Auf Zypern ist der Heilige Nikolaus neben seinem Job als Schutzpatron für die Kinder und Seeleute im Nebenjob auch der Schutzheilige der Katzen.
Es gibt auf der Insel Zypern in der Nähe des Örtchens Limassol ein uraltes Kloster. Das Kloster heißt „Agios Nikolaos ton Gaton”, übersetzt: “ Kloster des Heiligen Nikolaus der Katzen”. Es ist das älteste Kloster auf Zypern und hat eine ganz besondere Geschichte.Der Legende nach wurde das Kloster im 4. Jahrhundert von der Heiligen Helena, Mutter Konstantins des Großen, gegründet, die einen Splitter des Heiligen Kreuzes dort zurückließ, den sie irgendwo hat mitgehen lassen In jener Zeit herrschte in Zypern eine schwere Dürre, die viele Menschen dazu zwang, das Kap zu verlassen, auf dem es von da an nur so von Giftschlangen wimmelte. Konstantin der Große entsandte daraufhin Gouverneur Kalokeros nach Zypern, um in dem Gebiet tausende von Katzen auszusetzen, die den gefährlichen Tieren zu Leibe rücken sollten. Der Teil der Insel  konnte tatsächlich von den Schlangen befreit werden und wurde als Kap Gata („Katzenkap“) bekannt.
Bei den Besichtigungen der Kulturdenkmäler traf man immer wieder auf die Nachfahren dieser Katzen und füttern war durchaus erwünscht, denn man konnte und sollte Futter kaufen, Dose 1 Euro.
Zypern ist wohl ein ganz besonderer Ort für die Katzen, denn auf dieser Insel wurden auch in einem 9500 Jahre alten steinzeitlichen Grab die ältesten Knochen einer Hauskatze gefunden . Muss dazu sagen, wir haben die Knochen nicht gesehen, dafür jede Menge Katzen, wobei ich auch nicht verschweigen will, das einige Zyprioten zu den Katzen eine Einstellung hat wie einst der Fernsehstar ALF. Aber was soll es, wir tranken Granatapfelsaft in vollen Zügen und sozial wir wir nun mal sind , dachten wir auch an die Hinterbliebenen in Deutschland , die ja, logisch, waren ja auch nicht dabei, ihnen mit tollen Ansichtskarten zeigten was wir so alles an Kultur zu uns nahmen. Neben der Kultur nahmen wir auch abends immer reichlich von dem echt tollen Buffet mit.
Aber wir schrieben wirklich uns fast die Finger wund denn für unsere lieben Freunde in Deutschland war uns kein Buchstabe zu viel. Hinzu kommt , so sagte man uns , stärkte man den Tourismus und die heimische Post.
Wie ich später erfahren habe kann man, es gibt wohl zu viele , sich auch die Nachfahren der Schlangentöter nach Deutschland holen. Ein Ehepaar aus England soll alleine 800 dieser Schlangentöter vermittelt haben. Doch was haben sie davon, den Brexit. Ich wollte den Namen eigentlich schützen lassen und in die gehobene Katzenfutterproduktion, oder Manufaktur einsteigen.
Katzen würden Brexit kaufen.....Brexit – das sollte ihnen ihre Katze wert sein – Brexit – Made in Zypern, nur solange Vorrat reicht.
Hinzu kommt noch, die vielen Esel, ja manche sprechen schon von einer Esel Plage. Sie haben sich so rasch vermehrt, das sie für die einheimischen Bauern zu einer wirtschaftlichen Bedrohung geworden sind. Aber die Touristen finden ihre Artverwandten ja sehr niedlich.. und wenn einer ruft schau, ein Esel...schauen sich erst mal alle an. Wir essen Schweinefleisch ,Rindfleisch und andere Fleischarten , da können doch die Katzen mangels Schlangen , die sie ja fast ausgerottet haben, mal Esel futtern.
Logo, solange Vorrat reicht und nur so das die Esel weiterhin ein fester Bestandteil der Insel bleiben, nur eben nicht so zahlreich.
Meine Gedanken habe ich natürlich nicht auf den von mir handgeschriebenen Postkarten vermerkt, das hätte mir evtl. einen Vermerk eingebracht, denn alles was , außer Döner, politisch etwas türkisch ist, ist nicht so ganz demokratisch. Sonst stimmt er Satz, wer schreibt , der bleibt.
Denke wie bei meinem letzten Dänemark Urlaub habe ich auch viele Karten geschrieben, nur sie waren hier nicht so teuer. Gisi hat sich auch fast eine Sehnenscheidenentzündung erschrieben. Ich will damit nur sagen, jeder hat seine Karte bekommen sollen.
Heute mit Abstand muss ich sagen, das wir auch das vom dem Nord-Zypriotischen Staat bezuschusste Kulturprogramm abgearbeitet haben macht mich stolz. Besonders bei den wichtigen Kulturbuffets mussten wir uns im wahrsten Sinne des Wortes richtig durchbeißen.
Aber alles hat ein Ende und als wir dann wider in Deutschland waren und uns der ein oder andere fragte wie das so war, sagte wir stolz, hast du unsere Karte nicht bekommen? Aber nach einer Weile ohne Resonanz der Kartenempfänger wurden wir doch stutzig.
Niemand hat je ein Karte erhalten, sollte das solange dauern.....oder werden die immer noch inhaltlich geprüft?


So verging die Zeit und mittlerweile war Zypern schon Geschichte. Wie ich dann eines schönen Tages in einem Bauhaus draußen kleine Olivenbäume sah, musst ich an Zypern denken, denn die hatten jede Menge davon einfach so in der Landschaft rum stehen. Dachte da wohl an das Öl und die Oliven-seife die ich mitgebracht hatte. Zu allgemeinen Verständnis muss ich sagen, die Oliven die man bei uns so im Glas bekommt, sind die Früchte der Olivenbäume und wachsen bis zur Ernte an ihnen. Liebe Leser, müsst euch das wie einen Pflaumenbaum vorstellen, halt nur in Olivenbaumformat.
Also kaufte ich für meine liebe Freundin Kerstin einen jungen Olivenbaum. Er sah ganz gut aus , hatte etwas wohl die Orientierung verloren, denn welche Pflanze aus den südlichen und sonnigen Gefilden möchte schon als Lebensendstation nur noch in Eisenhüttenstadt heranwachsen..
Aber um es vorwegzunehmen, er hat sich mit dieser ehemaligen Stalinstadt doch angefreundet und gedeit prächtig. Gut, er sieht ja auch nicht viel von der Stadt.
Da kam mir die Idee der lieben Gisi ein Bild von ihm zu schicken mit dem kleinen Vermerk, „ Mensch stell dir vor , ich habe doch den den Zypriotischen Fremdenverkehrsverband beschrieben und mich über die nicht zugestellten Karten beschwert. Heute kommt dann plötzlich als Entschuldigung dieser Olivenbaum Made in Zypern, finde ich ja nett, trotz allem. Naja, also Gisi hätte auch gerne einen gehabt......
Wie wir uns dann in der freitäglichen Saunarunde getroffen hatten, hatte Gisi dann allen erzählt was ich gemacht hatte und dafür bekommen habe, dir.aus Zypern. Doch spätestens zu dem Zeitpunkt wo Kerstin und ich lachen mussten wusste Gisi das alles nur einfach von mir ausgedacht war.

Aber, Wochen später fand ich dann wieder einen freilaufenden Olivenbaum und der fand dann nun bei ihr ein neues Zuhause. Da wir nun zwar einen tollen Namen für unser Katzenfutter hätten – Brexit – aber Gisi und Kerstin , die Olivenbaumzüchter, das nicht so mit den Eseln mag denke ich wir sollten langfristig gesehen ins Olivengeschäft einsteigen.

Made in Germany hatte schon immer einen guten Klang und der Klimawechsel schadet unseren Oliven wohl kaum. Man muss immer nur das Beste draus machen und wir finden für unsere Oliven auch schon einen passenden Namen, wenn auch nicht Brexit...wie wäre es mit Greta.

So hätten wir schon Werbung bevor überhaupt die erste Olive im Glas ist, mit der Patin....oder Schutzpatronin der Oliven? Scherz – Schwamm drüber.
 



 
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