rauchnächte

Perry

Mitglied
rauchnächte

wird das finstere rau tun wir alles die dunklen
mächte hinter der zum jahreswechsel nur
angelehnten jenseitstür nicht zu provozieren

haus und stall werden sorgfältig geputzt alle
räume armschwenkend ausgeräuchert und das
gesinde auf wechselwanderschaft geschickt

auf den straßen treiben wuggerl und perchten
das böse aus wir stellen kerzen auf unsere
starren herzen zumindest äußerlich zu wärmen
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein interessantes Gedicht, das auf weitgehend unbekannten Traditionen aufbaut: den Raunächten – den 12 Nächten von Weihnachten bis ins neue Jahr. In unserer Region oft von Weihnachten (24./25. Dezember) bis zum Dreikönigstag (6. Januar)

Heute werden sie meist „Rauhnächte“, manchmal „Raunächte“ genannt; der Name stammt von „Rauchnächte“. Sie sind eine Zeit der Besinnung, des Loslassens und der Vorbereitung auf das neue Jahr.

Gemeint sind nicht nur die Nächte, sondern die Zeit.

Traditionell werden Häuser geräuchert, Träume gedeutet und alte Bräuche gepflegt.

Das kommt als Tradition gut zum Ausdruck im Gedicht.
 

Perry

Mitglied
Hallo Bernd,
danke fürs weiterführende Erläutern!
Mir kam es hauptsächlich auf das Schlussbild an, denn letztlich dienen diese Bräuche wie viele andere nur dazu, von eigene Schwächen abzulenken.
Heutzutage wohnen diese dunklen Mächte zunehmend auf den großen und darken Multi Media Plattformen.
LG
Manfred
 



 
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