reiher picken nach resten

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Perry

Mitglied
reiher picken nach resten

beginn und ende liegen im dunklen dazwischen wogt
unaufhörlich das meer wind rüttelt an allem was nicht
handfest ist und kämmt das seegras mal hin mal her

gedanken gehen sonnengleich auf und wieder unter
verlieren sich im getriebe der zeit selbst dort wo einst
hitze den rücken rauf und runter wellte wirds kälter

am küstenabbruch ringen strandkiefern um den besten
blick hinab zum flutsaum wo ein fischer zärtlich über
die köpfe seines fangs streicht bevor er sie abhackt
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Perry,

Dein Gedicht spricht mich sehr an - wei es Natur und Betrachter nebeneinander stehen lässt, man sieht, was ist und was es macht.

Einzig das Bild des pickenden Reihers stört mich. Ich habe beim 'Picken' kleine, wuselige Vögelchen, oder behäbige Hühner im Kopf, aber keine Reiher, die mir im Vergleich durch majestätisches Schreiten der langen Beine zu weit weg vom Picken zu sein scheinen. Ist deren Weg zum Grund nicht auch im Verhältnis viel zu weit weg, um als 'Picken' durchgehen zu können.
Meine Güte, als hätte ich keine anderen Sorgen - aber dieses Sinnieren und die Wortklauberei haben auch eine entlastende Funnktion ...
... und da der Titel mein Problem sein könnte, werde ich meine Freude über den makellosen Text besternen.

Liebe Grüße
Petra
 

Perry

Mitglied
;)
Hallo Petra,
danke fürs Wertschätzen und den konstruktiven Hinweis zum Titel.
Da sich bei mir Titel und Schlussbild meist aufeinander beziehen "picken" die Reiher hier nach den Fischresten. Ansonsten würde Ich auch eher "stochern oder stoßen" für sie bevorzugen. Inhaltlich hatte Ich übrigens den "Schwarzen Fischer" Tod im Blick, aber das darf jeder für sich selbst interpretieren.
LG
Manfred
 

petrasmiles

Mitglied
Inhaltlich hatte Ich übrigens den "Schwarzen Fischer" Tod im Blick, aber das darf jeder für sich selbst interpretieren.
Das habe ich nicht gespürt - was wieder einmal aufzeigt, dass jeder Seins hineintut.
Aber natürlich ist das Werden und Vergehen enthalten - was man auch tröstlich aufnehmen kann.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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