Zwischen Szenen einer Ehe und Rosenkrieg. Auf der weiblichen Gefühlsklaviatur munter und gut nachvollziehbar geklimpert und barsch mit einem Zwölftöner beendet. Kurzgeschichten enden in LL oft hinterrücks mit einem Überraschungsbonbon. Das Crescendo wäre hier gar nicht nötig gewesen, denn die Höhepunkte liegen bereits in der vorzüglich geschilderten Gefühlswelt dieser sich von ihrer unmittelbaren Umgebung gebeutelten Akteurin.
Habs mir ausgedruckt und nochmal gelesen. Tu ich nicht oft, aber am PC neigt man zum Überfliegen, und das wäre in der Tat dem Text hier nicht gerecht geworden.
Aus Sicht des „Opfers“ wäre eine zweite Geschichte mit männlichen Vorzeichen äußerst reizvoll, fragt sich nur, ob unsere Autorin die nämlichen Tasten ebenso gut bespielen könnte.
J.W.