Sacre Coeur (gelöscht)

Rhea_Gift

Mitglied
Wieso denn nun der II.??? Was ist mit dem ersten passiert??? Wer auch immer - der Text ist gut.

Wie oft schaut man sich die Gesichter in Straßenbahnen an und denkt - seltsam stumpf - wie ausgelaugtes Kanonenfutter - aber für was? Für was lässt man sich flink von A nach B karren? Oft sehen die Gesichter aus, als würde es sich nicht wirklich lohnen...

"Ich werd dir heimleuchten!" - war schon immer doppeldeutig...

man sollte immer noch selbst Feuer machen müssen.

Und wie die Nomaden durch die Gegend ziehen - mit kurzer Heimstatt... und weiterziehen - das belebt...
Klingt seltsam - aber es würde vielleicht sogar vieles erleichtern... denk ich manchmal... andererseits...

fahre ich gern Straßenbahn. Schau mir dabei die Gesichter an. Denk mir meinen Teil. Frage mich so manches. Lese ein Buch. Höre Musik. Und freu mich, da anzukommen, wo ich hinwollte - zumindest meistens. Am Rest arbeite ich noch... will ich wirklich zurück? Wie anders vor? - Das fragen sich wohl alle - jeder zu seiner Zeit... das hoffe ich zumindest.

Nachdenkliche Grüße,

Rhea
 
Liebe Rhea,

vielen Dank fürs Lesen und deinen Kommentar. Ich mag die Trambahnen
auch sehr gern. Sie sind ein fast mythisches Ding; genauso wie der
Bahnhof.

Aber eigentlich geht es in dem Text um eine Beziehung des Menschen
zur Technik und weniger um die Fahrgäste. Eine Interpretation ist ja auch
nicht unbedingt notwendig.

Liebe Grüße,
Ivor
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ivor,

das Zeitalter der umweltfreundlichen Energien bringt dann vielleicht den Gott zur Welt, der aus der Sonne steigt und die wahren Geschenke mitbringt.

"Sei still es ist nur eine Zukunft von vielen"

ein zentraler Satz. Wir wissen es nicht, ob Atomkraft unser Blut zersetzen wird. Die Resignation darüber und das satte Stillhalten hast Du gut herausgebracht.

Hoffen wir also auf die andere Zukunft, die Menschenleben zu bewahren weiß, anstatt sie zu vernichten.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera-Lena,

Danke für deinen Kommentar. Ja, um diesen Verlust des mystischen Kerns des Menschen, durch eine falsche Erwartung an die sonst großartigen Leistungen der Technik, geht es wohl. Übrigens schrieb ich den text nach einer Nachtlektüre der "Alcools".

Man hat mir allerdings von kompetenter Seite empfohlen, den Text auf fast nur ein Drittel zu kürzen; damit ich endlich aufhöre in meiner Lyrik Geschichten zu erzählen und alles zu erklären (einigen ist das alles scheinbar klarer als mir). Der ausgeführte Vorschlag ist tatsächlich sehr stark - aber ich kaue noch arg daran. Der Satz mit der Zukunft wäre dann natürlich mit weg.


Liebe Grüße, Ivor
 

ENachtigall

Mitglied
damit ich endlich aufhöre in meiner Lyrik Geschichten zu erzählen
Hallo Ivor,

das typische an Deinen zuletzt gelesenen Gedichten ist die Reihung von einfachen bildhaften Hauptsätzen. Das erzeugt ein lebhaftes Vorstellungsvermögen seitens der Leser, ohne dass es großen Hineindenkens bedarf. Das Einlassen geschieht wie von selbst.
Die Bilder Deiner lyrischen Geschichten haben traumhaften Charakter. Sie sind assoziativ verflochten und kreisen, ziehen ihre Schleifen, wie Planeten um einen thematischen Kern. Es gibt immer einen Gott und Gut und Böse existieren nicht in diesen sehr sinnlich wahrgenommenen, mit kindlichem Gemüt erspähten Stückchen Welt.
Sie erinnern mich, in ihrem gedämpften Bunt, tatsächlich an die vorwiegend tschechischen Bilder- und Geschichtenbücher aus eigenen Kindertagen, die mir real abhanden gekommen sind, aber in Bildern und einzelnen Wortgebilden fortleben. So ist es auch in Deinen Gedichten.
Die Geschichten behalten auf wundersame Weise ihre Unergründlichkeit, obwohl sie sich begehen lassen wie ein Park. Ich würde sie nicht kahlgeschlagen wissen wollen.

Liebe Grüße,

Elke
 
Hallo Elke und Vera-Lena.

Danke für Eueren Zuspruch, der mich sehr freut. Ich werde mir das
reiflich überlegen. Aber auf jeden Fall fertige ich zwei Versionen an.

An die tscheichschen Bilderbücher kann ich mich auch noch dunkel
erinnern - ich glaube mein liebstes war das von den Abenteuern des
liebenswürdigen "Ferda Mravenec" (Ferdy die Ameise).

http://www.google.de/images?q="Ferd...esult_group&ct=title&resnum=4&ved=0CDYQsAQwAw

Liegt wohl irgendwo zwischen Biene Maja und dem von mir
heiß geliebten "Felix the Cat" - der besten Zeichentrickfigur,
die jemals geschaffen worden ist. Aber Otto Messmers’s Felix
ist bereits Dada, das ist Kunst.

Liebe Grüße, Ivor
 



 
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