Scham

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trivial

Mitglied
Sie bewegt
flimmert wirr
frisst sich wie Maden
durch die Haut

verkrochen tief
Erinnerung
in Erinnerungen
faltete eine
über die andere

zu Träumerei
zu Trugbildern
zu Wahn

bohrender Blick
treibt sie heraus
frisst sich von
Innen nach Außen
die Haut erlöst
vom Fleisch

Entdecker
Weltenretter
Verlorenes Kind

schinde mich
doch vergib der
löchrigen Haut
als Schutz vor
Licht und Kälte
tauge nichts

wenn es doch
nur noch blanker
Knochen wär
 

Wortliebe123

Mitglied
Hallo trivial! :)
Ich kenne dich zwar noch nicht, aber eines meine ich jetzt schon zu bemerken: Dein Name ist nicht "Programm". ... :)
Denn gar nichts in diesem Text scheint mir "trivial" ........... im Sinne von "banal" oder "abgestanden", von "profan" oder "inhaltsleer", zu sein.

Dein kurz-knapp gehaltener Text trifft mich sehr in seiner sprachlichen Intensität ... Denn auch ich weiss ganz genau, wie Scham sich anfühlt.

Danke dir für das Teilen dieses Gedichtes ... Es berührt mich sehr .... und ganz sicher auch viele andere Menschen, die sich zu sehr schämen, um das Thema "Scham" zur Sprache bringen zu wollen (oder zu können).

Lieben Gruß,
Susanne
 



 
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