Hallo zusammen,
ich finde das Gedicht sehr hübsch: Ich hab' gar nicht gewusst, dass Scheiterhaufen eine kulinarische Spezialität sind! Besonders die dritte Strophe gefällt mir sehr: Ich habe das gedicht jetzt schon öfters gelesen und bei dieser Strophe immer wieder den Duft verspürt. Mmmh...
Der Streit um
kommt m.E. daher, dass dieser Vers so viele einsibige Wörter enthält. Einsilbige Wörter - deren natürliche Betonung ja nicht so festliegt, wie die der mehrsilbigen - besitzen dennoch bestimmte übliche Betonungsstärken. "Jetzt" erlaubt relativ oft eine relativ starke Betonung, "mir" eine viel schwächere und "ist" kann nur in ganz bestimmten Situationen überhaupt betont werden. Deswegen: Wenn man diesen Vers wirklich mit allen vom Trochäus vorgesehenen Betonungen liest
-o jetzt ist mir wohler-
x 0 x 0 x 0
hört er sich falsch an. Auch das "o" ist, denke ich, ein Problem, da bei ihm die Betonungstendenz nicht ganz klar ist und das "jetzt" die Betonung auf sich zu ziehen scheint. Dagegen scheint die Betonung bei
-jetzt ist mir schon wohler -
x 0 x 0 x 0
richtiger, weil sie den Betonungstendenzen der Einsilber entspricht. ABER: Ich bin über diesen Vers nicht gestolpert, denn das Gedicht ist ja eher umgangssprachlich verfasst, und da macht eher der Haupt- und Nebenakzent eines Satzes seine Betonung aus; ich les diesen Vers:
-o jetzt ist mir wohler-
x 0 0 0 x 0
Das hört sich dann schon richtig an. Das "o" bleibt natürlich ein Problem, man kann es so oder so lesen. Aber ich denke nicht, dass es ein Gütekriterium für Gedichte ist, wenn man sie sofort richtig liest. Spätestens beim zweiten Lesen weiß man aber - wenn man sich auf dieses Gedicht einlässt - wie man es lesen muss. Das "o" passt jedenfalls zum Charachter des Gedichts, und ich würds so lassen!
Mich stören allerdings die unregelmäßigen Kadenzen ein wenig

...
Und die letzten zwei Verse würde ich vielleicht ein wenig überarbeiten: "würden" statt "täten" und eine sinnvollere letzte Zeile: Warum "läuft" man mit Besen, man fliegt dann doch besser!
LG presque