Schlag den Dichter

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G. Neville

Mitglied
Dichter sollte man schlagen,
aber nicht mit vollem Magen.
Sie sollten erst verdauen,
bevor wir sie verhauen.

Dichter sollte man schlagen,
viele sind schlimme Plagen.
Halten uns den Spiegel vor,
wer hineinblickt ist ein Tor.

Die Unruh ist des Dichters Trieb,
die Feder ist sein pochend Glied.
Er formt Gedanken ohne Schranken.
Gedichte, dass sind seine Pranken.

Schnürt den Dichter ins Korsett,
sonst wird er noch allzu fett.
So schnürt nur feste, feste zu -
sonst gibt der Dichter niemals Ruh.

gez. G.Neville, Dilettant
 

G. Neville

Mitglied
Hallo Hansz,

langer Rede kurzer Sinn: Vor langer Zeit war ich zur Rehabilitation auf Schloss Waldleiningen im schönen Odenwald.
Als ich eines abends im „trauten Kreise“ gerade ein Gedicht vorlas wurde ein junger Mann leicht aggressiv und versuchte mir doch glatt das Reclam Büchlein aus der Hand zu reißen. Zudem blökte er lauthals und teilte uns mit, er hasse Gedichte. Tage später, nach diesem unschönen Vorfall, kam ich mit ihm wieder ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er als Kind in der Schule in Lyrik beim Vorlesen und auch Auswendiglernen vom Lehrer immer wieder vor der ganzen Klasse lächerlich oder gemaßregelt wurde. Daher kam vermutlich sein Hass auf Gedichte. Ich hab das dann mal weiter gesponnen.

Liebe Grüße,
Georg
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Es ist natürlich wichtig, jemanden zu kennen, der jemanden kennt, der jemanden kennt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
noch einmal: welche Substanz produzierst Du mit Deinem "pochenden Glied"?
 

G. Neville

Mitglied
Zitat: ... noch einmal: welche Substanz produzierst Du mit Deinem "pochenden Glied"?

Ich produziere damit zweierlei Substanzen: Erstens produziere ich die Neugier von Dir, da zu meiner großen Freude wissen willst, welche Substanz ich mit dem „pochenden Glied“ denn nun eigentlich substanziell produziere. Zweitens produziere ich mittels „pochenden Glied“ resp. die Feder (Tastatur) Liedtexte, Gedichte oder Kurzgeschichten. Und im übertragenden Sinn ist das pochende Glied so etwas wie die Antriebsfeder, die unentwegt und mit großer Leidenschaft versucht, das unveränderliche, beharrende und selbstständige Seiende in die Leselupe zu posten.
 

G. Neville

Mitglied
Sperma?

Ehrlich!

Da wär ich aber jetzt nie drauf gekommen.
Aber vielleicht hängt das damit zusammen, dass bei uns in Bayern wenn O’zapft is! immer Starkbier aus dem Hahn spritzt.

Mit spermiziden Gruß
G.Neville
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ihr nennt den Zapfhahn "pochendes Glied"?
 

Arianne

Mitglied
Einfach einen Test machen, ob er dann noch dichtet:
mit einer staubigen Holzlatte fest auf den Pimmel schlagen.
Das daraus resultierende Gedicht würde ich lesen, es hätte wahrscheinlich Inhalt.
 



 
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