Schlecht und gerne

Ich koche furchtbar schlecht und gerne,
natürlich, grob und nicht zu knapp,
entferne meistens nicht die Kerne
und schneide Rinden niemals ab.

Ob Fleisch, Gemüse oder Fisch,
Gewürze, Obst, Dessert, Salat:
Es kommt als Ganzes auf den Tisch,
das Stängel oder Beine hat,

wie etwas, das ganz friedlich grast.
Drum sind bei mir das Krokodil,
der Bär und Tiger oft zu Gast,
auch Lämmer-Geier sieht man viel.

Gespenst, Kojote, Hammerhai
verzichten gern auf die Finessen.
Für jeden Gast ist was dabei,
und manchmal wird er selbst gefressen.

Ich koche furchtbar schlecht und gerne,
Exotisches aus hundert Ländern.
Kein Reiseführer gibt mir Sterne.
(Das wird sich auch so schnell nicht ändern.)

leicht und satirisch, Stavanger- ich lese es auf die hochgestochene Spitzenköche- Küche. Gerne geschmunzelt von Agnete

Wie aus einem Guss zum Lesen. Hab mich köstlich amüsiert, herrlich.
Es grüsst
Galadriel

Hallo zusammen

und vielen Dank für euer Feedback und die schmeichelhaften Bewertungen!

Bei der Idee zu diesem Gedicht werde ich mir nichts Tieferes gedacht haben. (Schade eigentlich.) Aus der Redensart "gut und gerne" entwickelte sich "schlecht und gerne" ... Was kann ich besonders schlecht? - Kochen!
Schon haben wir jemanden, der schlecht und gerne kocht.
Was für eine Kundschaft könnte so einer haben? ...
Und wir sind mitten in diesem vorbildlich barbarischen Gedicht.

Schöne Grüße!
Uwe

Stavanger schrieb:

und manchmal wird er selbst gefressen.

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nette Pointe, schlüssig und konsequent