Schreibaufgabe

raVen

Mitglied
Das war mal wieder so ein Tag! Ab Morgen hatte sie Urlaub , aber heute musste sie noch bis mindestens 17 Uhr hier im Büro sitzen und wieder mal ging alles drunter und drüber! Wie immer kam Alles zusammen. Zuerst war der Toner im Kopierer leer. Natürlich fiel ihr das Teil beim Wechseln fast aus der Hand und der Inhalt wäre ihr beinahe auf ihren neuen Pullover gelaufen! So verdreckt hätte sie dann den ganzen Tag weiter arbeiten müssen, weil sie für mindestens eine Stunde weg wäre, um nach Hause zu fahren und ihre Sachen zu wechseln. Das konnte sie sich heute auf keinen Fall erlauben.
Als nächstes stieß sie gegen den vollen Abfalleimer, der seine Ladung gleich mal über den Boden verteilte! Beim Aufheben des merkwürdig aussehenden und noch merkwürdiger riechenden Mülls, stach ihr der dicke Busch, der vor ihrem Schreibtisch stand, gleich mal ins Gesicht! Später im Spiegel über dem Waschbecken musste sie ungläubig erkennen, dass sie an genau dieser Stelle ein winziger blauer Fleck zeigte. Irgendwie sah es aus, als hätte sie sich nicht richtig geschminkt und war mit dem Kajalstift ausgerutscht. Aber da war ihr das dann auch schon egal.
Schließlich hatte sie Morgen Urlaub! Erfolglos versuchte sie sich einzureden, dass das Kribbeln im Bauch von ihrer Vorfreude her stammte. Aber diese Erklärung klang selbst in ihren Ohren hohl. Sie konnte sich nicht wirklich freuen, weil sie im Moment in ihrer Beziehung in einer schwierigen Phase war. Sie und Tom hatten auf ihr Drängen hin vereinbart, sich eine Zeit lang nicht zu sehen. Also musste sie die schönsten Tage im Jahr allein verbringen. Naja, sie war ja selber Schuld. Warum konnte sie nicht auch mal nachgeben, wenn Tom etwas wollte? Und jetzt musste sie das dann eben ausbaden. Ihr Urlaub würde sicher ziemlich langweilig werden. Daran war nichts zu rütteln. Merkwürdigerweise musste sie jetzt, nachdem sie Tom nicht mehr sah, viel öfter an ihn denken. Vielleicht mochte sie ihn doch lieber als sie gedacht hatte? Womöglich kam daher auch das Kribbeln im Bauch, immer wenn sie an ihre gemeinsame Zeit dachte? Aber warum waren dann die letzten Wochen so unangenehm mit ihm gewesen? Sie hatten sich sehr oft gestritten. Und nicht selten wegen ihres Dickkopfes.
Trotzdem ließen sich Gefühle nicht so einfach abschalten. Sie musste sich entscheiden.
Auf dem Boden vor ihrem Schreibtisch hockend, den ausgeschütteten Mülleimer neben sich, kam ihr plötzlich die Lösung ihrer Probleme. Und es war so einfach!
Schnell griff sie zum Telefon und verabredete sich mit Tom. Überraschenderweise schien es, als hätte dieser genau darauf gewartet. Er hatte sofort Zeit.
Sie sah sich im Büro um. Ziemlich viel Chaos auf dem Schreibtisch. Aber egal! Das war jetzt wichtiger, alles andere musste eben warten!
Gut, es würde nicht leicht werden, so etwas hatte sie noch nie gemacht. Es war also eher wie ein Kopfsprung ins kalte Wasser, aber Tom war es wert. Das wusste sie jetzt.
Schon von weitem erkannte sie ihn in der Menschenmenge auf dem Marktplatz. Ihr Gesicht hatte plötzlich ein Eigenleben und verzog sich zu einem wunderschönen Lächeln, als sie ihm von hinten auf die Schulter tippte. Er drehte sich um und sah sie erfreut und auch ein bisschen ängstlich an. Womöglich erwartete er das Schlimmste, die Trennung.
Doch sie sah ihn nur mit diesem bezaubernden Lächeln an. „Tom, ich liebe dich“. Sein strahlendes Gesicht verriet ihr alles. Ihm ging es genauso.
„Ich dachte, du wärst dir nicht sicher und wolltest Abstand haben“, fragte er mit glücklichen Augen.
„Ich war ein Dummkopf“, meinte sie kopfschüttelnd.
Zuerst schien er noch etwas sagen zu wollen, dann zog er sie einfach in die schönste Umarmung, die sie sich vorstellen konnte.
Und jetzt freute sie sich wirklich auf Morgen, denn ab da hatten sie beide viel Zeit füreinander.
 

mienke

Mitglied
Hallo raVen,

deine Geschichte ist in der Grundidee sehr schön, doch sie erscheint mir persönlich zu hölzern (nicht lebendig genug). Auch ist sie durch die vielen Wortwiederholungen zu holprig beim Lesen. Sie läd gleich zu Anfang nicht gerade zum weiterlesen ein, weil schon dort die Wortwiederholungen zu finden sind. Des weiteren sollte man auf Pünktchen verzichten, da diese auf Ideenlosigkeit stoßen. Oder anders gesagt, sie weisen darauf hin, dass der Autor keinen besseren Ausdruck fand. Einem Autor dürfen niemals in schriftlicher Form die Worte fehlen. Und das denken nun mal die Verlage/Redaktionen, wenn sie Pünktchen sehen (so der Tipp meiner Lektorin)
Es tut mir leid, dass ich nichts besseres schreiben konnte, doch mit viel Übung ist dies zu schaffen. Viel Spass beim verbessern und niemals den Mut verlieren!

In diesem Sinne
mienke :)
 

raVen

Mitglied
Hallo mienke,

danke für deine offenen Worte. Ich werde versuchen, deine gut gemeinten Ratschläge zu beherzigen.
Nur eines: die Pünktchen stellen keine Ideenlosigkeit dar, sondern sollen einen Gedankenstrich ersetzen, der für meinen Geschmack immer eine Unterbrechung darstellt. Aber wenn deine Lektorin das sagt, werde ich mir das mal merken.
Sobald ich kann, werde ich die Geschichte überarbeiten und sehen, wie sie dann wirkt.

Gruss
raVen
 

mienke

Mitglied
Liebe raVen,

genauso habe ich damals auch reagiert, als meine Lektorin mich darauf hinwies. Doch wer etwas erreichen möchte, wie ich, der muss es beherzigen.

Schönen Sonntag
mienke
 
F

filechecker

Gast
Hallo raVen,

ein erzählerisches Highlight ist Deine Geschichte nicht, das muss ich leider feststellen. Am Grammatikalischen solltest Du auch noch feilen!

[beim wechseln ]
Grundsatz: Steht "vom", "zum", "am", "beim", "durch", "das", "im"
vor einem Verb, so schreibt man es groß.

Viele Grüße
filechecker
 

jimKaktus

Mitglied
Tag raVen,

die Geschichte ist kein erzählerisches Highlight. Aber muss sie das denn sein? Ich find's angenehm, dass sie keine verbalen Pirouetten versucht, die dann vielleicht ungeschickt aussehen. Natürliches Thema, natürlicher Stil. Die Wörter sind auch absolut natürlich untergebracht.

Es wird von der Handlung her eine sehr normale Geschichte erzählt, aber erstens muss diese Art dem Schreiber erst langweilig werden, damit er/sie zu hochfliegenden Einfällen greift (kommt Zeit, kommt Witz), und zweitens wurde die Geschichte aufrichtig empfunden, das spürt man. Es gibt ja auch Geschichten, wo man sich fragt: warum erzählst du mir das? Wenn sie "echt" rüberkommt (dazu gehört auch, in kein Klischee zu fallen), stellt sich die Frage nicht.

Gruß,
jim


PS: Mit den letzten beiden Sätzen solltest du noch was machen. Es stört (mich), dass sie beide mit nem Relativsatz enden.
 

raVen

Mitglied
Hallo ihr,

ich danke euch allen für die gut gemeinten Ratschläge. Heute oder Morgen werde ich diese kleine Geschichte nochmal ein bisschen überarbeiten. Bin gespannt, ob sie den Leuten dann besser gefällt.

Gruss
raVen

P.S. Ich danke vor allem jim, der entdeckt hat, daß diese Geschichte keinen Ansatz zum Roman haben soll, sondern eine kleine Erzählung ist, die einfach nur ein bisschen unterhalten will.
 



 
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