Schwerelos (gelöscht)

P

Pete

Gast
Zuerst war ich mir unschlüssig, was ich da gelesen hatte. Dann sah ich noch einmal den Titel "schwerelos" und erinnerte mich an einen Freund, der 170 kg gewogen hatte und auch nicht aus dem Wasser zu bringen war.

Vorliegendes Werk ist eher eine Impression, Momentaufnahme, als eine Geschichte.

Ich persönlich empfand den Text ein wenig lang, für das, was darin passiert oder die Wirkung die er vermutlich auslösen soll. Möglicherweise liegt es daran, dass der Text ein bisschen zu beschreibend ist. Vielleicht könntest Du eine Erzählform finden, die ohne diese sperrige Vorvergangenheit auskommt.

Schön wäre auch, eine falsche Spur zu legen, oder diese zu verstärken. Beim erstmaligen Lesen habe ich auf eine Selbstmordabsicht getippt.

Deine Idee könntest Du m.E. noch besser umsetzen, indem Du, neben diesem Aspekt, auch den Bruch durch die Rückkehr in die Schwerkraft schilderst.

Mühsam und schwerfällig erhob sich Judith und ging Richtung Strand. Jeder Schritt erforderte mehr Kraft als der vorangegangene.
Schließlich war sie am Strand gelandet, im erbarmungslosen Würgegriff des Schwerkraftfeldes des Planeten. Sie nahm sich vor, zukünftig weniger von den opulenten Hauptspeisen zu essen.
Ihr Blick hellte sich auf, als ihr eine Idee kam: dann konnte sie ja mehr von den Süßspeisen essen.
So trennst Du Pointe (Diätvorsatz) und Überhöhung (Süßspeisen) etwas wirkungsvoller ab.
 

jimmydean

Mitglied
Hallo Pete,
danke für deine Kritik und Anregungen.

Eigentlich habe ich die Geschichte gerade nach den Gesichtspunkten ausgerichtet, die du eher nicht so gut findest. Den erzählenden Stil habe ich bewusst gewählt. Ich wollte mal was anderes machen (mich weiterentwickeln??) als, in der Ich-Form geschilderte, aneinandergereite Sätze und Wortspiele. Obwohl sich das in Foren natürlich gut macht und am Bildschirm schön runtergelesen werden kann. Nun, ich übe erzählen, etwas trocken, nüchtern - zugegeben - aber langatmiger - hoffe ich. Die Sprache habe ich bewusst einfach gehalten, da die Protagonistin ein kleies Mädchen ist.
Die falsche Fährte war eigentlich der Selbstmordgedanke, der sich durch die Veränderungen zuhause im Angesicht der südlichen Vorzüge stützt und in Urlaubslangeweile/ -letagie auflöst. Das ist auch die Handlung, die Sachen, die sich im Kopf drehen und wie die von außen nüchtern beschriebenen Geschehnisse (die sehr gering sind) dadurch wirken. Der Bruch ist die Rückkehr in die Realität. Von der einsamen Gedankenwelt und dem Eindruck der gefährlichen Wellen/eventuell Selbstmordgedanke (soll vom Leser reininterpretiert werden) zum überfüllten Strand, dem guten Essen... dem Urlauballtag.

Mit Übergewicht hat die Geschichte nichts zu tun. Interessant.
Wie kommst du auf Diätvorsatz?

Nochmal Danke für Deine Gedanken

Michael
 
P

Pete

Gast
Hallo Jimmydean,

im Bemühen, für mich einen speziellen Sinn hineinzudeuten, habe ich das Ende mit dem Hauptgericht und den Süßspeisen, so aufgefasst, als ob eine übergewichtige Person die Schwerelosigkeit im Wasser genießt.

Wahrscheinlich ist Deine Schilderung zu subtil für meine Lesegewohnheiten. Meine Hinweise sollten nicht in Richtung Selbstfindung weisen, sondern den Text für die Allgemeinheit als besonders lesenswert gestalten.

Ich werde mich über Deine Werk auf dem Lauffenden halten und sehen, wohin Dich Dein Weg führt - vorausgesetzt, Du postest weiterhin hier.

Ich bin gespannt, wohin!

Grüße
 



 
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