Wenn es besonders heiß war und seit Tagen nicht mehr geregnet hatte, schickte mich meine Mutter auf den Friedhof, um die Gräber zu gießen. Ich hatte ungefähr acht Anlaufstellen auf dem Friedhof. Das lag einerseits an unserer großen Verwandtschaft und andererseits hat man sich damals auch um Gräber gekümmert, für die niemand mehr zuständig war.
Darunter war auch das Kindergrab meiner Schwester Margarete, die acht Jahre vor mir geboren wurde und ein paar Tage nach ihrer Geburt starb. Meine Mutter hat nie darüber gesprochen, sie hat das Grab aber Zeit ihres Lebens liebevoll gepflegt.
Der Friedhof lag am anderen Ende des Dorfes und ich habe diesen Dienst gerne übernommen. Beim Schlendern durch das Dorf hat man immer bei dem einen oder anderen Hof einen Freund oder eine Freundin getroffen. Auf dem Weg lag auch der Kaugummiautomat oder ich habe mir nach getaner Arbeit ein Milcheis für zwanzig Pfennig aus der Gaststätte geholt.
Noch heute höre ich das laute Quietschen des schmiedeeisernen Tores und spüre noch immer die erhabene Stille nach dem Betreten.
Ich war selten der Einzige und von den Alten wurde ich mit einem anerkennenden Nicken begrüßt. Es wurden Fragen nach der Familie und der Schule gestellt, dann konnte man mit stolz geschwellter Brust an sein Werk gehen.
Manchmal traf ich Anton, den Totengräber aus dem Nachbardorf und seinen Sohn, die gerade ein frisches Grab aushoben.
„Ich mag Sommererde“, sagte er, die eine Hand auf die Schaufel gestützt und in der anderen ein Flasche Bier. „Sie ist leichter“.
Darunter war auch das Kindergrab meiner Schwester Margarete, die acht Jahre vor mir geboren wurde und ein paar Tage nach ihrer Geburt starb. Meine Mutter hat nie darüber gesprochen, sie hat das Grab aber Zeit ihres Lebens liebevoll gepflegt.
Der Friedhof lag am anderen Ende des Dorfes und ich habe diesen Dienst gerne übernommen. Beim Schlendern durch das Dorf hat man immer bei dem einen oder anderen Hof einen Freund oder eine Freundin getroffen. Auf dem Weg lag auch der Kaugummiautomat oder ich habe mir nach getaner Arbeit ein Milcheis für zwanzig Pfennig aus der Gaststätte geholt.
Noch heute höre ich das laute Quietschen des schmiedeeisernen Tores und spüre noch immer die erhabene Stille nach dem Betreten.
Ich war selten der Einzige und von den Alten wurde ich mit einem anerkennenden Nicken begrüßt. Es wurden Fragen nach der Familie und der Schule gestellt, dann konnte man mit stolz geschwellter Brust an sein Werk gehen.
Manchmal traf ich Anton, den Totengräber aus dem Nachbardorf und seinen Sohn, die gerade ein frisches Grab aushoben.
„Ich mag Sommererde“, sagte er, die eine Hand auf die Schaufel gestützt und in der anderen ein Flasche Bier. „Sie ist leichter“.