Sommerlobgesang

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Sommerlobgesang



1.

Wenn die Freiheit
Mit den Menschen
In der Bahn über die Schienen gleitet
Wenn der Wind die Klänge der Stadt
Ungehemmt
In den weiten Himmel streut
Wenn das Flüstern
Der Bäume Kronen
In der Herzen fernsten Winkeln klingt
Dann ist Mai

Wenn die Sonne
Mit ihren Strahlen
Der Erde müde Glieder weckt
Wenn die Vögel
Mit ihrem Zwitschern
Der Freude Hymnen singen
Wenn der Menschen
Verzagtes Herz
Schüchtern mit anderen Einklang sucht

Dann schreitet der Sommer heran
Heran mit großen Schritten
Und ich steh inmitten
Inmitten
Des Sommerlobgesangs




2.

Wenn die Freiheit mit den Menschen
In der Bahn über die Schienen gleitet
Wenn der Wind die Klänge der Stadt
Ungehemmt
In den weiten Himmel streut
Wenn das Flüstern der Bäume Kronen
In der Herzen fernsten Winkeln klingt
Dann ist Mai

Wenn die Sonne mit ihren Strahlen
Der Erde müde Glieder weckt
Wenn die Vögel mit ihrem Zwitschern
Der Freude Hymnen singen
Wenn der Menschen verzagtes Herz
Schüchtern mit anderen Einklang sucht

Dann schreitet der Sommer heran
Heran mit großen Schritten
Und ich steh inmitten
Inmitten des Sommerlobgesangs
 
Zuletzt bearbeitet:

Ubertas

Mitglied
Hallo @Benjamin Gerdes,
ich würde sie beide als ein einziges Gedicht untereinander stehen lassen, denn es gibt eine prägnante Sinnverschiebung zwischen Version 1:
Wenn die Freiheit
Mit den Menschen
In der Bahn über die Schienen gleitet

Wenn der Wind die Klänge der Stadt
Ungehemmt
In den weiten Himmel streut
Und Version 2:

Wenn die Freiheit mit den Menschen
In der Bahn über die Schienen gleitet
Wenn der Wind die Klänge der Stadt
Ungehemmt
In den weiten Himmel streut
Ich hoffe, dich nicht verwirrt zu haben.
Gefällt mir sehr sehr sehr - vor allem in diesen gedanklich sich aufgliederndenden Versionen! Habe es in Fettdruck gesetzt.

Lieben Gruß ubertas
 

N. Valen

Mitglied
Lieber Benjamin,

dein „Sommerlobgesang“ trägt den Tonfall einer Hymne – mit Wiederholungen, die wie ein Refrain klingen. Das gefällt mir, weil es das Gefühl von Feierlichkeit verstärkt, fast wie ein Liedtext.
Die Bilder sind klar und freundlich, Wind, Sonne, Vögel, Bäume – alles wirkt offen und lebensbejahend.
Vielleicht hätte die doppelte Wiederholung am Schluss gar nicht gebraucht, weil der Gesang schon nach der ersten Runde voll da ist. Aber insgesamt ein stimmungsvolles Stück, das Sommerlicht atmet.

4/5:
  • Struktur: klassisch lyrisch, Wiederholung als Mittel (Teil 1 und 2 fast identisch) → wirkt wie ein Lied, ein Chor, bewusst repetitiv.
  • Sprache: feierlich, hymnisch, viele „Wenn…“-Sätze, die sich steigern → typisch für Loblieder.
  • Bilder: Natur (Wind, Sonne, Bäume, Vögel) kombiniert mit Menschenherzen → einfache, klare Symbole.
  • Wirkung: stark getragen, beinahe religiös. Im zweiten Teil wiederholt, was fast zu viel sein könnte, aber den Eindruck des „Gesangs“ stützt.
Viele Grüße
Nova
 
Danke Nova für detaillierte Kritik. Ich hab die beiden Varianten hier eher als zwei eigenständige Instanzen gedacht, bei denen ich mir nicht sicher bin, welche besser funktioniert. Als ganzes Stück wirkt es aber auch gut. Die zweite Version ist die zwei Jahre alte Version.

Damals habe ich mich noch nicht mit Metrik etc. befasst und nur nach Gehör geschrieben. Nach einem Versuch das Metrum zu bestimmen, war ich mir unsicher wegen der Qualität. Mir persönlich gefällt die alte Version besser, aber die neue ist wahrscheinlich sauberer. Da ich mir unsicher war, hab ich einfach beide mal untereinander gepostet, um andere Meinungen einzuholen.

MfG Benjamin
 



 
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