Spielen

Coccinelle

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Draussen scheint die Sonne. Tom hat heute Nachmittag schulfrei. Seine Hausaufgaben hat er schon gemacht. Er musste nur zwei Dinge ausmalen. Tom hat sich für das Feuerwehrauto und den Drachen entschieden. Das Feuerwehrauto malte er ganz rot aus. Den Drachen dafür grün. Nur das Feuer das der Drache spuckt, malt Tom rot und gelb aus. Er war zufrieden und hat es seiner Mutter gezeigt.
„Mama schau, ich habe ein Feuerwehrauto und ein Drache ganz alleine ausgemalt.“
Seine Mutter schaut sich die Bilder an und ist stolz auf ihren Sohn. „Bravo mein Schatz, das hast du schön gemacht. Jetzt darfst du es in deine Schultasche räumen und dann kannst du etwas spielen.
Tom gehorcht seiner Mutter und räumt die Schulsachen weg. Nachdem er fertig ist, fragt er sie: „Mama, darf ich ein bisschen Tablet spielen?“ Er schaut seine Mutter mit grossen Augen an und hofft, sie würde ja sagen. Tom liebt es, mit dem Tablet zu spielen. Lego City spielt er am liebsten. Da muss er mit einem Auto rasend schnell eine Strecke abfahren und Punkte sammeln.
„Ja von mir aus, aber nur eine halbe Stunde. Wenn ich fertig gebügelt habe, wird das Tablet wieder abgegeben.“
Tom holte das Tablet und Mama gibt den Sicherheitscode ein. Ohne diesen Code kann das Gerät nicht gestartet werden. Natürlich weiss Tom nicht wie der Code geht. Er muss immer wegschauen, wenn Mama oder Papa ihn eingeben.
Tom spielt eine Runde und noch eine Runde. Er gewinnt und sammelt viele Punkte. Manchmal verliert er auch, dann wird er wütend. Noch eine Runde, dann gewinn ich wieder, denkt er.
Seine Mutter ist längst fertig mit bügeln und telefoniert gerade mit ihrer besten Freundin.
An der Tür klingelt es. Mike steht draussen und möchte mit Tom spielen. Er öffnet ihm die Tür.
„Hallo Mike, was willst du?“ fragt Tom ohne das Tablet wegzulegen.
„Was machst du da?“ fragt Mike.
„Ich spiele Lego City, ist voll schwierig. Willst du mir zuschauen? Mama, kann Mike zu mir kommen und wir spielen zusammen Lego City?“
„Ich will nicht Tablet spielen. Komm doch raus, lass uns Fussball spielen.“ sagt Mike zu Tom.
„Nein, das will ich nicht. Dann bleib ich zuhause und spiele alleine weiter. Tschüss Mike.“
Tom schliesst die Tür ohne Mike anzusehen. Er merkt nicht, dass Mike traurig ist. Er hätte gerne mit seinem Freund Fussball gespielt. Aber Tom hat nur Lego City Autorennen im Kopf.
Mike geht und spielt mit anderen Jungs, die er draussen getroffen hat, Fussball.
Toms Mutter bemerkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Sie hat über eine Stunde telefoniert. Sie legt auf und kommt ins Wohnzimmer zu Tom.
„Jetzt wird das Tablet aber abgegeben Tom. Schalt es bitte aus.“ Sie läuft an Tom vorbei und geht hinaus in den Garten. Dort setzt sie neue Blumen in die Töpfe. Sie merkt nicht, dass Tom keine Antwort gibt. Sie merkt auch nicht, dass er das Tablet nicht ausgeschaltet hat. Er ist immer noch am Spielen. Eine neue Runde und nochmals eine neue Runde.

Die Tür geht auf und Papa kommt nach Hause.
„Hallo meine Lieben!“ ruft er freudig durch das Haus.
Aber niemand antwortet ihm. Tom hört ihn nicht. Er ist so auf sein Spiel konzentriert, dass er nichts hört und sieht. Auch Mama hört ihn nicht. Sie ist immer noch im Garten und wässert inzwischen ihre neu bepflanzen Blumentöpfe. Papa geht in die Küche und lässt sich einen frischen Kaffee aus der Maschine. Währenddessen geht er kurz auf die Toilette. Dann wäscht er sich die Hände, holt seinen Kaffee und geht zu Tom ins Wohnzimmer. Er sieht ihn auf dem Sofa sitzen. Sein Gesicht versteckt hinter dem Tablet. Papa beugt sich über ihn, küsst ihn auf die Stirn und sagt: „Hallo mein Grosser, wie geht’s?“
Tom sagt nur: „mmhm.“
Papa richtet sich wieder auf und geht in den Garten zu Mama.
„Ah hier bist du. Hallo mein Schatz.“ Sagt Papa.
„Hallo mein Bär. Ich hab dich gar nicht reinkommen gehört. Wie war dein Tag?“ fragt Mama.
„Alles bestens. Und bei euch?“ will Papa wissen.
„Bei uns auch. Tom hat seine Hausaufgaben wunderschön gemacht. Ich bin stolz auf ihn. Deshalb durfte er auch Tablet spielen.“ meint Mama.
„Er spielt aber immer noch Tablet und sitzt auf dem Sofa. Wie lange ist er denn schon dran?“ will der Vater wissen. Toms Mutter reisst die Augen auf:
„Was Tom spielt immer noch Tablet? Ich habe ihm vor einer Ewigkeit gesagt, er soll es ausschalten.“ Mama eilt ins Wohnzimmer und sieht Tom friedlich auf dem Sofa sitzen. In der Hand das Tablet. Aber er spielt nicht mehr. Er ist eingeschlafen.
Am nächsten Tag in der Schule trifft Tom seinen Freund Mike.
„He Mike, ich bekomme heute Abend ein neues Spiel. Papa wird mir eins runterladen. Kommst du dann vorbei und wir spielen zusammen?“
Mike antwortet nicht. Er schaut Tom nicht einmal an. Es klingelt. Es ist Pause.
Top springt zu Mike und will ihm das neue Spiel erklären. Doch Mike hört ihm nicht zu. Er läuft weg.
Tom versteht nicht was los ist. „Mike? Warum gehst du weg? Möchtest du nicht wissen wie mein Spiel geht?“ fragt Tom. Aber Mike antwortet nicht. Er rennt weg und geht zu Nico. Tom eilt ihm hinterher.
„Mike! Mike!“ ruft er ganz laut. Mike dreht sich um und sagt: „Nico ist jetzt mein Freund. Du bist nicht mehr mein Freund. Dein Freund ist nur das blöde Tablet. Für dich gibt es kein Fussball! Für dich gibt es kein Fangen spielen! Für dich gibt es gar nichts! Nur dein blödes Tablet! Ich hasse dein Tablet! Und ich hasse dich! Du bist so gemein! Dein Tablet ist viel wichtiger als ich! Also geh nach Hause und spiel mit deinem Freund! Lass mich in Ruhe. Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben.“ Dann läuft Mike mit Nico davon. Sie gehen auf die grosse Wiese um Fussball zu spielen.

Tom bleibt alleine zurück. Keiner spielt mit ihm. Keiner interessiert sich für ihn. Tom steht einfach nur da. Er fühlt sich alleine. Sehr alleine. Er weint….

Tom hat alles seiner Mama erzählt.
«Weisst du Tom, Mike hat keine Lust mehr mit dir zu spielen, weil du ihn schon so oft weggeschickt hast, wenn er mit dir spielen wollte. Du hast ganz oft nur das Tablet im Kopf. Das finde ich auch nicht schön. Richtige Menschen sind doch viel interessanter und lustiger, als irgendein Computerspiel. Meinst du nicht auch?»
Tom fällt seiner Mutter um den Hals. Er drückt sie ganz fest und sagt: «Danke Mama, dass du es mir erklärt hast. Jetzt weiss ich was mit Mike los ist. Ich werde ihm eine Zeichnung malen und mich bei ihm entschuldigen. Vielleicht will er dann wieder mein Freund sein.»
«Das finde ich eine schöne Idee von dir. Mach das. Mike wird sich sicherlich darüber freuen.» Mama gibt Tom einen Kuss und meint: «Ich hoffe du bist bereit, das Tablet für die nächste Zeit zu vergessen um mehr mit Mike und anderen Kindern zu spielen. Was meinst du?» fragend schaut Mama Tom an.
«Jaaaa, das will ich, genauso machen wir das. Mein Freund ist mir wichtiger als das Tablet. Er hat recht, es ist ein blödes Tablet. Ich gehe eine Zeichnung machen. Ich will sie ihm morgen in der Schule geben.» Voller Freude geht Tom in sein Zimmer. Er malt ein buntes Bild. Eines mit vielen Fischen. Alle sind bunt und haben verschieden Farben. Gelb, grün, blau, orange und rot. Tom weiss, dass Mike Fische liebt. Er wird sich sicherlich freuen. denkt Tom.
Am nächsten Schultag geht Tom vor dem Unterricht schnurstracks zu Mike und streckt ihm seine bunte Fischzeichnung hin. «Mike schau, das hab ich für dich gemalt. Es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe. Dass ich lieber mit dem Tablet gespielt habe, als mit dir. Dabei mag ich dich doch so sehr und möchte immer mit dir zusammen sein. Ich will dein bester Freund bleiben. Willst du auch mein bester Freund sein?» Unsicher schaut Tom Mike an und hofft dass er ihm verzeihen kann.
Mike sieht sich die Zeichnung mit den vielen bunten Fischen an. Dann schaut er Tom an und fängt an zu grinsen. Er legt einen Arm um seine Schulter und sagt: «Weisst du Tom, gestern war ich wirklich sauer auf dich. Aber länger als ein Tag kann ich dir nicht böse sein. Du bist und bleibst mein bester Freund. Wollen wir in der Pause Fussball spielen?» Mit grossen blauen Augen starrt Mike Tom an.
«Jaaaa, klar spielen wir Fussball!«
Es klingelt und die Schule beginnt. Tom ist glücklich, dass er seinen Freund wieder hat.
Und das Tablet will er in Zukunft nicht mehr so oft benutzen. Denn die echten Freunde sind nicht in einem Computerspiel.
 

ahorn

Mitglied
Hallo Coccinelle,
Verwunderung steht mir im Gesicht. Ich traue meinen Augen nicht. Bist du derselbe Autor*in.

Draussßen scheint die Sonne. Tom hat heute Nachmittag schulfrei. Seine Hausaufgaben hat er schon gemacht. Er musste nur zwei Dinge ausmalen. Tom hat sich für das Feuerwehrauto und den Drachen entschieden. Das Feuerwehrauto malte er ganz rot aus. Den Drachen dafür grün. Nur das Feuer KOMMA das der Drache spuckt, malt Tom rot und gelb aus. Er war zufrieden und hat es seiner Mutter gezeigt.
Was ist dies? Eine Geschichte oder eine Regieanweisung?
Wenn es das Zweite ist, fehlen Zeilenumbrüche.
Draußen scheint die Sonne.
Tom hat heute Nachmittag schulfrei.
Seine Hausaufgaben hat er schon gemacht.
Er musste nur zwei Dinge ausmalen. Tom hat sich für das Feuerwehrauto und den Drachen entschieden.
Das Feuerwehrauto malte er ganz rot aus.
Den Drachen dafür grün. Nur das Feuer, das der Drache spuckt, malt Tom rot und gelb aus. Er war zufrieden und hat es seiner Mutter gezeigt.

Spaß beiseite. Kurz Sätze sind langen vorzuziehen. Trotzdem müssen sie sinnhaft sein und aufeinander abgestimmt.

Draußen scheint die Sonne. Der Satz ohne einen Bezug macht keinen Sinn. Du hättest genauso ‚Elefanten tanzen selten Tango‘ schreiben können.

Tom hat heute Nachmittag schulfrei. Weswegen? Ist die Schule abgebrannt oder wurde im Übel.

Seine Hausaufgaben hat er schon gemacht. Toll! Vielleicht ist die Schule nicht in Flammen aufgegangen.

Er musste nur zwei Dinge ausmalen. Ein Ding – wat für a Ding. Dinge kann man anfassen, somit nicht aus, sondern anmalen.

Tom hat sich für das Feuerwehrauto und den Drachen entschieden. Toll! Er soll also anmalen.

Das Feuerwehrauto malte er ganz rot aus. Ich bin verwirrt. Denke mir, vor ihm liegt ein Blatt Papier auf dem skizziert ein ‚Feuerwehrauto‘ abgebildet ist. Bloß was du mit dem ‚ganz‘ meinst, verstehe ich nicht.

Den Drachen dafür grün. Das ‚dafür‘ hat in dem Satz im Bezug auf den Vorsatz keinen Sinn.

Nur das Feuer, das der Drache spuckt, malt Tom rot und gelb aus. Man kann Feuer nicht ausmalen. Man kann es löschen.

Er war zufrieden und hat es seiner Mutter gezeigt. Warum zeigt er das Feuer seiner Mutter?

Natürlich weiß ich was du schreiben wolltest. Deshalb folgende Nebenfrage:
Tom geht zur Schule und ist zufrieden darüber, dass er in der Lage ein Malvorlage mit bis zu drei Farben auszumalen. In welche Art Schule geht er?

Gruß
Ahorn
 



 
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