Definition des Rubai (wissenschaftlich: Rubāʿī)
Ein
Rubai (eingedeutschte Form; wissenschaftlich
Rubāʿī) ist eine klassische persische Gedichtform, bestehend aus
vier Verszeilen (einem Vierzeiler). Typisch ist das
Reimschema aaba, wobei die 1., 2. und 4. Zeile reimen. Die Form ist rein persischen Ursprungs und wurde später in anderen Kulturen übernommen.
Die Mehrzahl lautet
Rubaiyat (eingedeutscht; wissenschaftlich
Rubāʿiyāt).
Rubaiyat behandeln oft Themen wie
Zeit, Vergänglichkeit, Liebe, Wein und Erkenntnis.
Omar Chayyām (1048–1131) gilt als der berühmteste Autor dieser Form. Durch Edward FitzGeralds Übersetzung wurden sie im Westen berühmt.
Beispiel eines Rubai von Omar Chayyām
(Englische Übersetzung nach Edward FitzGerald, 1859 — gemeinfrei, deutsch von Bernd)
“Awake! for Morning in the Bowl of Night
Has flung the Stone that puts the Stars to Flight:
And Lo! the Hunter of the East has caught
The Sultan’s Turret in a Noose of Light.”
Dieses Rubai ist eines der bekanntesten aus den
Rubaiyat des Omar Chayyām.
Erwache! Denn der Morgen in der Schale Nacht
schleudert den Stein, der Sterne fliehend macht.
Und sieh doch mal! Der Jäger aus dem Osten
fängt ein des Sultans Turm in einem Lichterschacht.
Hinweis zu meiner Übersetzung
Das persische Original und FitzGeralds englische Fassung sind gemeinfrei. Meine eigene deutsche Übersetzung ist nach deutschem Recht urheberrechtlich geschützt und kann daher nicht gemeinfrei gestellt werden — deshalb veröffentliche ich sie unter CopyLeft bzw. CC BY‑SA (Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
Du darfst es nutzen, verändern und weitergeben – aber nur, wenn du es wieder unter dieselben Freiheiten stellst.
Quellenverzeichnis
Allgemeine Informationen zum Rubai / Rubāʿī
Originaltexte und gemeinfreie Übersetzungen
Wissenschaftliche und bibliografische Ressourcen
Bei der Formatierung und beim Quellenverzeichnis half mit ChatGPT.