Szene
Maria tritt zögernd durch die Gartenpforte. Vor ihr liegt die Wiese mit den alten Bäumen, die Mittagssonne zeichnet Scherenschnitte um ihre Stämme, die Stille scheint durch das gleichmäßige Zirpen der Grillen hörbar zu werden. Die Fenster des Hauses sind weit geöffnet, kein Windhauch bewegt die Gardinen. Maria fühlt wie ihr Schritte die lebendige Ruhe stören, obwohl kein Mensch zu sehen ist, fühlt sie sich beobachtet, nicht vom Haus her, eher als würde sie auf eine Bühne kommen – der Zuschauerraum ist dunkel, alle Augen sind auf sie gerichtet, während sie mit verhaltenem Gang die Szene betritt, allein sie kennt das Stück nicht, weiß nicht wohin sie sich wenden soll, was diesem Auftritt folgt - undurchschaubar sind die Erwartungen. Sie fühlt Angst während sie dem Kiesweg zur Terrasse folgt. Die kleinen knochenweißen Steine bleiben stumm unter ihren Schuhen, scheinen sie nicht zu bemerken und bestrafen sie so für ihr Eindringen, sie machen Maria klar, dass sie niemals diese Rolle spielen könne; das Mädchen, das in dieser Szene erwartet wurde, wäre den Pfad hinab gehüpft, dass die unbewegten Kieselsteine einen Freudentanz unter ihren Füßen aufgeführt hätten. Sie ist erleichtert, als sie die Terrassenstufen erreicht. Oben angekommen sieht sie mit einem Abschiedsblick in den Garten hinab, als hätte sie ihre erste Aufgabe gelöst. Langsam dreht sie sich zum Haus. Maria lässt ihren Blick ruhen und versuchte dieses neue Bild zu deuten. Die Flügeltür ist weit geöffnet, will sie in die dunkle Kühle des Hauses locken - ein Raum der sich nach einem Menschen sehnt. Sie widersteht dem Drang sich von den schützenden Mauern umarmen zu lassen, sieht den gedeckten Gartentisch im Schatten der Erle, drei Personen werden erwartet. Maria sieht genauer hin, nein das Essen ist bereits lange beendet, in den halbvollen Gläsern schwimmen ertrunkene Fliegen, das Obst auf der Silberplatte ist braun und faulig, rauchgleich steigen Fruchtfliegen von ihm auf. Zwei der Stühle scheinen heftig zurückgeschoben worden zu sein, der dritte Stuhl steht so am Tisch, als würde ein unsichtbarer Gast noch immer an der Tafel verweilen. Plötzlich erinnerte sie sich, dies ist ihr Platz, hier sitzt sie immer ihren Eltern gegenüber. Aber alles ist verändert, wendet sich ab, verschließt sich vor ihr. Dann lässt das Verstehen sie erschauern, sie will noch nicht gehen, klammert sich an den Erlenstamm und fühlt wie ihre Todeskälte in den Baum dringt und sich mit ihm verbindet. Wenig später liegt der Garten wieder verlassen in der Nachmittagssonne.
Maria tritt zögernd durch die Gartenpforte. Vor ihr liegt die Wiese mit den alten Bäumen, die Mittagssonne zeichnet Scherenschnitte um ihre Stämme, die Stille scheint durch das gleichmäßige Zirpen der Grillen hörbar zu werden. Die Fenster des Hauses sind weit geöffnet, kein Windhauch bewegt die Gardinen. Maria fühlt wie ihr Schritte die lebendige Ruhe stören, obwohl kein Mensch zu sehen ist, fühlt sie sich beobachtet, nicht vom Haus her, eher als würde sie auf eine Bühne kommen – der Zuschauerraum ist dunkel, alle Augen sind auf sie gerichtet, während sie mit verhaltenem Gang die Szene betritt, allein sie kennt das Stück nicht, weiß nicht wohin sie sich wenden soll, was diesem Auftritt folgt - undurchschaubar sind die Erwartungen. Sie fühlt Angst während sie dem Kiesweg zur Terrasse folgt. Die kleinen knochenweißen Steine bleiben stumm unter ihren Schuhen, scheinen sie nicht zu bemerken und bestrafen sie so für ihr Eindringen, sie machen Maria klar, dass sie niemals diese Rolle spielen könne; das Mädchen, das in dieser Szene erwartet wurde, wäre den Pfad hinab gehüpft, dass die unbewegten Kieselsteine einen Freudentanz unter ihren Füßen aufgeführt hätten. Sie ist erleichtert, als sie die Terrassenstufen erreicht. Oben angekommen sieht sie mit einem Abschiedsblick in den Garten hinab, als hätte sie ihre erste Aufgabe gelöst. Langsam dreht sie sich zum Haus. Maria lässt ihren Blick ruhen und versuchte dieses neue Bild zu deuten. Die Flügeltür ist weit geöffnet, will sie in die dunkle Kühle des Hauses locken - ein Raum der sich nach einem Menschen sehnt. Sie widersteht dem Drang sich von den schützenden Mauern umarmen zu lassen, sieht den gedeckten Gartentisch im Schatten der Erle, drei Personen werden erwartet. Maria sieht genauer hin, nein das Essen ist bereits lange beendet, in den halbvollen Gläsern schwimmen ertrunkene Fliegen, das Obst auf der Silberplatte ist braun und faulig, rauchgleich steigen Fruchtfliegen von ihm auf. Zwei der Stühle scheinen heftig zurückgeschoben worden zu sein, der dritte Stuhl steht so am Tisch, als würde ein unsichtbarer Gast noch immer an der Tafel verweilen. Plötzlich erinnerte sie sich, dies ist ihr Platz, hier sitzt sie immer ihren Eltern gegenüber. Aber alles ist verändert, wendet sich ab, verschließt sich vor ihr. Dann lässt das Verstehen sie erschauern, sie will noch nicht gehen, klammert sich an den Erlenstamm und fühlt wie ihre Todeskälte in den Baum dringt und sich mit ihm verbindet. Wenig später liegt der Garten wieder verlassen in der Nachmittagssonne.