Lb. Bernd,
du wagst dich hier an ein Thema heran, das sehr heikel ist. Mich hat es auch gereizt, habe aber dann die Finger davon gelassen, weil mir die richtigen Worte einfach nicht kommen wollten.
Tanaga ist eine philippinische Lyrikform. Das immerhin passt zum Thema. Dein Text drückt diese Verlorenheit, diese Trostlosigkeit in der mittleren Region der Philippinen für uns Außenstehende eigentlich ganz gut aus. Ich mag hier nur anmerken: Puppen sind auf den Philippinen absoluter Luxus, die meisten Kindern haben in diesem Land gar keine Puppen. Und wenn, dann sind das häufig Spenden aus den reichen Ländern. Oft fehlen Arme oder Beine, zumindest jedoch haben die wenigsten Schuhe. Und doch kannst du dir nicht diese Freude in den Kinderaugen vorstellen, wenn sie ein solches Spielzeug geschenkt bekommen, was hier im Müll landet!
Und so ist dein Bild geeignet für uns, die wir im Überfluss leben. Realistisch ist es aber leider nicht.
Ich mag es hier noch einmal betonen: der Taifun hat ein Land getroffen, in dem auch ohne Naturkatastrophen Millionen Menschen in absoluter Armut leben! Ich habe das auf vielen Reisen dort hin immer wieder live erlebt. Die Modernität in den großen Städten wie Manila, Cebu oder Davao täuscht. Das Elend beginnt nur wenige Kilometer weiter! Und eben dort hat der Taifun die Menschen erwischt!
LG
BeBa
p.s. Nicht böse sein. Dein Text ist ein Versuch, die Katastrophe in Worte zu fassen. In Worte zu fassen ist sie jedoch nicht!