tanzender derwisch begutachtet deine gereimten distichen

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]ein tanzender derwisch begutachtet die gereimten distichen des lesers beim dresdner lyrikwettbewerb


wischen der wischenden weichen die werbenden verben die streichen
[ 4]lange alleen entlang - scann ich die laute die laut
toben wenn kondizional sie verlobt sind dem adverbialsatz
[ 4]setzt du ein flat-prädikat [ 4]das dem sein subjekt versaut

schlangen umschlingen die schleichen die blinden zu binden den knoten
[ 4]schläuche verschlungen von nacht - nattern die finden kein netz
fakt: pudelnackt sind gewitzt sie verwinden den schmerz der erkenntnis
[ 4]häute dich heute befrei dich hier und jetzt vom gesetz

sei göttersalben-substanz und genieße die dir zugeworfnen
[ 4]dinge: die welt als objekt - kissenschlacht weicher als fraun
fliegen die federn die kratzen die blümchen-gehäkelten phrasen
[ 4]übers papier und du reißt[ 4] wettbewerbs-wetten vom zaun

daß du den preis nach hause dann bringst und der kuß deiner gattin
[ 4]heiß dich zerbeißt weil sie weiß[ 4] was du verschlangst und erschlichst
glaubst du doch selber nicht - nein ich vergüte den einsatz du schnorrer
[ 4]nimmer nicht auch wenn dafür - du in die verse mich stichst
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe das Gedicht nochmals gelesen und es sehr genossen.
Endreim Stabreim, Magie der Worte, Rhythmus, Wortwahl.
Es ist ein Höhepunkt der letzten Zeit.
Es kommt auf meine Empfehlungsliste.
Viele Grüße
Bernd
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
ein herzliches dankeschön, Bernd, und hoffentlich ist dir beim kreiseltanz nicht so schwindelig geworden wie mir, meine gleichgewichtsorgane drehen schon bei einmal um die achse völlig durch(-messer mal pi).
 



 
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