anbas
Mitglied
Tatsächlich
Spot an für "Tatsächlich"! Auf einmal war es da. Tauchte wie aus dem Nichts auf. Und ist nun wortwörtlich in aller Munde, oder zumindest in vieler Munde. Noch steht es etwas am Rande des Scheinwerferlichts. Doch "Tatsächlich" ist dabei, sich auf dem Laufsteg der sprachlichen Modewelt zu etablieren.
Schon vor einiger Zeit war es mir aufgefallen, dass sich dieses Wort in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeschlichen hat. Immer häufiger wird es genutzt. Ich kann mich nicht daran erinnern, es so oft gehört zu haben, wie dies derzeit der Fall ist.
So wird zum Beispiel auf die Frage geantwortet, wo man das schöne Hemd gekauft hat, dass man es "tatsächlich im Internet" gefunden hat. Oder auch die Frage, wie die Familienfeier am gestrigen Abend gewesen ist, wird mit steigender Wahrscheinlichkeit beantwortet, dass sie "tatsächlich viel Spaß gemacht hat " oder "tatsächlich total nervig war".
Seit mir dies aufgefallen ist, habe ich verstärkt darauf geachtet. "Ich bin tatsächlich noch in der Ausbildung" oder "Ich fliege tatsächlich nächste Woche in die USA" oder "Wir beide möchten tatsächlich demnächst zusammenziehen". Es reicht manchmal schon eine Folge von "Bares für Rares", um genügend Beispiele für die Zunahme von "Tatsächlich-Sätzen" zu finden.
Sprache wandelt sich. In der Regel ist dies ein eher langsamer Prozess, während dem sich der Sprachgebrauch und auch die Bedeutung einzelner Wörter allmählich ändern. So war es in meiner Jugend eine durch und durch positive Anmerkung, wenn man jemanden oder etwas "nett" fand. Heute gilt "nett" als kleiner Bruder von "Scheiße". Auch das Wort "interessant" hat zunehmend einen fahlen Beigeschmack bekommen, so dass es eher "langweilig" oder "nichts Besonderes" bedeutet.
Manche dieser Entwicklungen ebben irgendwann wieder ab, so dass man von einer sprachlichen Modeerscheinung sprechen kann. Andere scheinen dagegen unaufhaltsam zu sein, wie zum Beispiel die Verwendung von Anglizismen.
Nun ist also "Tatsächlich" auf die Bühne des sprachlichen Wandels gesprungen. Inzwischen ist es so, dass ich jedes Mal besonders aufhorche, wenn jemand "Tatsächlich" sagt. Ich bin dem fast schon hilflos ausgeliefert. Die Wachsamkeit hinsichtlich dieses Wortes hat sich regelrecht in mein Hirn eingebrannt.
Natürlich hinterfrage ich mich diesbezüglich auch immer wieder mal. Vielleicht bilde ich es mir ja doch nur ein. Denn auch die Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis ergab, dass vielen diese Entwicklung noch nicht aufgefallen ist. Aber beim Herumstöbern im Internet findet man tatsächlich den einen oder anderen kurzen Artikel darüber.
Zunächst waren es vor allem junge Leute, bei denen es mir auffiel. Inzwischen nutzen aber tatsächlich auch immer mehr Menschen mittleren und fortgeschritten Alters zunehmend diese Formulierung. Ich bin tatsächlich gespannt, ob es sich hier bloß um eine Modeerscheinung handelt, oder ob sie tatsächlich fest in unseren Sprachgebrauch übernommen wird. Aktuell kann man das tatsächlich noch nicht sagen. Doch irgendwann wird es sicherlich Sprachwissenschaftler geben, die sich tatsächlich diese Entwicklung in der deutschen Sprache genauer ansehen. Vielleicht ist dies tatsächlich auch schon geschehen oder geschieht tatsächlich zurzeit gerade.
Da ich entsprechende Fachliteratur tatsächlich eher nicht lese, kann es also tatsächlich sein, dass entsprechende ausführlichere Abhandlungen tatsächlich an mir vorrübergegangen sind. So bin ich tatsächlich ein wenig stolz darauf, dass ich tatsächlich früher als viele andere Menschen tatsächlich ohne weitere Hinweise von außen tatsächlich von alleine darauf gekommen bin, dass tatsächlich "Tatsächlich" tatsächlich einen neuen Stellenwert in der deutschen Sprache bekommen hat.
Spot an für "Tatsächlich"! Auf einmal war es da. Tauchte wie aus dem Nichts auf. Und ist nun wortwörtlich in aller Munde, oder zumindest in vieler Munde. Noch steht es etwas am Rande des Scheinwerferlichts. Doch "Tatsächlich" ist dabei, sich auf dem Laufsteg der sprachlichen Modewelt zu etablieren.
Schon vor einiger Zeit war es mir aufgefallen, dass sich dieses Wort in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeschlichen hat. Immer häufiger wird es genutzt. Ich kann mich nicht daran erinnern, es so oft gehört zu haben, wie dies derzeit der Fall ist.
So wird zum Beispiel auf die Frage geantwortet, wo man das schöne Hemd gekauft hat, dass man es "tatsächlich im Internet" gefunden hat. Oder auch die Frage, wie die Familienfeier am gestrigen Abend gewesen ist, wird mit steigender Wahrscheinlichkeit beantwortet, dass sie "tatsächlich viel Spaß gemacht hat " oder "tatsächlich total nervig war".
Seit mir dies aufgefallen ist, habe ich verstärkt darauf geachtet. "Ich bin tatsächlich noch in der Ausbildung" oder "Ich fliege tatsächlich nächste Woche in die USA" oder "Wir beide möchten tatsächlich demnächst zusammenziehen". Es reicht manchmal schon eine Folge von "Bares für Rares", um genügend Beispiele für die Zunahme von "Tatsächlich-Sätzen" zu finden.
Sprache wandelt sich. In der Regel ist dies ein eher langsamer Prozess, während dem sich der Sprachgebrauch und auch die Bedeutung einzelner Wörter allmählich ändern. So war es in meiner Jugend eine durch und durch positive Anmerkung, wenn man jemanden oder etwas "nett" fand. Heute gilt "nett" als kleiner Bruder von "Scheiße". Auch das Wort "interessant" hat zunehmend einen fahlen Beigeschmack bekommen, so dass es eher "langweilig" oder "nichts Besonderes" bedeutet.
Manche dieser Entwicklungen ebben irgendwann wieder ab, so dass man von einer sprachlichen Modeerscheinung sprechen kann. Andere scheinen dagegen unaufhaltsam zu sein, wie zum Beispiel die Verwendung von Anglizismen.
Nun ist also "Tatsächlich" auf die Bühne des sprachlichen Wandels gesprungen. Inzwischen ist es so, dass ich jedes Mal besonders aufhorche, wenn jemand "Tatsächlich" sagt. Ich bin dem fast schon hilflos ausgeliefert. Die Wachsamkeit hinsichtlich dieses Wortes hat sich regelrecht in mein Hirn eingebrannt.
Natürlich hinterfrage ich mich diesbezüglich auch immer wieder mal. Vielleicht bilde ich es mir ja doch nur ein. Denn auch die Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis ergab, dass vielen diese Entwicklung noch nicht aufgefallen ist. Aber beim Herumstöbern im Internet findet man tatsächlich den einen oder anderen kurzen Artikel darüber.
Zunächst waren es vor allem junge Leute, bei denen es mir auffiel. Inzwischen nutzen aber tatsächlich auch immer mehr Menschen mittleren und fortgeschritten Alters zunehmend diese Formulierung. Ich bin tatsächlich gespannt, ob es sich hier bloß um eine Modeerscheinung handelt, oder ob sie tatsächlich fest in unseren Sprachgebrauch übernommen wird. Aktuell kann man das tatsächlich noch nicht sagen. Doch irgendwann wird es sicherlich Sprachwissenschaftler geben, die sich tatsächlich diese Entwicklung in der deutschen Sprache genauer ansehen. Vielleicht ist dies tatsächlich auch schon geschehen oder geschieht tatsächlich zurzeit gerade.
Da ich entsprechende Fachliteratur tatsächlich eher nicht lese, kann es also tatsächlich sein, dass entsprechende ausführlichere Abhandlungen tatsächlich an mir vorrübergegangen sind. So bin ich tatsächlich ein wenig stolz darauf, dass ich tatsächlich früher als viele andere Menschen tatsächlich ohne weitere Hinweise von außen tatsächlich von alleine darauf gekommen bin, dass tatsächlich "Tatsächlich" tatsächlich einen neuen Stellenwert in der deutschen Sprache bekommen hat.