Text für Rollenspiel (DSA)

shwinchester

Mitglied
Hallo Leute.

Ich habe eine Online-Rollenspielgruppe mit der ich Abenteuer im schönen Aventurien (Kontinent des Pen and Paper Fantasy Rollenspiels "Das schwarze Auge") erlebe. Ich bin der Spielleiter und führe meine Helden durch das Abenteuer. Dazu gehört eine Beschreibung der Umgebung, das Spiel verschiedener Nicht-Spieler-Charaktere und natürlich der Gegner der Helden. Die verschiedenen Abenteuer haben meist nur einen Handlungsstrang, der beschrieben ist. Das ausfüllen mit Leben ist dann Sache des Spielleiters. Da ich recht neu in der Rolle als Spielleiter bin, bin ich mir bei manchen meiner Texte nicht sicher, ob sie Sinn ergeben oder das Geschehen genügend veranschaulichen. Ich habe darum einen Auszug aus einem meiner Texte hier eingestellt um mir einige Meinungen und Tipps einzuholen.

Hier geht es zum Beispiel um einer grobe Ortsbeschreibung einer der Städte:
"Schon von einiger Entfernung können die Helden die Hauptstadt von gräflich Reichsend, die Stadt Reichsend, sehen und die Türme der Feste. An den neu errichteten Mauern kann man noch erkennen, dass die Stadt einst von Orks zerstört wurde. An einer Stelle der Schutzmauer ist ein Steinmetz zugange und gibt einem jungen Mann, der ihm zuschaut, Anweisungen.

Probe auf Geschichtswissen, um mehr über die Stadt zu erfahren:

Gelungen:
  • Die Stadt hat 550 Einwohner.
  • Durch die Zerstörung der Orks ist die Stadt nochmals gewachsen, da immer mehr Leute zugewandert sind, die beim Wiederaufbau geholfen haben.
  • Solider Binnenhandel
  • Tempel in Reichsend: Peraine, Rondra, Travia
  • Gasthäuser in Reichsend: Gasthaus Horndrache
Misslungen: Ihr wisst nichts über die Stadt

Ihr kommt an die Stadttore zu Reichsend, an denen zwei Wachen in Rüstung stehen. Ihren Brustpanzer ziert das Wappen der Stadt: Eine goldenen Burg auf schwarzem Grund.
Die Wache zu eurer linken richtet das Wort an euch:
„Wer seid ihr und was wollt ihr in unserer Stadt?“

Probe auf Bekehren & Überzeugen oder Überreden + 4

Gelungen:
Die Stadtwache hat von eurer Befreiung der Edlentochter gehört und lässt euch problemlos eintretet.
Misslungen: Die Stadtwache erkennt euch nicht und will euch erstmal nicht reinlassen.

Die Bewohner von Reichsend machen einen freundlichen Eindruck. Es liegt aber auch eine gewisse Angst und Wachsamkeit in ihren Augen. Das mag daran liegen, dass ihr Reich an den Finsterkamm grenzt. Immer wieder verirren sich einzelne Orks oder auch ganze Stämme in die Wälder des Finsterkamms und terrorisieren die umliegenden Ortschaften."

Hier ein anderes Beispiel:
"Ganz langsam wird einer der Heldengruppe wach. Dein Kopf tut höllisch weh und du hast keine Ahnung wo du bist oder wie du hierhergekommen ist. Du liegst auf die Seite gedreht auf einem hölzernen Boden. Als du versuchst dich zu bewegen, bemerkst du, dass deine Hände hinter dem Rücken gefesselt sind. Ebenfalls deine Füße sind verschnürt und dein Mund ist mit einem Lederband geknebelt.
Der Held kann eine Probe auf Kraftakt ablegen, um sich zu drehen und in eine sitzende Position zu gelangen.

Gelungen: Du schaffst es dich auf den Rücken zu drehen und dich von dort aus aufzusetzen. Du schaust dich um und, nachdem sich deine Augen an das trübe Licht gewöhnt haben, erkennst du, dass deine Mitstreiter ebenfalls gefesselt und geknebelt auf dem Boden liegen. Sie sind noch bewusstlos. Du schaust dir den Raum, in dem ihr liegt, etwas genauer an. Er ist recht niedrig. Boden, Decke und Wände sind mit Holzplanken versehen. Es liegt ein salziger und modriger Geruch in der Luft und dir kommt es vor, als ob der Raum leicht schwanken würde.

Misslungen: Du schaffst es nicht, dich aufzusetzen. In deiner jetzigen Position kannst du erkennen, dass einer deiner Mitstreiter neben dir liegt. Wahrscheinlich ist er bewusstlos und ebenfalls gefesselt und geknebelt.

Direkt vor dir geht eine Tür auf und ein Mann spricht:
„Ah, das Schlafmittel verliert langsam seine Wirkung, wie ich sehe.“
Du kennst diese Stimme. Es ist Bronn, der Räuber, den ihr damals im Dunkeltann gefangen genommen habt.
Ansatzlos versetzt er dir einen Tritt in die Magengegend. Du nimmst 1W6 -2 Schaden.
„Ihr habt viele meiner Kollegen zum Boronacker geschickt. Das hättet ihr besser nicht getan. Ihr habt keine Ahnung, mit wem ihr euch angelegt habt! Aber ihr werdet nicht die Gelegenheit haben, es herauszufinden. Wir sind bald an unserem Zielort, wo ihr eure gerechte Strafe erhalten werdet!“
Den letzten Satz lacht er mehr, als dass er ihn spricht und verlässt wieder das Zimmer. Du kannst hören, wie er die Tür abschließt.
Durch den Auftritt des Räubers sind nun auch alle anderen Helden wach geworden. Alle sind an Händen und Füßen gefesselt und geknebelt.
Was möchtet ihr tun?
..."
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber shwinchester,

ich fühle mich etwas überfordert. Ohne die Kenntnis des Spiels - oder überhaupt eines Rollenspiels - kann man nicht beurteilen,
ob sie Sinn ergeben oder das Geschehen genügend veranschaulichen.
Wenn sich also niemand sonst hier meldet, wird es daran liegen.
Da dies hier auch eher ein Literaturforum ist, musst Du abwarten, ob auch ein Spielebegeisterter darunter ist.
An zwei Stellen ruckelte es für mich sprachlich, aber das ist ja nicht der Sinn Deiner Frage - es geht ja nicht ums Formale, sondern die Verständlichkeit.

Ich drücke Dir die Daumen, dass sich noch jemand meldet.

Liebe Grüße
Petra
 

shwinchester

Mitglied
Hallo Petra.
Danke für dein Feedback!
Bei dem Spiel geht es sehr viel um Improvisation, da man als Spielleiter nie genau weiß, wie die Spielerinnen auf Situationen reagieren. An einigen Stellen werden den Spielerinnen Aufgaben gestellt, deren Ausgang sie mit einem zwanzigseitigen Würfel überprüfen müssen. Z.B. ob sie eine Felswand hochklettern können. Das Spiel ist zu komplex, um es hier komplett darzustellen. Auch wenn es viel um Impro geht, schreibe ich mir oft ein "Regiebuch", gerade für Umgebungsbeschreibungen o.ä. Da verlässt mich sonst meine spontane Fantasie.
Falls jemand Lust hat darauf zu antworten würde ich mich sehr freuen. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung.
Es geht hier vielleicht nicht um Literatur in Form eines Romanes, aber im weitesten Sinne ist ein Roman auch nur eine Auflistung von Wörtern, die Sinn ergeben :)

Liebe Grüße
Sven
 

lietzensee

Mitglied
Hallo shwinchester,

Es geht hier vielleicht nicht um Literatur in Form eines Romanes, aber im weitesten Sinne ist ein Roman auch nur eine Auflistung von Wörtern, die Sinn ergeben
In diesem weiten Sinne wäre auch die Bedienungsanleitung meine Mikrowelle ein Roman.
Ehrlich gesagt erfüllt dein Text auch das Kriterium nicht, dass er Sinn ergeben soll. Du schreibst selbst, dass für das Erlebnis die Improvisationen und ein komplexes Regelwerk wesentlich sind. Beides fehlt dem Leser hier. Darauf hat ja auch Petra schon hingewiesen.

Dieses Forum ist für fertige Texte gedacht. Du könntest zum Beispiel deine Improvisationen zu einer abgeschlossenen Geschichte verdichten und hier posten.

Viele Grüße
lietzensee
 



 
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