(- - -) und (Huh?)

Cpt.Tennis

Mitglied
(- - -)
Ich schaue mir diese Worte hier an, und doch behaupte ich von mir, sie nie gelesen zu haben. Heute gibt es sie, morgen gab es sie und gestern werden sie sein. In meinem Kopf bin ich Meilen entfernt; ein Schiff auf offener See. Mal ist mein Verstand ein verlorenes Paket in den Lagerhallen meines Kopfes, wo die letzten Lampen nur so dahinflackern, und mal ist er mein bester Freund. Mal ist er der Waffenbruder im tiefsten Schützengraben meines Kopfes, und im nächsten Moment hält er mir die Waffe an die Schläfe. Er verhält sich wie eine Schlange zu ihren Häuten.
(- - -)
Er knallte weder wie eine Mücke auf den Kühlergrill eines Trucks ein, noch zerriss er mich wie ein Löwe seine Beute. Er kam schleichend, ruhig: floss wie das Regenwasser die Kanalisation meines Verstandes hinunter. Und immer wieder, wieder und wieder frage ich mich zum ersten Mal, warum ich es bin, warum ich das letzte Atom zwischen Boden und Blitz sein muss, bevor jener einschlägt?
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Ich gehe zwei Schritte vorwärts und einen zurück, springe weiter von Seite zu Seite und doch laufe ich zurück. Es ist wie ein Rhythmus, ein Akkord gezupft auf den Saiten einer Gitarre. Ein Tanz meines Lebens. Ich stoße mir den kleinen Zeh, dann ertönt das hohe C in meiner Brust und wie Grashüpfer vom Grashalm schnellen, zerschießen Gläser voller Frust. Jeden Frust, jedes Lachen, jedes schwirren cartoongezeichneter Sterne über meinem Kopf spüre ich zum ersten Mal. Jede Emotion ist wie der Blick in den Nachthimmel: Das Sternenlicht kommt wieder und wieder, obwohl es schon längst erloschen ist. Existieren die Sterne dann überhaupt?
(- - -)
Viele Bilder schwirren in ihm; es ist ein Mosaik. Und doch sehe ich nur: schwarz, dann weiß. Schwarz, dann weiß. Wie das Flimmern in einem Röhrenfernseher. Sicherlich sagte mir einst jemand, das Gesicht seiner Kinder vergisst du nicht, doch die Liebe kleidet sich in verschiedenen Röcken. Als ich deines sah, war es blau oder goldfarben? Und wie die Blüten an einer Rose werde ich dich lieben. Mal liebe ich dich nicht, mal liebe ich dich, mal liebe ich dich nicht. Und dann weine ich; ich kann dich nicht umarmen, wie die Klammern die Worte, denn …
(- - -)
(Huh?)

Ich schaue mir diese Worte hier an, und doch behaupte ich von mir, sie nie gelesen zu haben.
 



 
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