hallo an euch,
mako, es ehrt mich schon gewaltig, dass du mich als haiku-expertin bezeichnest. ich selbst würde mich aber eher nicht so bezeichnen. ich grossen respekt vor den "alten meistern" und würde es nicht wagen mich mit ihnen gleichzusetzen. ausserdem bin ich mir selbst oft nicht schlüssig, ob einer meiner texte nun ein echtes haiku ist oder nicht.
aber ich geb gern auch meine eindrücke zu slyfly´s haiku ab:
ich denke, es ist ein haiku und kein senryû, denn das aufgewühlte wasser des meeres durch einen sturm ist ja ein naturereignis. ich würde diesen text den herbststürmen zuordnen, die in dieser jahreszeit oft über die erde jagen, somit wäre sogar die regel erfüllt, dass ein haiku sich mit den jahreszeiten beschäftigen sollte, wobei es natürlich viele haiku gibt, die sich nicht streng an diese regeln halten und trotzdem als ein solches bezeichnet werden.
aber ob nun haiku oder senryû, manchmal lässt sich das wohl wirklich nicht ganz genau definieren.
die dritte zeile unterstreicht die aussage der ersten beiden zeilen noch einmal und somit bringt sie nichts neues.
aber ich verstehe, was du damit ausdrücken willst, slyfly. du denkst, wie in deiner antwort schon beschrieben, nicht nur an den "naturmoment", sondern vergleichst ihn in deinen gedanken mit der kälte, die manchmal die wärme besiegt.
vielleicht als letzte zeile :
wieder siegt die Nacht...
oder du versucht das ganze in einem tanka unterzubringen, dann hättest du zwei weitere zeilen frei, um auf deine gedanken näher einzugehen und sie dem leser nahezubringen.
aber wie gesagt, nur eine kleine anregung von mir, es ist dein text und im grossen und ganzen ist er von dem bild her, das sich dem leser auftut, doch schon gut gelungen.
liebe grüsse von coco