Ungesehen/ Im Altersheim

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laubfresser

Mitglied
Ein fahles Gesicht
Von Falten umsäumt
Der Blick in die Ferne
Einst hast du geträumt

Der Frühling vorüber
Bunt hast du gelebt
Nun liegt's nicht bei dir
Wohin führt dein Weg?

Ein Lächeln voll Hoffnung
Noch bist du gespannt
Hat man dich auch
Aus dem Hause verbannt

Der Abend ist einsam
Findest keine Ruh'
Am Tage ist's voll
Doch dir hört keiner zu

Müde Augen, so leer
Die Nächte sind kalt
Einst hast du geträumt
Doch nun bist du alt
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Laubfresser,

ich glaube, was Deinem Gedicht fehlt, ist ein bisschen die Glaubwürdigkeit. Oder sagen wir mal so, Du sprichst (durch Dein LyrI) eigentlich nicht von der alten Frau, sondern von seiner Interpretation seiner Vorstellung einer alten Frau. Das kann man machen, aber nur, wenn man ihr ihre Würde lässt oder aufzeigen kann, warum sie sie verloren hat. Alt zu werden bedeutet nicht, würdelos zu sein. Und müde Augen sind keine leeren Augen - und der Inbegriff der Jugend sind nicht die Träume.

Es erscheint mir, als habe Dein LyrI ein alte Person gesehen, aber mit jungen Augen - und damit über sich gesprochen, aber nicht das Subjekt der Strophen.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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