Unreine und schlechte Reime

G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Jan Wagner

Die hier und da verstreuten Hinweise auf Jan Wagner gehören in diesen Zusammenhang, da er ganz besonders mit der Vielfalt der Formen dieser "Reime" spielt; diese spielerische Offenheit der Halbreime, assonierenden, unreinen usw. "Reime" ist typisch für ihn, formgebend, eben außergewöhnlich reichhaltig, so als ob er immer haarscharf "daneben" gezielt hätte und den sauberen Reim hätte vermeiden wollen. Das macht gerade das Spiel bei ihm aus, daß nicht zu entscheiden ist, ob er den Reim eher vermeidet oder eher ausbaut bzw. die Grenzen des Möglichen austastet/austestet.
 
O

orlando

Gast
Das macht gerade das Spiel bei ihm aus, daß nicht zu entscheiden ist, ob er den Reim eher vermeidet oder eher ausbaut bzw. die Grenzen des Möglichen austastet/austestet.
So ist es, mondnein.

Eines meiner Lieblingsgedichte ist das eher schlichte "requiem für einen friseur",
mit bleibt / auf schneid
mit wolke / auf gefolge
und suchen / auf wuchern.

Alles mit unübertrefflicher Eleganz im "richtigen" Klang verpackt - dem Lesenden zur Freude.

orlando
 



 
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