Valentin 2021 - Sonett

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Walther

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Valentin 2021

Nun komm, min Vogelin, komm, setz dich nieder:
Die Angst ist weit, der Himmel schmerzlich blau.
Und wenn ich jetzt in deine Augen schau,
Dann spiegelt sich darin die Sonne wider.

Wohin wir gehn, wer weiß das schon genau.
Sie werden alle müde, alle Glieder,
Und alle Schmetterlinge lieben Flieder,
Und alle kleinen Vöglein nippen Tau.

Ich halte dich in meiner Hand, will schützen,
Da sehe ich’s in deinen Augen blitzen:
Ich lass dich los, sei froh und immer frei.

Was will der kleinste Zwang denn nützen!
Wenn wir so nahe beieinandersitzen,
Dann sind uns Ort und Zeit ganz einerlei.
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Walther,
ein sehr schönes Gedicht!
Wohin wir gehn, wer weiß das schon genau.
Sie werden alle müde, alle Glieder,
Und alle Schmetterlinge lieben Flieder,
Und alle kleinen Vöglein nippen Tau.
Die Bilder in dieser Strophe finde ich besonders stark, bzw besonders schwach und zart.

Das klingt ein bisschen nach der Sprache eines anderen Walthers.

Viele Grüße
lietzensee
 

Walther

Mitglied
Hallo Walther,
ein sehr schönes Gedicht!

Die Bilder in dieser Strophe finde ich besonders stark, bzw besonders schwach und zart.


Das klingt ein bisschen nach der Sprache eines anderen Walthers.

Viele Grüße
lietzensee
lb lietzensee,
es gibt ein sonett aus dem vorjahr, das man hier nachlesen kann: http://www.editiondaslabor.de/blog/2021/02/14/valentin-2020/ da trifft das noch etwas mehr zu, das mit dem anderen Walther. und in der tat, der bezug ist gewollt.
die bilder heben das schwere des ersten quartetts ein wenig auf. das gelingt hoffentlich auch.
danke fürs lesen, kommentieren und empfehlen.
lg W.
 



 
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